*Ohne Umschweife. Anders kann dieser Kunststoff und seine Folgen nicht mehr beschrieben werden.
Es ist allerhöchste Zeit Plastik den Kampf anzusagen
Unser verantwortungsloser Umgang mit Plastik(-müll) ist für unser Ökosystem eine große Gefahr und hat bereits großen Schaden angerichtet. Wir haben die Meere so zugemüllt, dass gigantische Plastikinseln im Meer entstanden sind, die 4,5-mal größer sind als Deutschland. Millionen Tiere verenden qualvoll, weil unser Müll in das Ökosystem gelangt. Doch wir sehen von diesem gigantischen Ausmaß nur einen kleinen Teil, denn das meiste liegt auf dem Meeresboden und richtet dort ungeahnten Schaden an. Wir vermüllen in Seelenruhe unseren Planeten und tun noch viel zu wenig um das zu verhindern. Aus Bequemlichkeit, Unwissenheit? Was ist es bei dir? Denn Lösungen gibt es viele, wir müssen sie nur umsetzen. Es wird dringend Zeit, dass diese Thematik mehr an Aufmerksamkeit gewinnt, vor allem mit dem Druck, dass wir etwas ändern müssen. Es ist Zeit, Plastik den Kampf anzusagen.
Wieso unser (unverantwortlicher) Umgang mit Plastik so gefährlich ist
Plastik ist ein synthetischer Kunststoff, er besteht aus Erdöl und giftigen Substanzen. Oberflächlich betrachtet hat er gute Eigenschaften, denn Produkte unseres täglichen Bedarfs können damit günstig und leicht formbar produziert werden sowie mit einem geringem Gewicht und einer hohen Langlebigkeit. Angefangen von Autoarmaturen, Zahnbürsten, Kosmetikartikeln, Tragetaschen, Einweggeschirr, Spielzeug bis hin zu Kleidung und vielem mehr. Die Liste kann ewig fortgesetzt werden. Die Frage ist eher, was ist noch plastikfrei?
Doch näher betrachtet geraten die guten Eigenschaften ganz schnell in den Hintergrund. Vor allem die enorme Langlebigkeit der Plastikprodukte richtet einen immensen Schaden in unserem Ökosystem an. Einen Großteil der Plastikprodukte verwenden wir nur kurzfristig. Manche Produkte, wie Strohhalme oder Plastiktüten nutzen wir oft nur minutenweise. Daher steht die Nutzungsdauer mit der Abbauzeit in keinem Verhältnis. Denn ein Produkt aus Plastik zerfällt über eine sehr lange Zeit in immer kleinere Bestandteile, aber niemals vollständig. Es zerfällt einfach nur in immer kleinere, kaum sichtbare Plastikteilchen, dem sogenannten Mikroplastik. Stellt euch vor, eine Plastikflasche braucht ca. 450 Jahre um zu zerfallen und ein Fischernetz sogar 600 Jahre.
Und jetzt denkt an die mittlerweile unzähligen Plastikprodukte, die wir tagtäglich nutzen und entsorgen. Unser heutiger Müll überdauert somit noch die Generation unserer Enkel. Selbst deren Kinder werden noch etwas von unserem Müll haben.
Was hinterlassen wir nur für eine traurige Welt?
Wir verursachen gigantische Müllberge. Und da Plastik niemals ganz verfällt, existieren unglaubliche Mengen an Mikroplastik. Und genau das ist so gefährlich. Die Partikel sind so klein, dass sie mit heutigen Filteranlagen nicht aus dem Wasser zu lösen sind. Somit befindet sich Mikroplastik auch in Quellwasser.
Doch nicht nur ihre winzige Größe ist so gefährlich, sondern auch die Eigenschaft, dass die kleinen Plastikkügelchen Schadstoffe wie Magnete anziehen, somit transportieren sie ihre giftige Fracht in sämtliche Ecken unseres Planeten. Selbst an fast unberührten Orten wie der Arktis wurde eine Vielzahl an Plastikpartikeln gefunden. Durch das Meer wird das Plastik unkontrolliert an sämtliche Orte in der Welt gespült. Das hat eine enorme Schädigung unseres Ökosystems zur Folge, sowie auch den Tod von Millionen von Tieren. Doch auch wir sind betroffen. Unser Billigwahn und Wegwerfmentalität kommt auf Umwegen wieder zu uns zurück. Über unsere Nahrung (z. B. Fische) und Wasser nehmen wir unser weggeworfenes Plastik wieder auf. Karma?! Im folgenden mehr dazu.
Teufelskreis Plastik – Wie Plastik den Weg zurück zu uns findet …
Kennt ihr das Sprichwort „Was man anderen antut, bekommt man doppelt und dreifach zurück.“? So ähnlich ist es auch mit unserem (verantwortungslosen) Umgang mit unserem Plastikmüll. Plastik ist so normal für uns geworden, dass seine negativen Auswirkungen an Abschreckung verloren haben. Doch gerade das, lässt uns so naiv mit dieser Problematik umgehen. Als Konsequenz kommt Plastik in Form von Mikroplastik wieder zu uns zurück. Auf diesem Wege schadet es unserer Gesundheit und kann neben Krebs, zahlreiche andere Krankheiten auslösen. Zum einen nehmen wir Giftstoffe durch Weichmacher in Plastikprodukten auf und zum anderen durch Mikroplastik in unserer Ernährung. Dies geschieht in Form eines Kreislaufs, der folgendermaßen beginnt: Durch das Waschen von Synthetik Kleidung, Benutzung von Kosmetika und Plastikprodukten, gelangt Mikroplastik in die Umwelt und somit in unsere Abwasser. Wie bereits erwähnt, können die Filteranlagen das Mikroplastik nicht aus dem Wasser herausfiltern. So gelangt das Mikroplastik mit Leichtigkeit in unsere Flüsse und darüber auch in die Meere. Die Meerestiere halten das Mikroplastik für Nahrung und fressen es. Durch den Verzehr von beispielsweise Fisch, nehmen wir Menschen das gefressene Mikroplastik der Tiere wieder auf. Doch auch Meersalz, vor allem Fleur de Sel, ist laut aktueller Studien mit Mikroplastik verseucht.
Ein Kreislauf, den wir verursachen und der bei uns auch wieder endet. Ein selbst geschaffener Teufelskreis.
Weshalb Plastik eine Gefahr für unsere Gesundheit ist
Plastik enthält oft Weichmacher und andere giftige Substanzen, die sich in unseren Körpern ablagern. Einige Substanzen wirken hormonell und können für den Verlust der Fähigkeit zur Fortpflanzung sorgen und für einige andere Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder auch Herzkrankheiten. Eine neulich erschienene Studie kam erneut zu diesem Ergebnis. Seht selbst:
Doku auf 3Sat (INFO: Beim Anklicken des Links wirst du auf die 3SAT Mediathek weitergeleitet): Immer weniger Spermien
Selbst ein Fötus im Mutterleib kann geschädigt werden. Die Weichmacher im Plastik nehmen wir über die Raumluft auf oder aber auch über den Speichel, doch vor allem durch Fett gelöst. Wir verseuchen mit unserem verantwortungslosen Umgang mit Plastik den gesamten Planeten, uns selbst und fordern damit auch noch Millionen Tode von Tieren. Wir schaffen uns einen Plastic Planet wie er um Buche steht.
Plastikmüll im Meer und seine Folgen
Unvorstellbare mehrere Millionen Tonnen Plastikmüll treiben im Meer. Rund 80 Prozent des Plastikmülls im Meer stammt von Landseite oder auch über Flüsse, an deren Ufern Müll zurückgelassen wurde, der Rest von Schiffen und dem Fischfang (z. B. Fischernetze). Vor allem Schiffe lassen illegal Tonnen von Müll ins Meer ab. Unglücklicherweise gibt es sogar einige Länder, die generell ihren Müll im Meer entsorgen. Durch die hohe Wegwerfmentalität von Plastikmüll und der Langlebigkeit der Plastikprodukte, sammeln sich gigantische Müllinseln im Meer an. Die größte Plastikinsel oder auch Plastikstrudel genannt, ist der Great Pacific Garbage Patch (übersetzt: Großer Pazifikmüllfleck).
Schaut euch folgendes Video an und seht, wie ein Taucher durch ein Meer aus Plastik schwimmt bzw. taucht: (NFO: Beim Anklicken des Links, werdet ihr auf YouTube weitergeleitet): https://youtu.be/31CdhLMV7Es
Plastikinsel Great Pacific Garbage Patch
Diese Plastikinsel bzw. Plastikstrudelbefindet sich im Nordpazifik und hat ein unfassbares Ausmaß von ca. einer BILLION Plastikteilen, die insgesamt 80.000 Tonnen wiegen und eine Gesamtfläche von 1.6 Millionen Quadratkilometern hat, also mehr als 4,5-mal so groß wie DEUTSCHLAND. Die Plastikinsel besteht aus 92% großen Plastikteilen und 8% Mikroplastik. Übrigens ist die Plastikinsel Great Pacific Garbage Patch, die größte von insgesamt 6 Plastikinseln. Das sprengt doch jede Vorstellungskraft oder?
Plastik in Kleidung und Kosmetik
Ein ganz großes Problem ist auch Plastik in Kleidung, also Textilien aus Synthetik Materialien. Durch das Waschen der Textilien gelangen Unmengen von Mikroplastik ins Wasser. Bei JEDEM Waschgang. Eine weitere Mikroplastikquelle sind übrigens Kosmetikartikel und Produkte des täglichen Bedarfs, z. B. Peelings und Reinigungsmittel. Selbst in vielen Zahnpasta Tuben ist Mikroplastik enthalten.
Plastik auf dem Meeresboden
Laut dem Naturschutzbund sinken 70% des Plastikmülls auf den Meeresboden, so treiben 30% auf der Oberfläche. Wie schlimm muss erst unser Meeresboden aussehen, wenn wir an der Meeresoberfläche schon gigantische Plastikmüllstrudel haben, die fast so groß sind wie Australien?! Wir sehen somit nur einen „kleinen“ Teil des Problems – die Spitze des Eisberges.
Plastik im Sand
Doch nicht nur im Meer werden hohe Werte an (Mikro-)Plastik gemessen, sondern selbst im Sand! Bei einer Probe in Hawaii wurde bis jetzt der höchste Wert gemessen. „Stolze“ 30 Prozent befanden sich im gesamten Sand. Viel zu viel! Auch hier müsst ihr wieder bedenken, dass das Mikroplastik, wie schon erwähnt, wie ein Magnet für Schadstoffe wirkt und wir am Strand somit in direkten Kontakt mit der gefährlichen Fracht kommen. Denkt daran, wenn ihr das nächste Mal am Strand liegt.
Warum Plastik so gefährlich für Tiere ist
Durch Sonne, Sand und Wellen wird Plastik in kleinste Teile zerrieben. So entsteht Mikroplastik. Meerestiere wie z. B. Fische und Wale verwechseln das (Mikro-)Plastik mit Plankton. Sie halten das Plastik somit für Nahrung und nehmen es auf. Auch Vögel halten Plastik fatalerweise für Nahrung und essen es. Die Folge: Sie verhungern bei vollem Magen und das qualvoll. Andere Tiere wiederum verheddern sich z. B. in Netzen oder in Plastikseilen, Tüten usw. und verenden auf diese Weise.
Seht selbst:
Foto: Ecomare – Vielen Dank für die Bereitstellung dieser Bilder!
Hier ein Video über eine Schildkröte für die ein Strohhalm extrem gefährlich wurde. Zum Glück gibt es so tolle Menschen, die nicht wegschauen, sondern helfen. (INFO: Beim Anklicken des Links werdet ihr auf YouTube weitergeleitet): Wie gefährlich ein Strohhalm für eine Schildkröte sein kann.
Bilanz: Todesopfer durch geschluckten Plastikmüll umfassen eine Million Vögel und ca. 100.000 Meeressäuger pro Jahr. Dazu gehören auch Wale und Delfine. Über Delfine, diese wunderbaren und einzigartigen Tiere habe ich erst neulich einen sehr interessanten Artikel verfasst. Lest selbst: Selbstmord: Das Leid der Delfine in Gefangenschaft
Plastik in der Arktis
Die Arktis, auch das ewige Eis genannt. Ein Ort an dem es Menschen kaum möglich ist zu leben. Die Arktis ist überwiegend unberührt, doch wir Menschen haben es tatsächlich geschafft, selbst diesen Fleck der Erde mit Plastik zu verseuchen. Wissenschaftler haben neulich via Proben festgestellt, dass sich Mikroplastik in hoher Konzentration in der Arktis befindet. Bis zu 12.000 (!!!) Mikroplastikteilchen pro Liter Meereis. Da fällt man doch vom Stuhl. Eine riesige Menge. Die Experten sprechen von einer Rekordkonzentration. Die Ergebnisse der Proben geben Hinweis darauf, woher das Plastik stammt. Die Arktis besteht aus verschiedenen Regionen. In jeder Region wurden Proben entnommen. Proben aus den Eisschollen im kanadischen Becken bewiesen zum Beispiel, dass das Plastik vom Great Pacific Garbage Patch stammen, also dem Müllstrudel, der über 4 mal so groß ist wie Deutschland. Die Proben wiesen auf Plastikverpackungen hin. Proben aus dem sibirischen Teil belegten, dass das gefundene Plastik aus Nylonresten von Fischernetzen stammen und Lackpartikel von Schiffanstrichen. Das unterstreicht beispielslos, dass unser wahnsinniger Plastikverbrauch, der zunehmende Schiffsverkehr und der Fischfang nun auch schon deutliche Spuren in der Arktis hinterlassen.
Wie sehen die Alternativen zu Plastikprodukten aus? Was kannst du aktiv tun?
Du fragst dich jetzt sicherlich, was du nun tun kannst um diesem Teufelskreis Plastik zu entkommen. EINIGES. Wirklich einiges! Zunächst einmal eine gute und eine schlechte Nachricht.
Die schlechte Nachricht: WIR SIND DIE MACHER UNSERER (Umwelt-)Probleme.
Die gute Nachricht: Wir können auch die Macher der LÖSUNGEN für unsere Umweltprobleme sein 🙂
Ganz auf Plastik zu verzichten ist kaum möglich, doch so einige Lösungen gibt es, die den Plastikverbrauch reduzieren. Ich habe dir 10 geniale Tipps zusammengestellt, um dir zu zeigen, was es für tolle Alternativprodukte gibt, die NICHT aus Plastik sind und somit keine Gefahr für unser Ökosystem darstellen. Darunter sind mit Garantie einige Produkte, die dich überzeugen! Zusätzlich stelle ich dir in einem anderen Artikel einen fantastischen Rohstoff vor, der aktuell die nachhaltigste Alternative im Kampf gegen Plastik darstellt und zwar Bambus.
Es ist NICHT leicht vollständig auf Plastik zu verzichten, aber es ist LEICHT Alternativen zu suchen um zumindest seinen Plastikverbrauch zu reduzieren.
Ich habe euch nun offenbart, wie schädlich Plastik für uns alle ist und euch einige Tipps zur Plastikreduzierung vorgeschlagen. Ihr seid nun an der Reihe um zu zeigen, was ihr mit den wertvollen Informationen anstellt. 🙂 Nachdenken -> Umdenken.
Wir müssen einfach nur wollen.
Fangen wir einfach an es besser zu machen. Heute.
Dazugehörige Artikel:
- Bambus: Geniale Alternative im Kampf gegen Plastik
- ByeBye Scheiß Plastik: 10 geniale Produkte zur Plastikvermeidung
Quellen:
https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/faszination-wissen/plastik-muell-meer-blutgefaesse-100.html
http://www.sueddeutsche.de/politik/plastikmuell-fuer-immer-im-eis-1.3948936
http://www.sueddeutsche.de/wissen/umwelt-mikroplastik-wie-ein-magnet-fuer-schadstoffe-1.3103999
https://utopia.de/plastik-muell-strudel-pazifik-ocean-cleanup-84256/
https://www.planet-schule.de/sf/php/sendungen.php?sendung=8792
https://pollutiondegree.wordpress.com/2015/03/23/plastik-eine-gefahr-fur-uns-und-unseren-planeten/
https://www.careelite.de/plastikmuell-umwelt-meer/
https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/meere/muellkippe-meer/muellkippemeer.html
https://utopia.de/arktis-mikroplastik-plastik-88333/
http://nachhaltig-sein.info/lebensweise/plastik-kunststoff-folgen-mensch-tiere-umwelt-gesundheit
https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Fleur-de-Sel-Plastik-in-Meersalz-nachgewiesen,salz378.html