Die Qual der Hunde mit kupierten Ohren und Ruten
Wohl jeder hat schon an Hunden, vorzugsweise bei den Rassen Dobermann, Boxer, Schnauzer, Doggen und Pinscher, kupierte Ohren und Ruten gesehen. Das sind diese spitz abgeschnittenen Ohren und diese Stummelschwänzchen. Es handelt sich bei kupierten Ohren um eine Kürzung der Ohrmuschel. Bei diesem Eingriff handelt es sich um ein unsinniges Schönheitsideal bei Hunden. Ein Schönheitstrend, der seit Jahren verfolgt wird. Das Vorgehen wird von Rassenstandards gefordert. Mittlerweile ist dieser Eingriff seit 1986 in Deutschland verboten, doch außerhalb von Deutschland und hinter verschlossener Tier wird dieser Trend noch zielstrebig vorgenommen. Leider gehören Hunde mit kupierten Ohren und Rute noch lange nicht der Vergangenheit an. Hinter diesem Schönheitstrend steckt die Absicht, die Hunde mit spitzen Ohren aggressiver aussehen zu lassen. Ihre ursprünglichen Schlappohren werden als „niedlich“ wahrgenommen und fallen somit aus dem Beuteschema vieler Zielgruppen, die sich einen Hund anschaffen wollen. Leider bringt dieses Schönheitsideal viel Geld in die Kassen der Verkäufer. Wie so oft steht der Profitgedanke über dem Wohl der Tiere.
Vorgehen bei Kupierung der Ohren und Rute
Der operative Eingriff wird schon bei Welpen angewandt. Sobald sie ca. 7 Wochen alt sind, werden ihre Ohren kupiert. Dafür bekommen die Hundekinder eine Kupierschablone auf ihre Ohren gelegt. Mit einem Skapell wird nun die Ohrenform entlang der Schablone entsprechend gekürzt bzw. verstümmelt. Das hat zur Folge, dass Nerven und Adern durchtrennt werden. Der restliche Stummel wird anschließend für einige Wochen unter Spannung mit Klebeband hochgebunden, so dass dieser stehende Effekt erzeugt wird. Ziel ist es, dass sich die entstehenden Wundränder an den Ohren nicht zusammenziehen, damit die spitze Ohrenform nicht zerstört wird.
Beim Verkürzen der Rute sind die Hundewelpen meist ca. 3 Tage alt. Kaum auf der Welt werden sie bereits misshandelt.
Fatale Folgen für Hunde mit kupierten Ohren
Der gesamte Prozess der Ohrkupierung ist für die Hunde extrem schmerzhaft und kann chronische gesundheitliche Schäden mit sich ziehen. Zudem sind Ohren für die Hunde ein wichtiges Ausdrucksmittel gegenüber anderen Hunden. Dieses wird ihnen genommen, was zu Problemen im Kontakt mit anderen Hunden führen kann. Abgesehen von den aufgeführten Folgen ist das Kupieren der Ohren ein völlig unsinniges Vorgehen, was den Tieren in keinerlei Hinsicht einen Vorteil bringt. Ein oberflächlicher Trend, der unschuldigen Tieren aufgezwängt wird, obwohl er mit großen Schmerzen verbunden ist. Diese äußerst schmerhafte und langwierige Prozedur führt in dieser sensiblen Entwicklungsphase häufig zu psychologischen Verhaltensstörungen bei den Tieren.
Wird der Eingriff nicht von einem „Profi“ vorgenommen, kann es passieren, dass die Ohren nicht gleichlang sind und/oder gleichmäßig aufgerichtet sind. Was wiederum dazu führt, dass der Eingriff wiederholt werden muss. Leider ist es so, dass diese Eingriffe häufig von Laien durchgeführt werden und es so unweigerlich zu Komplikationen kommt. Wachsen die Ohren schief, werden den Hunden Silikonstäbe unter die Haut geführt um die Ohren zum Stehen zu bringen. Die Tiere erleiden völlig unnötige Qualen.
Die Verstümmlung der Ohren und der Rute bei Hunden ist ein fataler Eingriff mit schwerwiegenden Folgen, die auf gar keinen Fall unterschätzt werden sollten, denn vor allem die Rute und die Ohren sind für die Kommunikation, die Balance und das Körpergefühl unerlässlich.
Importverbot in der Schweiz
In Deutschland ist das Kupieren der Ohren seit 1986 verboten. Zu Recht! Die Schweiz geht noch einen gerechtfertigten Schritt weiter und zwar ist hier nicht nur das Kupieren verboten, sondern auch das Importieren solcher misshandelten Hunde ins Inland. Das ist in Deutschland nicht der Fall. Die Hunde werden auf Wunsch hin ins Ausland verfrachtet und dort der schmerzhaften Prozedur unterzogen. Nach dem Eingriff werden sie wieder problemlos mit nach Deutschland genommen. Ich muss wohl nicht extra erwähnen, dass die Standards in anderen Ländern oftmals weit niedriger angesetzt sind und die Tiere häufig keine passende Behandlung erhalten, sondern Schmerzen wissentlich in Kauf genommen werden, sowie mögliche Komplikationen.
Was ihr tun könnt
Nun stellt sich die Frage, was man gegen diese Qual unternehmen kann. Ich habe für euch ein paar Vorschläge. Es wäre großartig, wenn ihr sie euch zu Herzen nehmen würdet und falls der Fall eintritt auch anwendet. Wir müssen den Hunden unsere Stimme geben. Sie haben niemanden der sich für sie einsetzt. Sie werden ausgebeutet und misshandelt. Also, schließt euch an und setzt sich für sie ein.
Tipp 1: Nachfrage reduzieren
Die hohe Nachfrage an Hunden mit kupierten Ohren und Rute ist der Hauptgrund für diese Misshandlung. Ihr habt es in der Hand. Wenn ihr gerne einen Hund haben wollt, dann geht ins Tierheim und unterstützt auf gar keinen Fall Züchter, ob diese nun solche Hunde anbieten oder nicht. Zudem handelt es sich hier um ein unsinniges Schönheitsideal zu Lasten der Tiere. Wie egoistisch und dreist ist es bitte, sein eigenes Tier, für das man Verantwortung trägt, solch einem brutalen Eingriff zu unterziehen?! Kupierte Ohren und Ruten sind ein Schönheitsideal was Tieren von Menschen aufgezwängt wird. Ein oberflächliches Rassemerkmal, was den Tieren nachhaltig schadet.
Tipp 2: Hundebesitzer, deren Hunde solche Ohren haben direkt ansprechen
Hunde mit kupierten Ohren sind keine Seltenheit. Ihr habt sicherlich auch schon so einige gesehen. Sei es auf der Straße oder auf Fotos auf sozialen Plattformen. Ich habe mir z. B. angewöhnt, solche Bilder direkt zu kommentieren und nachzufragen, ob die Person den Hund bereits so „gekauft“ hat oder den Eingriff in Auftrag gegeben hat. Zudem schreibe ich jedes Mal noch dazu, dass es eine sehr schmerzhafte Tortur für die Hunde ist. Seid mutig und sprecht Leute auch direkt darauf an, wenn ihr sie im Park, in der Stadt oder sonst wo seht. Fragt sie bspw. einfach weshalb der Hund solche Ohren hat. Daraus ergibt sich meistens ein Gespräch und ihr könnt ihnen sagen, was hinter diesem Trend steckt.
Tipp 3: Die Problematik und vor allem die Qual der Hunde mit kupierten Ohren thematisieren
Das ist der einfachste Tipp, der problemlos umzusetzen ist. Klärt euer Umfeld auf. Teilt z. B. diesen Artikel in euren sozialen Netzwerken, schickt ihn per E-Mail oder via Whatsapp weiter. Diskutiert das Thema in eurem Freundes- und Bekanntenkreis. Sensibilisiert die Leute für dieses Thema. Viele wissen überhaupt nicht was hinter diesem Trend steht. Viele denken, es wäre ein harmloser Eingriff, der kein Leid für die Tiere bedeutet. Aufklären, Aufklären, Aufklären. Diesen Artikel in seinem Facebookprofil zu teilen oder via Twitter, Instagram usw. kostet keine große Mühe und kann schon viel erreichen. Denn nur wer aufgeklärt ist, kann eine bewusste Entscheidung treffen.
Du kannst mit Leichtigkeit etwas tun.
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WICHTIG: Sobald ihr die Vermutung habt, dass ein Hund in Deutschland oder sonst wo kupiert wurde, meldet die Person umgehend beim Veterinäramt!!!
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Quellen:
https://www.tierschutzbund.de/kupierverbot.html