Interview mit Sandra: Eine vegane Mama steht selbstbewusst zum Veganismus

Interview mit Sandra: Eine vegane Mama steht selbstbewusst zum Veganismus

„Vernetzt euch mit anderen veganen Mamis. Ihr fühlt euch verstanden und nicht wie Sonderlinge und bekommt immer Antworten, wenn ihr unsicher seid. Ich bin „meinen“ veganen Mamis für ihre Unterstützung total dankbar und möchte sie nicht mehr missen.“

Die heutige Interviewpartnerin Sandra erzählt ganz selbstbewusst über ihre Erfahrungen mit ihrer veganen Schwangerschaft. Sie geht als gutes Beispiel voran und gibt Tipps, wie man gegenüber Kritikerin auftritt. Sie lässt sich nicht durch falsch informierte Kritiker verunsichern und steht ganz selbstbewusst für ihre Überzeugungen ein. Erfahrt mehr im Interview:

  1. Wie lange lebst du vegan? Was war dein Auslöser?
    Ich lebe seit 6 Jahren vegan, vorher viele Jahre vegetarisch. Mir war klar, dass vegetarisch bei meiner Einstellung zu Tieren nicht reicht, ich hatte aber Probleme, den geliebten Käse aufzugeben. Videos, in denen Kälber ihren Müttern entrissen wurden, haben mir letztendlich geholfen, auch auf Käse zu verzichten.
  2. Du bist momentan/warst schwanger und ernährst dich vegan. Hattest du zu Beginn der Schwangerschaft Bedenken, weil du dich vegan ernährst?
    Ich bin nicht mehr schwanger, hatte aber nie Bedenken hinsichtlich meiner Ernährung in dieser Zeit.
  3. Wie sind und waren die Reaktionen deines Umfelds auf diese Ernährungsweise? Falls du Kritik erhältst, wie gehst du damit um?

    Die Reaktionen waren gemischt. Einige stehen/standen hinter mir, einige haben das Thema lieber totgeschwiegen und einige sind komplett dagegen. Kritik diesbezüglich lasse ich an mir abprallen, da sie meistens von Menschen kommt, die sich mit diesem Thema überhaupt nicht befasst haben bzw. sich einfach von den Medien aufhetzen lassen.
  4. War es schwer für dich vegan-freundliche Ärzte und Hebammen zu finden?

    Dank meiner tollen Hebamme (selbst Vegetariern) nicht. Sie ist für die vegane Ernährung während der Schwangerschaft, da sie ausschließlich positive Beispiele erlebt hat. Sie hat mir auch einen Anthropologen empfohlen, der zwar nicht Veganer ist, aber keine Einwände hinsichtlich dieser Ernährung hat. Er sagt, dass kein Mensch Kuhmilch (oder die eines anderen Tieres) benötigt, um sich weiterzuentwickeln oder gar um zu überleben.
  5. Wie war bzw. sind die Reaktionen der Ärzte auf deine Ernährungsweise?
    Siehe Frage 4. Er war und ist toll. Meine Gynäkologin war eher verhalten; hat jedoch nicht gesagt, dass sie es für gefährlich hält und hat auch schon einige vegane Patientinnen betreut.
  6. Hattest du während der Schwangerschaft Gelüste auf tierische Produkte? Falls ja, wie hast du das für dich interpretiert und was hast du dagegen unternommen?
    Nein, nie. Und wenn ich sie gehabt hätte, hätte ich sie ignoriert.
  7. Besonders in der Schwangerschaft müssen Frauen darauf achten, die richtigen Nährstoffe zu sich zu nehmen. Viele supplementieren daher Schwangerschaftspräparate. Hast du diese genommen und worauf hast du noch besonders geachtet bzw. achtest du?
    Hier bin ich ehrlich und bin mir darüber im Klaren, dass das nicht jeder gut heißt. Ich habe nur B12 (nehme ich sowieso immer) und hin und wieder Jod supplementiert. Ich vertraue da einfach auf die gesunde, vegane Ernährung, da ich mich nicht von Fastfood und abwechslungsreich ernähre. Viele mögen das für fahrlässig halten; ich und auch mein Kind sind jedoch kerngesund und dadurch fühle ich mich bestätigt. Frau sollte sich nicht von „außen“ verrückt machen lassen. Warum sollte eine korrekt durchgeführte vegane Ernährung auch falsch/ungesund sein?Interview-vegane-Schwangerschaft-sandra-titelbild
  8. Hast bzw. Hattest du generell das Gefühl, dass dir was fehlt?
    Nur am Anfang. Der geliebte Käse halt. Das ging aber schnell vorbei.
  9. Lebt dein Partner auch vegan? Falls nicht, wie reagierte er auf deinen Entschluss, den Veganismus auch in der Schwangerschaft fortzuführen.
    Er ist Vegetarier und respektiert, dass ich vegan lebe und auch unsere Tochter vegan ernähre. Er hat diesbezüglich keine Bedenken.
  10. Gab es Schwierigkeiten während der Schwangerschaft, weil du dich vegan ernährst?
    Nein. Ich hatte eine Bilderbuchschwangerschaft.
  11. Was ist dein Tipp an vegan lebende Schwangere? Auf was sollen sie besonders achten?
    Lasst euch nicht verunsichern. Wenn ihr euch für diese Ernährung entschieden habt, wisst ihr, worauf ihr achten müsst. Nur weil ihr schwanger seid und die „Ernährungsexperten“ plötzlich vermehrt mit dem Finger auf euch zeigen, heißt das noch lange nicht, dass ihr nicht mehr gesund lebt und eure Kinder gefährdet.
  12. Was ist dein Rat an vegan lebende Schwangere, wenn das Umfeld ständig Diskussionen beginnt und Kritik äußert?

    Ich würde mich nicht auf Diskussionen einlassen und einfach nur Nährstofftabellen (z. B. Linsen vs. Fleisch) vorlegen, daraus können Kritiker dann machen, was sie möchten.
  13. Falls dein Kind schon auf der Welt ist: Hattest du nach der Geburt Schwierigkeiten einen vegan-freundlichen Kinderarzt zu finden? Wie waren die Reaktionen und wie bist du damit umgegangen?

    Mein Arzt (siehe oben) betreut auch meine Tochter. Somit kein Problem. Ich weiß aber, dass gerade Kinderärzte gegen eine vegane Ernährung sind.
  14. Wirst du dein Kind weiterhin vegan ernähren?
    So lange sie das möchte, werde ich sie vegan ernähren und es wird auch weiterhin Zuhause nur vegane Kost geben. Ich werde ihr aber nicht verbieten, wenn sie trotz Aufklärung auswärts tierische Produkte zu sich nehmen will. Ich werde jedoch unterbinden, wenn mein Umfeld ihr tierische Nahrung vorsetzt, weil unsere Ernährungsweise nicht akzeptiert wird.
  15. Wie sind deine Erfahrungen mit deinem Umfeld auf deine Entscheidung dein Kind vegan zu ernähren?
    Siehe Frage 3. Bei meinem Kind gab es natürlich noch kritischere Bemerkungen.  Die prallen aber an mir ab, da diese meist von Leuten kommen, die sich nicht informiert haben und/oder sich von den Medien aufhetzen lassen.
  16. Kannst du Vergleiche ziehen, indem du schon einmal eine unvegane Schwangerschaft vollzogen hast?

    Ich war leider erst einmal schwanger und habe diese Schwangerschaft glücklicher Weise und ganz bewusst vegan erlebt.
  17. Jede Schwangerschaft ist anders. Somit hat auch jede Frau mit unterschiedlichen Beschwerden zu kämpfen. Welche traten bei dir auf und was hast du dagegen getan?
    Ich hatte nur die üblichen Beschwerden zum Ende hin. Ich wusste nicht mehr, wie ich liegen oder sitzen sollte. Ansonsten kann ich mich nur wiederholen, meine Schwangerschaft hätte nicht besser verlaufen können.
  18. Möchtest du den Lesern noch etwas mitteilen? Dann lass deinen Gedanken freien Lauf.
    Lasst euch von eurem Umfeld keine Angst machen. Wenn ihr euch entschieden habt, vegan zu leben, werdet ihr euch sicherlich eingehend damit befasst haben. Diese Ernährungsweise ist nicht der Feind eures ungeborenen Kindes. Bewusst und durchdacht durchgeführt, könnt ihr eure vegane Schwangerschaft genießen. Stillt eure Kinder, wenn möglich, das ist das Beste, was ihr für sie tun könnt. In der Muttermilch ist alles enthalten, was eure Kleinen brauchen und sie ist vegan ? Vernetzt euch mit anderen veganen Mamis. Ihr fühlt euch verstanden und nicht wie Sonderlinge und bekommt immer Antworten, wenn ihr unsicher seid. Ich bin „meinen“ veganen Mamis für ihre Unterstützung total dankbar und möchte sie nicht mehr missen.

 

Liebe Sandra, vielen Dank für deine Teilnahme! Es ist großartig zu lesen, wie selbstbewusst du für deine Überzeugungen einstehst und dass du so positive Erfahrungen in der Schwangerschaft gemacht hast! Ich stimme dir zu, dass die Vernetzung unter veganen Müttern das A und O ist und man durch den Kontakt so viel an Unsicherheiten (falls man welche hat) ablegt! Danke für die Schilderungen deiner Erfahrungen, deinen Tipps und Tricks. Alles erdenklich liebe für deine Familie!

 

Hintergrundinformationen zur Interviewreihe gibt es im folgenden Artikel, dort erfährst du auch, wie du teilnehmen kannst, falls du ebenfalls schwanger bist oder Mutter und zudem vegan lebst. Ich freue mich auf euer Feedback und auf weitere Teilnehmerinnen! Lasst uns gemeinsam zeigen, dass vegan tatsächlich ohne Probleme in jeder Lebensphase möglich ist, so lange man sich ausgewogen und bewusst ernährt. ?

 

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Ausflugtipp: Ausstellung „Wunder der Natur“ im Gasometer Oberhausen

Ausflugtipp: Ausstellung „Wunder der Natur“ im Gasometer Oberhausen

Eine Ausstellung, die nachhaltig beeindruckt und die schöpferische Macht der Natur präsentiert

Heute möchte ich euch auf eine ganz besondere Ausstellung aufmerksam machen, die mich nachhaltig beeindruckt hat. Es handelt sich um die Ausstellung „Wunder der Natur“ im Gasometer in Oberhausen.

Großartig – Nachhaltig beeindruckend – Emotional

Der Gasometer allein ist schon beeindruckend und für so eine Ausstellung optimal ausgewählt. Bei dem Gasometer handelt es sich um ein über 110 Meter hohes Industriedenkmal, welches heute gerne als Veranstaltungshalle genutzt wird. Durch seine runde Form und seine allgemeine Architektur eignet er sich besonders gut um Ausstellungen das gewisse Etwas zu verleihen.

Betritt man die Ausstellung „Wunder der Natur“ im Gasometer, befindet man sich direkt mitten drin. In der Ausstellungshalle ist es dunkel und die Exponate wurden mit dem Licht wunderbar in Szene gesetzt. Beim Betreten der Halle geht der erste Blick automatisch zur großen Leinwand in der Mitte des Raumes auf der man ein Fötus zum Baby heranwachsen sieht. Was mich direkt emotional berührte bzw. einfing, da ich momentan selbst schwanger bin und dieses Wunder am eigenen Leib erlebe. Gefesselt stand ich nun davor und schaute mir die Animation an.

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Kreisförmig sind großartige Fotografien aufgestellt, die man in einem äußeren und inneren Kreis durchlaufen kann. Es sind Bilder, die so unfassbar viel aussagen. Man denkt vermutlich zunächst daran, dass man doch schon viele Naturaufnahmen gesehen hat und weitere Bilder nichts Spektakuläres mehr wären. Wie soll das noch besonders sein? Das dachte ich anfangs auch, doch ich wurde eines Besseren belehrt. Die Aufnahmen halten Momente fest, die man vermutlich meistens übersieht, nichts Besonderes in ihnen erkennt oder einfach nicht fähig ist, sie mit bloßem Auge zu erkennen – bis man sie in Großaufnahme sieht. Momente, die grafisch festgehalten wurden und so ausdrucksstark sind, dass man wie gefesselt vor den riesigen Bildern steht. Man sieht die Natur in all ihrer Schönheit, selbst in den kleinsten Details. Und gerade das sind die Momente, die die Natur so unbeschreiblich besonders und einzigartig machen. So erscheint ein Floh plötzlich in einem ganz anderen Licht. Sowie Samen, Blätter, Bäume und ähnliches. Mich haben die Bilder mit den eingefangenen Momenten sehr berührt. Diese Vielfalt, diese „Technik“ der Natur und wie sie funktioniert ist fantastisch.

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Es gibt auch einige Exponate, wie konservierte Tierleichen, z. B. Föten, die zeigen, dass wir nicht besonders weit entfernt sind von den Tieren. Sie entstehen wie wir, sie wachsen wie wir, sie reifen heran wie wir. Die Ausstellung schafft Bewusstsein für das Wunderwerk der Natur. Wunderschöne intensive Aufnahmen, die einen fesseln und so schnell nicht mehr los lassen. Dazu gibt es einige Monitore, die kurze Filme abspielen und noch einmal verdeutlichen, dass die Natur ein wirkliches Wunderwerk ist.

Das absolute Highlight erwartet die Besucher jedoch in einem separaten Raum. Dort wartet eine gigantisch große Weltkugel. Über 20 Meter hoch. Sie hängt dort in einem 100 m hohen Raum und zeigt unseren Planeten in all seiner Pracht. Unter der Weltkugel gibt es Liegemöglichkeiten um das Kunstwerk auf sich wirken zu lassen. Viele der Besucher nutzen das Echo und geben Laute von sich. Etwas sonderbar teilweise, aber es schafft eine Atomsphäre der Weite.

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Des Weiteren kann man noch per Fahrstuhl auf das Dach des Gasometers gefahren werden. Dort genießt man dann die weitreichende Aussicht und den Blick über NRW. Toll!

 

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Wie ihr seht, war es auf dem Dach des Gasometers in Oberhausen sehr sehr windig 😉

Für die Ausstellung haben wir ein Eintrittsgeld von 10 Euro bezahlt. Die haben sich mehr als gerechnet!

Die Ausstellung geht noch bis zum 30. November 2017. Ich kann auch diese tolle Ausstellung nur ans Herz legen! Besucht sie unbedingt!

 

 

Interview mit Jennie: Eine vegane Mama erzählt, wie sie Ärzte von Vorurteilen befreien konnte

Interview mit Jennie: Eine vegane Mama erzählt, wie sie Ärzte von Vorurteilen befreien konnte

„Die Reaktionen waren von skeptisch bis neutral. So wirklich positiv waren sie anfangs nicht, aber mit der Zeit hat sich das Bild ein wenig geändert. Mein Kinderarzt hat z. B. nach Tipps und Tricks beim vegetarisch und veganen Beikoststart gefragt und diese dann in seinem Infoblatt mit niedergeschrieben.“

Jennie berichtet euch heute nun, wie sie als zweifache vegane Mama selbst Ärzte von Vorurteilen befreien konnte und mit klaren Tatsachen vom Veganismus überzeugen konnte. Sie sagt ganz deutlich, dass man sich von Kritikern, die meistens sehr uninformiert sind, nicht verunsichern lassen sollte. Lest nun mehr und erfahrt Tipps und Tricks: 

  1. Wie lange lebst du vegan? Was war dein Auslöser?

    Vegan wurde ich Mitte Januar 2013, nachdem ich mich eingehender mit dem Thema beschäftigt hatte. Ein Gespräch mit einem Veganer auf der ‚Köln pelzfrei 2012‘ hat mich (nach fast 20 Jahren als Vegetarierin) zum Umdenken gebracht. Mir waren zu dem Zeitpunkt die ganzen Missstände einfach nicht bekannt und ich habe gehofft, wenn ich „Bio“ kaufe, dann wäre das OK und gut für die Tiere. Darüber, dass z. B. Kühe ständig gebären müssen, um den Milchfluss aufrecht zu erhalten oder z. B. über das Kükentöten wusste ich nichts. Ach hatte ich bis dahin nicht darüber nachgedacht, dass die ausgedienten Tiere auch beim Schlachter landen.

  2. Du bist momentan/warst schwanger und ernährst dich vegan. Hattest du zu Beginn der Schwangerschaft Bedenken, weil du dich vegan ernährst?

    Ich bin momentan nicht schwanger. Ich habe 2 Kinder, die erste Schwangerschaft in den Jahren 2010-2011 war noch vegetarisch. Die zweite Schwangerschaft folgte Ende 2013 bis August 2014 und war dann konsequent vegan. Ich hatte keinerlei Bedenken, da ich mich bestens informiert fühlte. 🙂

    Beide Schwangerschaften und Geburten verliefen ohne Komplikationen. Im Folgenden berichte ich natürlich nur über meine vegane Schwangerschaft. 🙂

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  3. Wie sind und waren die Reaktionen deines Umfelds auf diese Ernährungsweise? Falls du Kritik erhältst, wie gehst du damit um?

    In meinem Umfeld waren die Reaktionen durch die Bank sehr entspannt. Die Menschen um mich herum wussten ja um mein Wissen bezüglich der Ernährung. Von Außenstehenden kamen vereinzelnd Fragen, ob das denn überhaupt möglich sei, ’so mit vegan und schwanger?‘. Manche flüchtige Bekannte machten sich Sorgen, aber diese konnte ich dann schnell ausräumen.

  4. War es schwer für dich vegan-freundliche Ärzte und Hebammen zu finden?

    Ich habe nicht gezielt nach „vegan-freundlichen“ Hebammen oder Ärzten gesucht.

    Ich habe einfach eine Hebamme gesucht, bei der ich das Gefühl hatte, dass die Chemie soweit stimmt. Meine Hebamme hat mich bereits ab der 8. Schwangerschaftswoche begleitet und sich bezüglich der Ernährung ganz raus gehalten, da sie selbst noch keinerlei Berührung mit veganem Leben hatte. Meine Frauenärztin war anfangs besorgt wegen dem Eisen, am Ende konnte ich alle Zweifel anhand der Blutwerte ausräumen. Ich kam ohne jegliche extra Supplemente durch die Schwangerschaft. (Folsäure habe ich allerdings trotz guter Werte anfangs genommen).

    Besonders schön war, dass meine Hebamme und meine Frauenärztin, was ich anfangs nicht wusste, zusammen arbeiten, die Hebamme ist jeden Freitag in der Praxis der FA und somit war der Austausch zwischen uns noch intensiver.

    Beide hatten durch mich erste Berührungen mit einer veganer Schwangerschaft.

    Meine Frauenärztin hat mittlerweile einige Mädels begleitet, die vegan schwanger waren und sich sehr bedankt, dass sie durch die gemeinsame Zeit so viel Neues dazugelernt hat.

  5. Wie war bzw. sind die Reaktionen der Ärzte auf deine Ernährungsweise?

    Die Reaktionen waren von skeptisch bis neutral. So wirklich positiv waren sie anfangs nicht, aber mit der Zeit hat sich das Bild ein wenig geändert. Mein Kinderarzt hat z. B. nach Tipps und Tricks beim vegetarisch und veganen Beikoststart gefragt und diese dann in seinem Infoblatt mit niedergeschrieben.

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  6. Hattest du während der Schwangerschaft Gelüste auf tierische Produkte? Falls ja, wie hast du das für dich interpretiert und was hast du dagegen unternommen?
    Nein, es gab keine Gelüste nach tierischem.
  7. Besonders in der Schwangerschaft müssen Frauen darauf achten, die richtigen Nährstoffe zu sich zu nehmen. Viele supplementieren daher Schwangerschaftspräparate. Hast du diese genommen und worauf hast du noch besonders geachtet bzw. achtest du?

    Anfangs habe ich ein Folsäurepräperat genommen, wobei meine Werte so hoch waren, dass wir es dann abgesetzt haben, da es nur „rein und raus“ ging. Vitamin D und Omega-Fettsäuren supplementiere ich auch außerhalb der Schwangerschaft. Eisen war bei mir glücklicherweise nicht von Nöten. Deva Prenatal hatte ich für den Fall der Fälle zuhause.

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  8. Hast bzw. Hattest du generell das Gefühl, dass dir was fehlt?
    Nein.
  9. Lebt dein Partner auch vegan? Falls nicht, wie reagierte er auf deinen Entschluss, den Veganismus auch in der Schwangerschaft fortzuführen.
    Der Papa der Kids lebte anfangs als Allesesser und wurde dann weitestgehend vegan. Da es mein Körper ist, war von vorne herein klar, dass nur ich entscheide, was ich essen möchte. Er hat mich da immer total unterstützt.
  10. Gab es Schwierigkeiten während der Schwangerschaft, weil du dich vegan ernährst?
    Nein.
  11. Was ist dein Tipp an vegan lebende Schwangere? Auf was sollen sie besonders achten?
    Ich würde mir einfach ein 1×1 der besten Anworten auf häufige Fragen „antrainieren“ und ansonsten entspannt bleiben, sich nicht verrückt machen lassen und sich gut belesen, was in einer veganen Schwangerschaft von Vorteil ist, worauf man achten sollte usw.Aber wie gesagt, nicht verrückt machen lassen. Manche Mädels (unabhängig von der Ernährung) brechen wochenlang oder über Monate alles raus und bekommen trotzdem gesunde Kinder. Im Zweifel eben dann supplementieren und doofe Fragen und Aussagen ignorieren.
  12. Was ist dein Rat an vegan lebende Schwangere, wenn das Umfeld ständig Diskussionen beginnt und Kritik äußert?

    Klar und deutlich machen, dass man umfangreich informiert ist und dass es damit auch gut sein sollte, denn es ist deine Entscheidung.

    Wer Zweifel hat, ob das so gesund ist, der kann sich gerne im WWW oder in Studien informieren (lassen).

  13. Falls dein Kind schon auf der Welt ist: Hattest du nach der Geburt Schwierigkeiten einen vegan-freundlichen Kinderarzt zu finden? Wie waren die Reaktionen und wie bist du damit umgegangen?

    Mein Kinderarzt war anfangs skeptisch. Aber das hat sich nach 1-2 Blutabnahmen total gelegt und gedreht, da meine Tochter generell sehr gute Werte hat. Blut wurde ihr aufgrund einer chronischen Bluterkrankung sowieso alle 3-6 Monate abgenommen.

  14. Wirst du dein Kind weiterhin vegan ernähren?
    Meine Kinder lebten anfangs dann vegan (bzw meine Tochter erst vegetarisch, dann vegan).Mittlerweile sind sie fast 3 und 6 Jahre. Beide essen zwischenzeitlich vegetarisch, z. B. bei Freunden, im Kindergarten oder bei Oma. Ich möchte es ihnen auch nicht dogmatisch aufzwingen, sondern vorleben und ein Bewusstsein schaffen. Was sie dann daraus machen, ist natürlich ihre Sache. Ich bin soweit schon einmal sehr stolz und froh, dass meine Tochter bewusst sagt, dass sie keine Tiere essen möchte. Das Bewusstsein, was genau Milch und Eier für Leiden bedeuten fehlt ihr noch, das werde ich mit der Zeit kindgerecht schaffen, möglichst so, dass sie sich natürlich nicht schlecht oder schuldig fühlt, wenn sie doch Eier und Milch(produkte) essen/trinken möchte und wie gesagt, wie sie dann damit umgeht, obliegt ihr. Sie ist jetzt mit ihren 6 Jahren definitiv schon weiter und reflektierter, als viele Erwachsene es sind und das macht mich sehr stolz, zuhause isst sie weitestgehend vegan, gekocht wird für alle immer vegan. Bei dem Sohn bestimmen wir natürlich noch größtenteils, was er isst, werden es aber genauso handhaben, dass wir ihn kindgerecht langsam heran führen und ihm vegane Optionen anbieten und vorleben.
  15. Wie sind deine Erfahrungen mit deinem Umfeld auf deine Entscheidung dein Kind vegan zu ernähren?

    Die Oma tut sich damit schwer, was inhaltlich „nur“ vegetarisch und was 100% vegan ist und wir haben den Kompromiss, dass sie vegetarisch essen dort, solange, bis sie es irgendwann von allein anders möchten. Ansonsten sind alle sehr entspannt. Meine Tante ist selbst größtenteils vegan und da gut informiert.

  16. Kannst du Vergleiche ziehen, indem du schon einmal eine unvegane Schwangerschaft vollzogen hast?

    Ich kann zwar einen Vergleich ziehen, aber die Unterschiede sehe ich weniger in der Ernährung. Ich war in der 2. Schwangerschaft definitiv besser informiert. Die Schwangerschaft mit der Großen hatte ich bis zum Ende der 12. SSW „Bilderbuch-Übelkeit“ und war sehr müde. Beim dem Kleinen hatte ich eine Symphysenlockerung. Beide Schwangerschaften gingen über den ET. Die Große kam ET+11 mit 3660g und 55cm. Der Kleine ET+4 mit 3550cm und 51cm. Ich habe mich bei der ersten etwas fitter gefühlt – eben aufgrund der Symphysenlockerung. Zugenommen habe ich bei beiden Schwangerschaften ~17kg.

  17. Jede Schwangerschaft ist anders. Somit hat auch jede Frau mit unterschiedlichen Beschwerden zu kämpfen. Welche traten bei dir auf und was hast du dagegen getan?

    Wie schon vorher gesagt, meine beiden Schwangerschaften waren relativ komplikationslos. Bei der Symphysenlockerung halfen mir Ruhe und eine liebe Haushaltsfee, die die Krankenkasse gezahlt hat. Gegen die Übelkeit und Müdigkeit half tatsächlich nur Schlaf. 😀

     

  18. Möchtest du den Lesern noch etwas mitteilen? Dann lass deinen Gedanken freien Lauf.

    Genieße!

    Wenn du gut informiert bist und in guten Händen bist, dann lehne dich einfach zurück und genieße, soweit es deine Gesundheit zulässt, deine Schwangerschaft und lasse dir das nicht durch andere Menschen, die schlecht, falsch oder gänzlich uninformiert sind, vermiesen!

    Ich wünsche dir eine wundervolle Kugelzeit! <3

     

Liebe Jennie, danke für deine hilfreichen Antworten! Du zeigst klar und deutlich auf, dass man zu seinen Überzeugungen stehen soll und das viele Kritiker einfach sehr uninformiert sind und es daher keinen Grund gibt, sich verunsichern zu lassen. Es ist toll, dass du immer wieder einen Weg findest um den Veganismus lebbar in die Gesellschaft zu integrieren. Ich denke ebenfalls, dass Vorleben der richtige Weg ist. Alles Gute für deine Familie! Macht weiter so! 

 

Hintergrundinformationen zur Interviewreihe gibt es im folgenden Artikel, dort erfährst du auch, wie du teilnehmen kannst, falls du ebenfalls schwanger bist oder Mutter und zudem vegan lebst. Ich freue mich auf euer Feedback und auf weitere Teilnehmerinnen! Lasst uns gemeinsam zeigen, dass vegan tatsächlich ohne Probleme in jeder Lebensphase möglich ist, so lange man sich ausgewogen und bewusst ernährt. ?

 

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Interview mit Natascha: Eine vegane Schwangere argumentiert mit Herz und Mut

Interview mit Natascha: Eine vegane Schwangere argumentiert mit Herz und Mut

„Unsere Erde braucht Menschen, die auf sie achten! So viele Jahrhunderte hatten wir keine Milch und keine Eier zur Verfügung – oder niemals in diesem Ausmaß  – Fleisch war den Feiertagen vorbehalten – und wir haben überlebt!! Habe Mut und Liebe zu dir, gehe oft in dich – gönne dir eine Auszeit – wisse du bist nicht allein wir werden immer mehr. Ich bin in einer Gruppe mit veganen Mamis – die helfen mir sehr! und die haben alle gesunde Kinder.“

Natascha erzählt euch heute von ihren Erfahrungen und  wie sie mit dem Veganismus in der Schwangerschaft zurechtkommt. Mit Herz und Mut teilt sie mit, worauf andere Schwangere und Mütter Wert legen sollten. Eine authentisches und emotionales Interview, was mir sehr viel Freude bereitet hat. Erfahrt im folgenden nun mehr: 

  1. Wie lange lebst du vegan? Was war dein Auslöser?
    Ich lebe seit 3 Jahren vegan.
    Der Auslöser: Mein Mann und ich waren für 3 Monate in Indien. Der Schock als wir wieder nachhause kamen (Wien) war groß. Dies warf und wirft bis heute viele Fragen auf. Was die Ernährung betrifft kam ein großes Gefühl in mein Leben – ich will so wenig Schaden wie möglich auf dieser Erde hinterlassen.  Was ist vertretbar – was nicht? Ist es mein Recht, dass der Regenwald für die Nahrung meines Essens geholzt wird? Ist es wirklich mein Recht Tiere zu quälen – obwohl ich mich anders ernähren könnte?  Es ist ja nicht so, dass wir am Hungertuch nagen – will ich das alles meinem Körper antun? Stresshormone, Gefühle, Medikamente und alles andere das in Fleisch, Milch und Eiern ist – was ich nicht weiß.
    So kamen wir gemeinsam sehr schnell zu einer Antwort – wir wollen das nicht mehr. Das erhöhte Krebsrisiko kam dann als letztes Argument dazu.  Wahrscheinlich ließe sich mit dieser Frage ein halbes Buch füllen.
  2. Du bist momentan/warst schwanger und ernährst dich vegan. Hattest du zu Beginn der Schwangerschaft Bedenken, weil du dich vegan ernährst?

    Ich bin derzeit im 8. Monat schwanger und ernähre mich vegan. Ja, ich hatte Bedenken. Viele Bücher und eine vegane Mama-Gruppe haben mich sehr unterstützt. Und ich muss sagen, dass ich unfassbares Glück habe, da sowohl mein Hausarzt als auch mein Frauenarzt mich sehr unterstützen und mich bestärken in meinem Gefühl, dass ich mich noch nie besser ernährt habe.
    Wir machen häufiger Blutbilder, aber eher weil ich das brauche als weil sie mir das empfehlen würden. Ich habe keinen Mangel oder sonst etwas, mir geht es blendend. Mein Sohn ist groß und wächst – bis heute – genau so wie er wachsen soll – er strampelt und hält mich die Nächte wach 🙂
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  3. Wie sind und waren die Reaktionen deines Umfelds auf diese Ernährungsweise? Falls du Kritik erhältst, wie gehst du damit um?

    Unser Umfeld ist sehr kritisch – leider nicht offen – so könnten wir darüber reden. Es sind mehr die Sorgen, die mich immer wieder doch an wunden Punkten erwischen, weil es eben noch nicht sooo viele Mütter gibt die man zitieren könnte. Manchmal ziehe ich Naturvölker heran oder, dass wir früher schlicht den Luxus nicht hatten. Die Eltern meines Mannes arbeiten viel mit Angst und es gibt keine klare Kritik nur die Frage, ob wir unserem Kind auch unsere Lebensweise aufzwingen wollen.
  4. War es schwer für dich vegan-freundliche Ärzte und Hebammen zu finden?

    Nein, überhaupt nicht. Mein Frauenarzt hat wirklich wundervoll reagiert, auf meine Sorge was ich jetzt machen soll da ich weiter vegan leben möchte, aber mein Kind nicht schädigen möchte, antwortete er: „Machen wir ein Blutbild und dann reden wir weiter“ aber nach seiner Erfahrung haben vegetarisch lebende Mütter am wenigsten Mängel und ernähren sich durchschnittlich gesünder und er geht davon aus, dass das auch bei veganen Müttern so ist.
    Alle Blutbilder waren bis jetzt (32. Woche) perfekt. Eisen ist in der letzten Zeit weniger geworden, aber!! noch kein Mangel.
  5. Wie war bzw. sind die Reaktionen der Ärzte auf deine Ernährungsweise?

    Für meine Hebamme wars nicht mal Thema. Wir leben wie wir leben. Und mein Hausarzt sucht mit mir Alternativen, wo ich was her bekomme, wenn ich anstehe. Er meinte nur, dass er die Erfahrung gemacht hat, dass wenn Menschen verbissen einer Philosophie nachgehen und sich dabei verlieren krank werden. Also rät er uns also meiner ganzen Familie unserem Herzen zu folgen – und nicht so streng mit uns zu sein – sondern im Fluss des Lebens zu bleiben.

    Dazu möchte ich sagen, dass beide Ärzte Schulmediziner sind und auf Krankenkasse arbeiten. Was das Ganze für mich noch mehr unterstreicht.

  6. Hattest du während der Schwangerschaft Gelüste auf tierische Produkte? Falls ja, wie hast du das für dich interpretiert und was hast du dagegen unternommen?
    Erst jetzt in den letzen 2 Wochen. Ich habe mehr Ersatzprodukte gegessen und geschaut was am Fleisch es sein könnte, dass mich so anzieht. Ich habe jetzt mit Kräuterblut-Saft begonnen und seitdem geht meine Lust auf Fleisch wieder zurück, also vielleicht war es nur das Eisen, dass mein Körper verlangt hat. Ich habe ein Blatt Schinken bei Freunden gegessen, das war weder befriedigend noch eine Lösung für mich. Es blieb dabei.
  7. Besonders in der Schwangerschaft müssen Frauen darauf achten, die richtigen Nährstoffe zu sich zu nehmen. Viele supplementieren daher Schwangerschaftspräparate. Hast du diese genommen und worauf hast du noch besonders geachtet bzw. achtest du?

    Mein Frauenarzt meinte, dass das nur eine große Geschäftemacherei ist und er mir das sicher nicht verschreiben wird. Sondern wir ein Blutbild machen, wenn was fehlt soll ich das nehmen, aber nicht einfach so. In der Apotheke habe ich erfahren, dass die Präparate so zusammengestellt sind, dass man gar nicht alles aufnehmen kann – da Dinge kombiniert werden die der Körper gar nicht gemeinsam aufnehmen kann. Ich supplementiere sicher zu viel 🙂 
    B12, B6 und Folsäure, Algenkapseln, Jod (da ich kaum mit Salz koche)
    Magnesium nehme ich gegen unruhige Beine – am Abend wenn ich das Gefühl habe es war zu wenig.

    Für meine Zähne nehme ich den Weleda Kalk und Calzium – da ich nicht so starke Zähne habe. (schon immer)

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  8. Hast bzw. Hattest du generell das Gefühl, dass dir was fehlt?
    Nein zu keinem Zeitpunkt.
  9. Lebt dein Partner auch vegan? Falls nicht, wie reagierte er auf deinen Entschluss, den Veganismus auch in der Schwangerschaft fortzuführen.
    Ja, wir beide sind davon überzeugt alles zu bekommen, was wir benötigen.
  10. Gab es Schwierigkeiten während der Schwangerschaft, weil du dich vegan ernährst?
    Nein.
  11. Was ist dein Tipp an vegan lebende Schwangere? Auf was sollen sie besonders achten?
    Auf das eigene Gefühl. Viele Ängste und Sorgen kursieren. Man braucht viel Mut wieder auf sich zu hören. Ich denke, dass ich in der nächsten Schwangerschaft wahrscheinlich nicht mehr so viel supplementiere, aber mir war es wichtig, dass ich mich sicher fühle auch wenn ich überzeugt bin, dass ich eigentlich nichts zusätzlich bräuchte war es für mein Gefühl wichtig mich abzusichern . Also dem Herz folgen – wie fühle ich mich sicher und wohl? – und das kann von Woche zu Woche anders sein. 
  12. Was ist dein Rat an vegan lebende Schwangere, wenn das Umfeld ständig Diskussionen beginnt und Kritik äußert?

    Ohhh das ist schwierig, damit hab ich auch keinen guten Umgang gefunden 🙁 im Grunde – egal ob es um schwanger geht oder nicht. Wenn Menschen mit mir diskutieren möchten, frage ich sie ob sie wirklich eine Antwort hören möchten, weil ich keine Lust habe jemanden zu bekehren oder mich beschimpfen lassen möchte und ich mir vorstellen kann, dass die Antwort nicht gefällt. Und: Ich habe die Studien und Artikel verschickt und gebeten, dass sie sich informieren bevor sie mir Angst machen und mit nicht qualifizierten Aussagen daher kommen. 
    Aber ja, denke es geht besser. Ich würde mir so wünschen klar bei mir stehen zu können und klar zu sagen, dass das meine Entscheidung ist und niemanden etwas angeht.
  13. Falls dein Kind schon auf der Welt ist: Hattest du nach der Geburt Schwierigkeiten einen vegan-freundlichen Kinderarzt zu finden? Wie waren die Reaktionen und wie bist du damit umgegangen?

    Nein, es ist noch nicht auf der Welt. Aber mein erstes Kind ist jetzt 12 und seit einem halben Jahr beinahe vegan. Wir gehen alle zu dem besagten Hausarzt, dieser wird unseren 2. Sohn auch nach der Geburt ab seinem 6. Lebensmonat betreuen und bis dahin werde ich hoffentlich voll stillen, d.h. es wird denke ich kein Thema sein 🙂 
    In der Schule meines Sohnes ist es so, dass sie es akzeptieren, aber ich mache ihm sein Mittagessen selber und sie wärmen es ihm auf. (hoffe in 6 Jahren ist es schon ganz normal, dass es ein veganes Menü gibt in den Schulen.)
  14. Wirst du dein Kind weiterhin vegan ernähren?
    Ja.
  15. Wie sind deine Erfahrungen mit deinem Umfeld auf deine Entscheidung dein Kind vegan zu ernähren?

    Durchmischt. In der Elterngeneration ist es schwierig. Freunde haben kein Problem damit. Spannend werden Kindergeburtstage und Co.  Aber wir haben schon von anderen Eltern gehört, dass das auch richtig gut gehen kann und ich bin eine gute Köchin und Bäckerin – das hat sicher seine Vorteile 😉
  16. Kannst du Vergleiche ziehen, indem du schon einmal eine unvegane Schwangerschaft vollzogen hast?

    Ja, aber sie ist 12 Jahre her .Damals war ich 22 und hab mir prinzipiell weniger Gedanken gemacht. Es war so klar, dass alles gut geht. Jetzt spüre ich den Unterschied – aber das hat viel mit der Zeit zu tun – ich kann mich nicht erinnern, dass bei meinem ersten Sohn so viel darüber gesprochen wurde was alles passieren oder schief gehen kann.
    Ich mache mir eindeutig mehr Gedanken, aber ich habe weniger Schmerzen, meine Haut ist schön geblieben, ich habe in der ersten Schwangerschaft 22 Kg zugenommen und jetzt bin ich bei 9 Kg und fühle mich sehr fit.
    Mein erster Sohn war über 4 Kg schwer bei der Geburt und das dürfte der 2. auch sein. Ich habe viel weniger Heißhunger. 
  17. Jede Schwangerschaft ist anders. Somit hat auch jede Frau mit unterschiedlichen Beschwerden zu kämpfen. Welche traten bei dir auf und was hast du dagegen getan?
    Mir war in beiden Schwangerschaften die ersten 4 Monate durchgehend schlecht (übel). 
    Übelkeit: langsam essen, wenig auf einmal, Mahlzeiten zu verteilen und viel Schlafen hat mir gut getan.
    Heiße Füsse: kalte Duschen, kaltes Becken neben dem Bett mit Minze und Lavendel
    Rastlose Beine (Zucken): Magnesium, Bananen, und tief Atmen, meditieren, sich fragen, was einen so unruhig macht.
    Harter Bauch: weniger Arbeiten, mir anschauen was mich daran hindert zu entspannen, werkel gerne vor mich hin. Das war ein langer Prozess weniger zu machen und mich auch ab und an hinzulegen. 
    Wenig Schlaf: Stillkissen und Co. im Bett,  schlafen gehen wenn ich wirklich müde bin.
  18. Möchtest du den Lesern noch etwas mitteilen? Dann lass deinen Gedanken freien Lauf.
    Sei mutig, wir haben alles was wir brauchen, alles was in tierischen Produkten zu finden ist – müssen Tiere auch zu sich nehmen – aus der Erde.
    Menschen fühlen sich von dieser Klarheit sich für die Erde zu entscheiden angegriffen – lass es bei ihnen! Unsere Erde braucht Menschen, die auf sie achten! So viele Jahrhunderte hatten wir keine Milch und keine Eier zur Verfügung oder niemals in diesem Ausmaß  – Fleisch war den Feiertagen vorbehalten – und wir haben überlebt!! 
    Habe Mut und Liebe zu dir, gehe oft in dich – gönne dir eine Auszeit – wisse du bist nicht allein wir werden immer mehr. Ich bin in einer Gruppe mit veganen Mamis – die helfen mir sehr! und die haben alle gesunde Kinder.

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Liebe Natascha, danke für deine ehrlichen Antworten!  Ich denke, die Leser lesen klar heraus, dass du mit ganzem Herzen dabei bist und immer eine Lösung finden wirst um den Veganismus in deinem Leben zu integrieren, auch so, dass es dein Umfeld akzeptiert. Besonders die Gedankengänge, die deinen Mann und dich bewegt haben vegan zu leben, haben mich berührt. Grundlegende Fragen, die sich einfach jeder stellen sollte. Liebe Natascha, von Herzen nur das Beste für euch! 🙂

Hintergrundinformationen zur Interviewreihe gibt es im folgenden Artikel, dort erfährst du auch, wie du teilnehmen kannst, falls du ebenfalls schwanger bist oder Mutter und zudem vegan lebst. Ich freue mich auf euer Feedback und auf weitere Teilnehmerinnen! Lasst uns gemeinsam zeigen, dass vegan tatsächlich ohne Probleme in jeder Lebensphase möglich ist, so lange man sich ausgewogen und bewusst ernährt. ?

 

Bisherige Interviews mit vegan lebenden Schwangeren bzw. Müttern:

 

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Mir reichts: Genervt von Tastaturjammerlappen – Fehlersuche bei Veganern

Mir reichts: Genervt von Tastaturjammerlappen – Fehlersuche bei Veganern

Angebliche Tierliebhaber suchen krampfhaft nach Fehlern bei Veganern/Vegetariern

Heute ist einer dieser Tage, an denen ich so richtig genervt bin. Ich halte mich eigentlich schon lange aus Diskussionen bzgl. Veganismus und Co. heraus. Meine Zeit widme ich lieber Leuten, die sich für einen nachhaltigen Lebensstil interessieren und offen sind. Alle anderen, die nur meckern und Fehler bei Veganern/Vegetariern suchen, sind meistens an keiner Diskussion bzw. Unterhaltung interessiert, sondern wollen sich einfach nur mal wichtig machen. Sowas kommt meistens von Leuten, die selbst rein gar nichts, wirklich nichts für eine bessere Welt tun. Wie unreflektiert ist es bitte, andere für ihr sinnvolles Tun zu kritisieren, obwohl man selbst nichts tut? Schlechtes Gewissen? Keinerlei Selbstreflexion, etc.? Ignoranz? Vermutlich ein Mix aus allem.

 

Aktueller Fall: Sommerfest beim Tierschutzverein Bochum, Hattingen und Umgebung e.V.

Der Tierschutzverein Bochum, Hattingen und Umgebung veranstaltet ein Fest bei dem es auch Fleisch und Co. geben wird. Für mich völlig unlogisch. Auf ihren Aufruf bei Facebook hin, habe ich Kritik geäußert. Es dauert nicht lange und schon schlüpften die angeblichen fleischessenden Tierliebhaber aus ihrer Höhle und äußersten mal wieder die altbekannten Vorurteile und versuchten krampfhaft einen Fehler bei mir zu finden. So klickten sie sich auf meinem Profil bei Facebook durch und suchten nach Fehlern bei einer Veganerin. Ihr könnt euch vermutlich vorstellen, was für Vorwürfe kamen: Make Up tragen = pro Tierversuche, Profilbild in Südafrika mit freilebenden Pinguinen = das ist ja gar kein Tierschutz, Katzenhalterin = die müssen ja dann alle vegan ernährt werden usw usf. GÄÄÄÄÄÄÄHN! Immer dieselbe Leier. Gefolgt von Unterstellungen was ich trage, dass ich ein Handy benutze usw. Todesnervig. 

In der Regel bin ich davon schon absolut gelangweilt, so dass ich auf sowas gar nicht mehr eingehe. Zeitverschwendung. Doch heute, hab ich es nicht ausgehalten und musste diesen Leuten den Spiegel vorhalten. Es ist so lächerlich. Denn häufig ist es auch so, dass solche Leute sich im persönlichen Kontakt sowas niemals trauen würden, aber im Internet werden sie plötzlich zu Rowdies und können die Klappe aufreißen. Schade, dass sie das im persönlichen Kontakt nicht bzw. nur sehr sehr selten tun, denn ich habe bei so einer Anfeindung keinerlei Probleme den Leuten ordentlich die Meinung zu geigen und danach sind sie meistens mucksmäuschenstill 😉 Zudem gibt es Tage an denen mich diese Art und Weise, dermaßen annervt, dass ich nicht anders kann als den Leuten klipp und klar meine Meinung mitzuteilen. 

 

Sie bekamen diese Antwort von mir: 

„Immer wieder interessant, aber auch erschreckend zu sehen, wie ungebildet viele sind. Macht ihr noch mehr als RTL 2 schauen?
Sehr unreflektiert und ein deutlicher Mangel an Wissen.

Damit ihr nicht dumm von dieser Welt geht, bin ich mal so sozial und informiere euch über einen kleinen Teil, der in dieser Welt möglich ist.

1. Es gibt ZAHLREICHE tierversuchsfreie Produkte. Um Tierversuche abartig zu finden, muss man nicht einmal Veganer sein. Vieles bekommt ihr für kleines Geld bei DM, Rossmann und Müller. So einen Laden hat jeder in seiner Nähe. Sämtliche Eigenmarken sind meistens tierversuchsfrei und meistens sogar vegan. Für kleines Geld kann man an diesem Punkt schon etwas tun. Sei es dekorative Kosmetik, Reinigungsmittel oder Produkte des täglichen Bedarfs.
2. die freilebenden Pinguine gibt es in Südafrika. Dort gibt es einen riesen Strand, an dem Pinguine in freier Natur zu sehen sind. Sie sind weder eingesperrt oder ähnliches. Wenn man Glück hat, erwischt man einen Tag an dem man welchen begegnen kann. Falls nicht, dann eben nicht. Spart euer Geld doch mal und geht auf Reisen. Entdeckt die Welt und geht nicht in den nächsten Zoo.
3. Vegan bedeutet, dass man keine tierischen Produkte zu sich nimmt. Für euch noch mal in einfachen Worten: Kein Konsum von Fleisch, Fisch, Milch, Eiern und Honig. Darüber hinaus muss jeder die Grenzen für sich selbst festlegen, was z. B. tierische Textilien betrifft, Tierversuche und ähnliches.
4. Falls es euch entgangen ist, wir leben in einer 100% unveganen unethischen und unmoralischen Welt. 100% Veganismus ist nicht möglich, außer man zieht sich nackt zurück in den Wald. Wichtig ist einzig und allein, dass man lieber etwas tut als gar nichts.
5. Ihr scheint sehr unkonsequente, unreflektierte und teilweise ungebildete Menschen zu sein. Niemand muss 100% vegan leben. Meine Devise „Lieber etwas tun als gar nichts“. Was tut ihr denn so um diesen Planeten und seine Bewohner zu schützen? Vermutlich gar nichts. Also Beine still halten, selbstreflektieren und schauen was ihr machen könnt als die Klappe aufzureißen, euer Unwissen auf peinliche Art und Weise kundzutun und zu demonstrieren, wie toll ihr es findet, wenn man sich bloß nicht daran beteiligt, in dieser Welt etwas zu verändern. Denn ist es ja so viel erstrebenswerter Müll in sich hineinzuschaufeln, Massentierhaltung im großen Stil zu unterstützen und immer wieder zu zeigen, das Ignoranz jeglichem Leben gegenüber viel toller ist, als etwas grundlegend zu ändern.
6. Konsum: Anstatt immer wieder alles neuzukaufen, ist es eine sehr gute Alternative vieles gebraucht zu kaufen. Es gibt Plattformen wie ebay Kleinanzeigen, auf der man viele neuwertige Produkte in sehr gutem bis gutem Zustand kaufen kann. Es muss nicht immer nagelneu sein. Z. B. Handys und andere Dinge. Euch sind Tiere ja total egal und Plastikkonsum ebenfalls, aber vielleicht Menschen nicht? Dann solltet ihr wissen, dass für eure nagelneuen Handys zig Menschen in der Produktion leiden. Einer der größten Handyhersteller hat sogar eine eigene Selbstmordrate im Unternehmen. Das muss man erst einmal schaffen. Also wenn euch Tiere egal sind, dann unterstützt doch die Menschen und kauft lieber gebraucht anstatt jedes Mal ein neues Handy, Computer oder ähnliches.
Das Gleiche gilt für Kleidung. Ihr seid doch bestimmt diejenigen, die ohne Ende in den Billigläden einkaufen gehen. Wenn euch Menschen so unfassbar viel mehr bedeuten als Tiere, dann kauft gebraucht oder Fairtrade. Aber lasst mich raten, unterm Strich kommt am Ende heraus, dass ihr für niemanden etwas tut außer für euch selbst. Ach ihr seid schon spitze
7. Nutzt euer Hirn und haltet die Klappe, wenn ihr selbst knietief im Blut steht und euch benimmt wie die letzten Ottos und mit eurem ignoranten Verhalten den Planeten immer weiter zertört.
8. Heult nicht rum und werdet nicht zu Pussies, wenn ihr einen Spiegel vorgehalten bekommt. Euch fallen weder eure Geschlechtsteile ab noch verliert ihr euer Gesicht, wenn ihr mal im Leben was Gutes tut und nicht so einen Stuss von euch gibt. Arsch hoch, sehen was in dieser Welt vor sich geht und endlich mal daran beteiligen was gutes zu tun. Was auch immer ihr tut, tut was anstatt Tastaturjammerlappen zu sein, die sich in ihrer Freiheit beschränkt fühlen, wenn man ihnen mal aufzeigt, wie falsch (in diesem Punkt) Ernährungsverhalten ist.

– So Ende mit meiner sozialen Ader –

Ich habe wichtigeres zu tun als mich um Tastaturjammerlappen zu kümmern.

 

Was ich euch damit sagen will?

Manchmal muss man ordentlich gegenhalten und den Leuten mal richtig die Leviten lesen. Traut euch eure Meinung zu sagen und lasst euch nicht von diesen Möchtegern-Argumenten verunsichern oder aufhalten. Steht zu eurer Meinung und knickt nicht ein. Ich kenne leider viele, die bei so Diskussionen, ob im Internet oder persönlich sehr schnell Angst bekommen und sich nicht mehr trauen was zu sagen. Nichts da! Sobald ihr lieber etwas tut als gar nichts, seid ihr immer in der besseren Position. Steht zu euch und zeigt, dass so viel möglich ist und diese Möchtegern-Argumente totaler Blödsinn sind! Mit den Unterstellungen wollen sie einfach nur ihr schlechtes Gewissen beruhigen und ihr eigenes Fehlverhalten verharmlosen. 

 

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