von V Change Makers | Feb 14, 2020 | Artikel
Zootiere werden unter Drogen gesetzt
Der Psychopharmaka Einsatz bei Zootieren ist ein sensibles Thema, welches von Zoos sehr gerne kaschiert und verharmlost wird. Die Verwendung von Beruhigungsmitteln ist nicht mehr von der Hand zu weisen und so argumentieren Zoos mit dem Argument, dass z. B. Diazepam und Pherphenazin nur aus medizinischen Gründen verabreicht wird. Doch immer mehr ehemalige Tierpfleger wenden sich an die Öffentlichkeit und erzählen von einem dauerhaften Medikamenteneinsatz um Tiere im Zoo ruhig zu stellen. Den Zoobesuchern sollen keine überdrehten und aggressiven Tiere, die sich selbst verletzten oder andere, präsentiert werden. Die geschilderten Vorgehensweisen betreffen Zoos auf der ganzen Welt.
Foto von Amr Miqdadi von Pexels
Gründe für den Psychopharmaka Einsatz bei Zootieren
Zoos bieten Tieren keine artgerechte Umgebung, die ihrem natürlichen Raum entsprechen. Die Gehege sind meistens viel zu klein, haben zu wenige Beschäftigungsmöglichkeiten und zu viele Tiere befinden sich auf engem Raum. Hinzu kommt die ständige Geräuschkulisse der Besucher und Transportwege, wenn Tiere aus ihrem herkömmlichen Umfeld herausgerissen werden um sie umzusiedeln oder an andere Zoos zu verkaufen. Stress pur. Und das täglich rund um die Uhr! Zu viel für die Zootiere. Viel zu viel! Die Tiere reagieren auf den ständigen Stress mit sehr aggressivem Verhalten, Selbstverstümmlung und schweren Verhaltensstörungen. Die Zoos passen die Umgebung der Tiere nicht an diese an, sondern wollen die Tiere an die nicht artgerechte Umgebung anpassen und das mit allen Mitteln, selbst mit starken Anti Depressiva und Beruhigungsmitteln.
Schwere Verhaltensstörungen der Tiere
Wie schon angedeutet, entwickeln Zootiere sehr häufig schwere Verhaltensstörungen, weil sie die lebenslange Gefangenschaft nicht verkraften.
Die Verhaltensstörungen äußern sich zum Beispiel durch folgendes Verhalten:
- Herausreißen des Fells
- Selbstverstümmlung
- Starke Aggressionen gegen eigene Artgenossen
- Dauerhaftes hin und her wippen
- Stumpfsinniges und zwanghaftes entlanglaufen am Gitter, stundenlang
- Weben mit dem Kopf (auf und ab Bewegungen des Kopfes)
- Selbstmord (z. B. bei Delfinen)
- Essstörungen
- Apathie
Übrigens werden diese schweren Verhaltensstörungen gerne als „Zoochose“ bezeichnet, im Sinne von Psychose. Und das schon seit Anfang der 1990er.
Viele Tiere in Zoos pendeln, wandern und schlenkern täglich mehrere Stunden. Bei diesen Tieren ist meist alles verloren. Sie sind so sehr verhaltensgestört, dass keine Behandlung mehr Erfolg zeigt, außer körperliche Reaktionen, wie Übergeben. Die Verhaltensstörungen werden von Zooinhabern gerne ignoriert. So lange, bis auch keine Medikamente mehr helfen um diese Störungen zu mildern.
Photo by Sepp Rutz on Unsplash
Verabreichung der Medikamente
Zootiere, wie z. B. Schimpansen erhalten ihre Antidepressiva und Beruhigungsmittel, nach Schilderungen ehemaliger Tierpfleger, mittels Babyflaschen in dem sich ein Milch-Medikamenten Gemisch befindet. Die Tiere entwickeln danach eine regelrechte Sucht. Auch über das Futter erhalten die Tiere ihre Dosis.
Die Beruhigungsmittel werden gerne im Futter versteckt und somit verabreicht. Eine dauerhafte Behandlung mit z. B. Diazepam führt übrigens zu einer Umkehrwirkung. Die Tiere werden somit erst recht aggressiv und noch verhaltensauffälliger. Viele Tiere bekommen so viele Medikamente, dass sie am Ende an einer Vergiftung sterben.
Das Versagen der Tierärzte im Zoo
Ein Zoo beherbergt zahlreiche Tiere. Der Berliner Zoo hält zum Beispiel rund 20.000 Tiere. Für viele diese Tiere benötigt es spezielles Fachwissen, die durch Ausbildungen erworben werden können. Da der zeitliche Aufwand dafür sämtliche Ressourcen der Tierärzte sprengt, besitzen die aller wenigsten mehrere Fachausbildungen für die unterschiedlichen Tiere und ihren spezifischen Bedürfnissen. Zudem können sich viele Zoos keine festangestellten Tierärzte leisten. Die Tierärzte sind somit auf die Hinweise der Pfleger angewiesen. Doch diese sind nicht dazu ausgebildet Krankheiten, ob psychischer oder physischer Natur, unmittelbar zu erkennen. Des Weiteren übernehmen auch Tierpfleger, ohne spezielles Fachwissen und Ausbildung, die medikamentöse Behandlung der Tiere. Das führt in häufigen Fällen zu Überdosierungen und fahrlässigen Verabreichungen. Die Tiere sterben auch häufig an den Überdosierungen. Die Tiere werden regelrecht vergiftet.
Argumentation der Zoos
Die Zooinhaber argumentieren strikt dagegen und behaupten, dass die Medikamente ausschließlich medizinische Gründe hätten. Bei näherem Nachfragen folgen dann Hinweise, wie Vermeidung von Selbstverstümmelung, aggressives Verhalten usw. Es ist klar, dass Zooinhaber alles tun um das triste Dasein der Zootiere und schwere Verhaltensstörungen unter den Teppich zu kehren. Die Dunkelziffer ist so hoch und nicht ohne Grund lässt das leichte Beschaffen von Betäubungsmitteln in Zoos auch die Drogenszene florieren.
Allein in NRW gab es 2015 40 Fälle, die den Einsatz von Psychopharmaka dokumentierten. Zumindest war es in diesen Fällen nach langen juristischen Verhandlungen möglich Einblick in die Akten zu gewinnen.
Kontrolle der Zoos
Es ist sehr schwer diese Vergehen zu kontrollieren und juristisch dagegen vorzugehen. Amtstierärzte werden in den seltensten Fällen eingesetzt, das die Betriebsgröße eines Zoos solch einen riesigen Umfang hat, dass amtliche Untersuchungen kaum bis gar nicht stattfinden können. Es kommt zudem nicht selten vor, dass Zootierarzt und Amtstierarzt ein und dieselbe Person sind, so werden über Verstöße wohlwollend hinweg gesehen. Angezeigte Missstände werden daher nur zögerlich verfolgt.
2014 gelang es allerdings gegen den Nürnberger Zoo vorzugehen. Nach großem juristischen Druck musste der Zoo Einsicht in die medizinischen Dokumente ihrer Tiere gewähren. Dabei kam heraus, dass allein die Delfine immense Mengen an Beruhigungsmitteln und Antidepressiva bekamen, sowie an
- Antibiotika
- Antimykotika
- Hormone
- Immunstimulantia,
- Präparate gegen Magen-/Darmgeschwüre
- Schmerzmittel
Diese Vorfälle geschehen tagtäglich auf der ganzen Welt. Auch in Deutschland. Gefangene Tiere sind nicht anders in den Griff zu bekommen, weil ihr Leidensdruck in ihrer lebenslangen Gefangenschaft viel zu hoch ist. Das ist falsch und das muss geändert werden!
Tiere gehören nicht in Umgebungen, die nicht artgerecht für sie sind. Wenn ein Zoo keine artgerechte Haltung für das Tier gewähren kann, dann hat es dort auch nichts zu suchen. Es kann nicht sein, dass ein Tier deswegen dauerhaft Psychopharmaka erhält um die Auswirkungen der falschen Haltung zu kaschieren. Das ist moralisch verwerflich.
Was du tun kannst:
- Informiere dein Umfeld über den Drogeneinsatz bei Zootieren. Sensibilisiere sie durch dein Wissen!
- Besuche lieber Gnadenhöfe und Wildparks anstatt Zoos!
Welche Zooalternativen sind für dich ok?
Quellen:
https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article127612535/Die-Tiere-in-deutschen-Zoos-stehen-unter-Drogen.html?wtmc=socialmedia.facebook.shared.web&fbclid=IwAR18famdowd4M_gRLKJNiikF3nXKedfqB_qExYUuxsYKjB5kt01zCWw5hVk
https://rp-online.de/nrw/freizeit/zoo/zoos-in-nrw-tiere-bekommen-schlafmittel_aid-22104173
https://www.rtl.de/cms/tierpfleger-klagt-an-zootiere-werden-unter-drogen-gesetzt-1896058.html
https://www.tierrechte.de/2018/07/04/wie-laesst-sich-die-hohe-todesrate-im-zoo-begruenden/
https://www.tierrechte.de/2018/07/04/zoo-was-sind-die-haeufigsten-verhaltensstoerungen/
von V Change Makers | Feb 11, 2020 | Artikel, Empfehlungen (Produkte, Restaurants, etc.), Ernährung, Folgen des Konsums von tierischen Produkten, ich lebe vegan, V Change Makers
Wie der Konsum von tierischen Produkten und Fast Food unser Gehirn zerstört.
Unsere derzeitige Ernährung ist unserer Gesellschaft ein sehr großes Problem. Über 70% der heutigen Erkrankungen hätten durch eine ausgewogene und vollwertige Ernährung und genug Bewegung vermieden werden können. Fast Food in allen Varianten ist eine gern gesehene Variante um sich schnell zu sättigen. Fast Food Läden gibt es immerhin an jeder Ecke. Damit sind unmittelbar auch tierische Produkte verbunden. Wer tierische Produkte und Fast Food konsumiert geht ein erhebliches Risiko ein um an Demenz zu erkranken.
Forscher haben bereits mehrfach wissenschaftlich belegt, dass vor allem Fast Food und tierische Lebensmittel den geistigen Verfall stark fördern. Vor allem Alzheimer ist auf dem Vormarsch. Es ist die häufigste Form der Demenz. In den Untersuchungen fanden die Forscher eindeutige Zusammenhänge zwischen abnehmender Gehirnleistungen und ungesunden Lebensgewohnheiten, sowie eine DIREKTE Verbindung einer beeinträchtigen Hirnfunktion durch Fast Food. Fleisch essende Menschen weisen ein dreifach (!!!) erhöhtes Alzheimer Risiko auf.
Einen 100% Schutz gegen den geistigen Verfall gibt es nicht, doch es gibt zahlreiche Möglichkeiten um den Verfall abzumildern und zu verzögern.
Die wichtigste Komponente ist die Ernährung. Unser komplexes neuronales Netzwerk benötigt hochwertige Nährstoffe um reibungslos zu funktionieren. Die einzelnen Nervenzellen und Synapsen sind auf eine ausgewogene und vollwertige Ernährung angewiesen.
Benötigte Nährstoffe gegen geistigen Verfall:
- Sekundäre Pflanzenstoffe + polyphenola aus pflanzlichen Lebensmitteln
- Vitamin C und E
- Vitamine der B-Gruppe (vor allem B6, B12 und Folsäure)
- Omega 3 Fettsäuren (gewonnen aus Mikroalgen)
6 Tipps gegen das Vergessen:
- Wasser, grüner und schwarzer Tee
- Frisches Gemüse zu jeder Mahlzeit, vor allem Grünes. (Polyphenole)
- Täglich Obst, vor allem Beeren (Vitamin C + Sekundäre Pflanzenstoffe)
- Hülsenfrüchte mehrmals die Woche (Bohnen, Erbsen, Linsen etc. – B Vitamine, Folsäure, Polyphenole)
- Vollkorn (B Vitamine, Polyphenole)
- Hochwertige Öle (Mikroalgenöl mit EPA & DPA, Nüsse, Samen)
Was du selten bis gar nicht essen solltest:
- Frittiertes und Fast Food wie Burger und Pommes
- verarbeitete Lebensmittel wie Chips oder Desserts
- rotes und verarbeitetes Fleisch
- Butter, Margarine und Käse
- zucker- und alkoholhaltige Getränke
- Gebäck und Süßigkeiten
Mal was Süßes, mal ne Pommes, mal ein Kuchen, mal ne Pizza etc zerstört nicht sofort dein Gehirn. Die Menge und die Häufigkeit macht das Gift. Lass solche Lebensmittel Ausnahmen sein 🙂
Mit deiner täglichen Ernährung hast du es in der Hand auch im Alter fit und gesund zu sein. Wir können mit einer gesunden Ernährung nicht jede Krankheit ausschließen, doch wir können das Risiko um ein vielfaches senken, wenn wir einen hohen Wert auf eine hochwertige und ausgewogene Ernährung legen. Denkt daran, wir haben nur diese eine Gesundheit!
„Es gibt tausend Krankheiten, aber nur eine Gesundheit.“ – Ludwig Börne
Quellen:
https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/gehirn/demenz/forscher-sprechen-von-irreversiblen-schaeden-wir-essen-uns-das-gehirn-weg-wenn-sie-so-essen-erhoehen-sie-ihr-demenzrisiko_id_10835021.html
https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/gehirn/demenz/forscher-sprechen-von-irreversiblen-schaeden-wir-essen-uns-das-gehirn-weg-wenn-sie-so-essen-erhoehen-sie-ihr-demenzrisiko_id_10835021.html
https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/gehirn/essen-gegen-das-vergessen-wie-eine-kluge-lebensmittelauswahl-vor-demenz-schuetzen-kann_id_9286806.html
https://www.gesundheit.de/ernaehrung/gesund-essen/ernaehrung-und-lebensstil/erkrankungen-durch-falsche-ernaehrung
https://www.peta.de/demenz
Weitere interessante kurze und knackige Artikel dieser Aufklärungsreihe:
- Ich lebe vegan, weil ich das Leid nicht mehr ertrage
- Ich lebe vegan, weil ich den Frieden in mir bewahren will
- Ich lebe vegan, um das Aufsteigen von Treibhausgasen zu verhindern
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- Foie Gras: Gänsestopfleber – das kranke Organ eines Tieres
- 5 Gründe, warum es besser ist, wenn du keinen Gänsebraten isst
- 8 wichtige Dinge, die sich enorm verbessern, wenn du vegan lebst!
- Hunger ist gewollt: Welthunger vs Ernährung von 70 Mrd. Nutztieren
von V Change Makers | Jan 29, 2020 | Artikel, Ernährung, Folgen des Konsums von tierischen Produkten, Welthunger
Finde den Fehler: 2 Milliarden Menschen leiden Hunger. Doch es ist kein Problem jährlich 70 Mrd. Nutztiere zu ernähren.
Es gibt über 2 Milliarden Menschen auf der Welt, die unter lebensbedrohlichen Hunger leiden.
Es gibt jedoch auch 70 Milliarden Nutztiere auf der Welt, die problemlos jährlich ernährt werden. Die so sehr gemästet werden, dass sie unter ihrem Gewicht zusammenbrechen. Schauen wir uns diesen Irrsinn einmal genauer an und erfahren warum Hunger in der Welt gewollt ist.
Warum Welthunger gewollt ist
Zunächst betrachten wir genauer die Zahl der hungernden Menschen.
Warum die Zahl „820 Millionen“ (variiert zwischen 830-870 Millionen), die viele Hilfsorganisationen veröffentlichen, nicht aussagekräftig genug ist
Als den Regierungen weltweit klar wurde, dass das Wirtschaftssystem den Welthunger nicht bekämpfen kann, ihn sogar verschlimmert, wurden Mittel und Wege gefunden um die nicht erreichten Ziele zu verschleiern. Dafür wendete die FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisationen der Vereinten Nationen) methodische Änderungen in der Erfassung des Welthungers an, um die Zahlen zu verharmlosen bzw. zu beschönigen. Die Änderungen sahen unter anderem wie folgt aus:
- Auswirkungen von Wirtschaftskrisen wurden und werden nicht allumfassend miteinbezogen
- Die Kriterien zum Zugang zu Nahrungsmittelvorräten wurde gelockert
- Die Hungerschwelle wurde gesenkt, damit sich der Trend augenscheinlich schneller verbesserte als bei früheren Erhebungen. Die Ausgangswerte waren nicht dieselben.
Dazu kommt die Definition von Hunger der UN-Hungerstatistiken und der FAO. Ein Mensch gilt erst als unterernährt, wenn seine Kalorienzufuhr nicht ausreicht um den Mindestbedarf für einen sitzenden Lebensstil abzudecken innerhalb eines Jahres. Wer 11 Monate hungert fällt aus dem Raster. Hungernde Menschen müssen zudem schwerste körperliche Arbeit verrichten, da sie sich gar keinen sitzenden Lebensstil leisten können. Auch diese Menschen fallen aus dem Raster. So entsteht eine realitätsferne Zahl von ca. 820 Millionen. Zählt man aber sämtliche Personengruppen dazu, die unter einem lebensbedrohlichen Nährstoffmangel leiden und schwerste körperliche Arbeit verrichten müssen, kommen wir auf eine Zahl von über 2 Milliarden Menschen. Sämtliche Fakten rund um den Welthunger und der Armut werden so manipuliert, dass das Image der politisch verantwortlichen nicht geschädigt wird bzw. sie als eigentlicher Verursacher gesehen werden. Zudem soll damit aufgezeigt werden, dass unser Wirtschaftssystem allen Menschen weltweit zugutekommt. Was nicht der Realität entspricht.
Schauen wir uns des Weiteren an, wie es sein kann, dass so viele Menschen Hunger leider, aber soooo viele Nutztiere problemlos ernährt werden können. Oder habt ihr schon mal von einer Hungerkrise bei Nutztieren gehört?
Anbau und Verwendung der Futtermittel für Nutztiere
Die Nahrung für Nutztiere in der GANZEN Welt wird in Ländern angebaut, in denen 82% der hungernden Kinder bzw. Menschen leben. Dazu gehören Getreide, Soja und Mais. Rund 30-50% des Getreides weltweit gehen an Nutztiere, sowie ca. 80 % des Sojas und 56% des Maises. Die Menschen verhungern in diesen Ländern praktisch neben vollen Feldern. Der größte Teil des Tierfutters stammt aus Lateinamerika, da Europa aus klimatischen und geografischen Gründen nicht in der Lage ist selbst genug Futter zu produzieren. Somit rauben wir den Entwicklungsländern Landfläche, Energie und Wasser um unseren übertrieben Konsum an tierischen Produkten aufrecht zu erhalten. Im Gegenzug hungern sie. Für uns. Wegen uns.
Ineffizienz tierischer Produkte
Die Produktion von tierischen Produkten wie Fleisch, Milch und Butter verschwendet Unmengen an kostbaren Ressourcen.
Die Fakten in Zahlen
Bis zu 16 kg Getreide wird benötigt um gerade einmal 1 kg Fleisch zu produzieren!
Zwischen 5.000 und 20.000 Liter Wasser werden benötigt um gerade einmal 1 kg Rindfleisch zu produzieren!
Bis zu 9.700 Liter Wasser werden benötigt um gerade einmal 1 kg Schweinefleisch zu produzieren!
Bis zu 10.000 Liter Wasser werden benötigt um gerade einmal 1 kg Lammfleisch zu produzieren!
Bis zu 56m² Nutzfläche sind nötig für 1 kg Fleisch.
Im Vergleich werden nur maximal 1.500 Liter Wasser benötigt um 1 kg Getreide zu produzieren!
Neben der enormen Ressourcenverschwendung von Wasser, Land und Getreide, kommt die Ineffizienz des tierischen Proteins dazu. Es ist logisch, dass von 16kg Getreide wesentlich mehr Menschen satt werden als von 1 kg Fleisch. Des Weiteren ist klar ersichtlich, dass es sinnvoller wäre, Menschen mit bis zu 20.000 Liter Trinkwasser zu versorgen als damit nur 1 kg Fleisch herzustellen.
Wenn die Menge an pflanzlichen Lebensmittel ausschließlich für den menschlichen Verzehr bereitgestellt werden würde, würde das zu einem Anstieg der Nahrungskalorien um 70% führen. Das bedeutet, dass zusätzlich 4 Milliarden Menschen PROBLEMLOS ernährt werden könnten. Das heißt, wir könnten den Hunger von über 2 Milliarden Menschen PROBLEMLOS stillen!
Das wird aber nicht getan, da der Profit mit tierischen Produkten oberste Priorität hat und ein Menschenleben für diesen Industriezweig keine Relevanz hat.
Hunger ist somit gewollt – Profit steht vor dem Menschenleben
Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter, sagte bereits ganz treffend: „Ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet“. Ihre Armut ist kein naturgegebener Zustand, sondern die Folge der Ausbeutung durch die westliche Welt.
Über 2 Milliarden Menschen hungern, weil wir reich sind. Wir rauben ihnen ihre Rohstoffe und somit Lebensgrundlage. Gerne wird damit argumentiert, dass die Menschen in Entwicklungsländern einfach zu unterentwickelt sind, zu ungebildet, zu faul etc. Doch Fakt ist, dass diese Länder hinunterentwickelt wurden. Durch uns. Ohne unseren Raub an den Schätzen dieser Länder, wären wir in Europa und in der restlichen Welt nicht da wo wir sind. Sie sind arm, damit wir reich sind. Wir sind ihnen etwas schuldig! Bezahlen können wir diese Schuld mit unserer Verantwortung, in dem wir so handeln, dass es ihnen zugutekommt.
Das Problem der Entwicklungsländer ist auch nicht, dass sie nicht aus ihrer Not herauskommen könnten. Ihre Länder haben wertvolle Rohstoffe und Ressourcen. Doch das Problem ist eher, dass sie daran gehindert werden. Armut existiert nicht einfach so – sie wird gezielt geschaffen.
Wir rauben ihnen ihre Bodenflächen, ihr Wasser und ihre Energie. Ihre gesamte Lebensgrundlage nutzen wir um „reich“ zu sein. Wir zerstören nicht nur ihre wertvollen Ressourcen, sondern ihre gesamte Lebensgrundlage und ihr Recht auf Leben. Um es ganz klar auf den Punkt zu bringen: Mit unserem Konsum von tierischen Produkten befeuern wir ohne Ende den Welthunger.
Finanzielle Ausbeutung
Es ist nicht nur der Raub an Rohstoffen, sondern auch die finanzielle Ausbeutung und Belastung. Die armen Länder erhalten zwar Billionen Dollar an Entwicklungshilfe, doch fast das Doppelte zahlen die Länder an Schulden zurück, hinzu kommen die Einkommenszahlungen an Investoren, wie Öl Unternehmen (Shell & Co.) und auch an Börsengewinnen der Normalbürger in der restlichen Welt, die durch Investitionen in Aktien und Anleihen der Verursacher des Hungers Profite erzielen. Ein weiterer großer Teil macht die Kapitalflucht aus. Dazu gehören zum Beispiel bewusst falsch ausgestellte Rechnungen um Gelder aus den Entwicklungsländern verschwinden zu lassen. Dadurch verlieren die Entwicklungsländer jedes Jahr ca. 875 Milliarden Dollar.
Warum die Entwicklungshilfe keine wirkliche Lösung ist
Die Entwicklungshilfe ist keine Lösung, weil sie nicht annähernd die Schäden begleichen kann, die durch die Geberländer verursacht werden. Z. B. profitiert die Weltbank von der Staatsverschuldung des Globalen Südens. Die Gates Foundation profitiert von einem Urheberschutzsystem, was lebensrettende Medikamente und wichtige Technologien hinter rückständigen Patent-Paywalls wegschließt etc. Nicht die reichen Ländern helfen den armen Ländern sich zu entwickeln, sondern genau anders herum. Die armen Ländern mit ihren reichen Rohstoffen entwickeln die reiche Welt. Die Entwicklungshilfe verschleiert die zerstörerische Macht unseres Wirtschaftssystems. Sie stellt die Geber als Retter da, dabei sind sie die eigentlichen Zerstörer und Erzeuger der Armut. Mit einer Hand zerstören sie diese Länder und mit der anderen Hand versuchen sie diese Länder wieder aufzubauen bzw. zu reparieren was sie zerstören. Alles unter dem Aspekt moralisch vorbildlich zu sein. Diese ganze Dramatik spiegelt eher ein Armutszeugnis wider. Die armen Länder brauchen in erster Linie keine zwielichtige Entwicklungshilfe von uns, sondern unsere Absicht, sie nicht mehr auszubeuten und immer ärmer zu machen. Nichts desto trotz, ist natürlich jede Art der Hilfe wichtig.
Unser Wirtschaftssystem wird den Welthunger niemals beenden
Wir müssen die Strukturen unseres Wirtschaftssystems grundlegend ändern, damit mehr Gerechtigkeit herrscht und nicht nur für die Reichen, sondern vor allem für die von uns Bestohlenen.
Sämtliche Bemühen jeglicher Entwicklungsorganisationen und privaten Spendern reicht nicht aus um ca. 830 Millionen bzw. fast 2 Milliarden hungernde Menschen zu ernähren. Ein blanker Hohn, da es PROBLEMLOS möglich ist JÄHRLICH 70 MILLIARDEN Nutztiere zu ernähren. Merkt ihr, wie falsch unser System ist und was uns vorgegaukelt wird? Oder habt ihr mal von einer anhaltenden Hungerkrise von Nutztieren gehört? NEIN! Noch erschreckender ist es zu wissen, dass die Futtermittel für diese vielen Nutztiere häufig in diesen Ländern angebaut werden. Die Menschen verhungern praktisch vor vollen Feldern. Der Welthunger ist kein Problem des Mangels, sondern ein Problem der Verteilung. Es ist schlichtweg nicht möglich, den Welthunger und die dazugehörige Armut mit den jetzigen Strukturen unseres Wirtschaftsmodelles zu beseitigen. Das Wirtschaftswachstum kommt NICHT den Armen zugute, sondern ausschließlich den Reichen, weil die Erträge des Wachstums sehr ungleich und ungerecht verteilt werden. Das ist das Ursache. Und so lange sich das nicht ändert, kann der Welthunger niemals gelöst werden. Ganz im Gegenteil, es wird sich von Jahr zu Jahr verschlimmern.
Wenn euch die Hintergrundinformationen dazu interessieren, dann kann ich euch das Buch „Die Tyrannei des Wachstums“ von Jason Hickel sehr ans Herz legen. Er belegt sämtliche Aussagen mit Quellen und erklärt ausführlich, wie kontraproduktiv unser Wirtschaftssystem ist und welchen schädlichen Einfluss es auf die Menschheit hat.
Was du aktiv tun kannst
Wecke das Vorhaben in dir, gegen die Ausbeutung anderer Länder zu sein. Ersetze tierische Produkte in deinem Ernährungsplan durch pflanzliche Produkte. Verwöhne deinen Körper mit gesunder, nährstoffreicher und nachhaltiger pflanzlichen Lebensmitteln. Zum Beispiel mit ressourcensparender Pflanzenmilch, klimafreundlicher pflanzlicher Butter und Margarine, gesunden Aufstrichen und leidfreien fleischähnlichen Aufschnitten sowie Fleischimitaten, die täuschend echt schmecken. Denk daran, lieber etwas tun als gar nichts! Es ist wichtiger überhaupt irgendwo anzufangen als zu 100% perfekt nachhaltig zu leben. Des Weiteren beziehst du mit einer vorwiegenden pflanzlichen Ernährung ganz klar Stellung zu dieser Thematik und setzt damit ein Statement. Begründe am ersten deine Entscheidung dich mehr pflanzlich zu ernähren, damit, dass du so deinen Beitrag in Bezug auf die Vermeidung des Welthungers leistest. Inspiriere andere damit und sensibilisiere sie so für diese Thematik. Des Weiteren achte darauf in welche Aktien und Anleihen du investierst! Stärke nicht die Verursacher für so viele Probleme in der Welt. Stärke lieber die, die was dagegen unternehmen.
In diesem Sinne schließe ich mit diesen Worten ab.
Die Welt braucht nicht einen, der perfekt nachhaltig lebt, sondern Millionen, die unperfekt nachhaltig leben.
Lieber 80% nachhaltig leben und einen positiven Einfluss auf die Welt erzeugen als gar keinen.
Lieber 70% nachhaltig leben und einen positiven Einfluss auf die Welt erzeugen als gar keinen.
Lieber 60% nachhaltig leben und einen positiven Einfluss auf die Welt erzeugen als gar keinen.
Weitere Artikel und Informationen zum Thema Welthunger:
Quellen:
https://proveg.com/de/5-pros/gerechtigkeit/
https://www.oxfam.de/unsere-arbeit/themen/10-gruende-fuer-hunger
Buch: „Die Tyrannei des Wachstums“ – Jason Hickel
https://www.handelszeitung.ch/unternehmen/der-fleischkonsum-ist-ein-desaster-okologisch-moralisch-gesundheitlich#
https://www.handelszeitung.ch/unternehmen/beyond-meat-und-co-die-neue-lust-auf-vleisch
https://www.ciwf.org.uk/media/3640540/ciwf_strategic_plan_20132017.pdf