von V Change Makers | Jun 22, 2017 | Artikel, Schwangerschaft, Vegane Mütter im Gespräch
„Ich habe meine Ärztin und Hebamme(n) informiert und sie haben nicht bezweifelt, dass ich das Richtige tue.“
Es geht los. Die große Interviewreihe „Vegane Ernährung während der Schwangerschaft“ startet mit dem ersten Interview. Meine Interviewpartnerin ist Carola Kule. Sie berichtet von ihrer veganen Schwangerschaft, zeigt Tipps auf und geht mit gutem Beispiel voran zu seinen Überzeugungen zu stehen und sich nicht verunsichern zu lassen. Lest selbst:
- Wie lange lebst du vegan? Was war dein Auslöser?
Fast 2 Jahre. Frontal 21 (ZDF), „Tierfabrik Deutschland“ (anschließend „Cowspiracy“, „Gabel statt Skalpell“).
- Du bist momentan schwanger und ernährst dich vegan. Hattest du zu Beginn der Schwangerschaft Bedenken, weil du dich vegan ernährst?
Nein. Nie.
- Wie sind und waren die Reaktionen deines Umfelds auf diese Ernährungsweise? Falls du Kritik erhältst, wie gehst du damit um?
Ich habe keinerlei negative Reaktionen erhalten. Das mag damit zusammenhängen, dass ich immer sehr informiert bin und entsprechend selbstsicher auftrete.
- War es schwer für dich vegan-freundliche Ärzte und Hebammen zu finden?
Hätte ich danach gesucht, wäre es schwierig geworden. Ich habe meine Ärztin und Hebamme(n) informiert und sie haben nicht bezweifelt, dass ich das Richtige tue.
- Wie war bzw. sind die Reaktionen der Ärzte auf deine Ernährungsweise?
S.o.
- Hattest du während der Schwangerschaft Gelüste auf tierische Produkte? Falls ja, wie hast du das für dich interpretiert und was hast du dagegen unternommen?
Nein
- Besonders in der Schwangerschaft müssen Frauen darauf achten, die richtigen Nährstoffe zu sich zu nehmen. Viele supplementieren daher Schwangerschaftspräparate. Hast du diese genommen und worauf hast du noch besonders geachtet bzw. achtest du?
Ich habe (sicherheitshalber) Folsäure supplementiert, obwohl ich wusste, dass Veganerinnen meist sehr gut mit Folsäure versorgt sind. Ansonsten habe ich nur auf eine ausreichende Calcium-, Protein- und Eisenzufuhr geachtet. B12 nehmen wir generell seit Beginn unserer veganen Zeit. Wir achten sehr auf eine ausgewogene Bio-/regionale Vollwerternährung. Ich koche täglich (oft mehrmals) frisch. Wir bauen einen Großteil unseres Gemüses selbst an.
- Hast bzw. Hattest du generell das Gefühl, dass dir was fehlt?
Überhaupt nicht.
- Lebt dein Partner auch vegan? Falls nicht, wie reagierte er auf deinen Entschluss, den Veganismus auch in der Schwangerschaft fortzuführen.
Mein Partner vertraut generell meinem Urteil und war entsprechend mit der veganen SS völlig einverstanden. Er ist gemeinsam mit mir vegan geworden.
- Gab es Schwierigkeiten während der Schwangerschaft, weil du dich vegan ernährst?
Nein
- Was ist dein Tipp an vegan lebende Schwangere? Auf was sollen sie besonders achten?
Darauf, wirklich zu wissen, was sie tun. Dann kann man sie auch nicht verunsichern.
- Was ist dein Rat an vegan lebende Schwangere, wenn das Umfeld ständig Diskussionen beginnt und Kritik äußert?
S.o.
- Falls dein Kind schon auf der Welt ist: Hattest du nach der Geburt Schwierigkeiten einen vegan-freundlichen Kinderarzt zu finden? Wie waren die Reaktionen und wie bist du damit umgegangen?
Ich bin einfach weiter bei unserem Kinderarzt geblieben und er hat sich damit ‚abgefunden‘, dass wir jetzt vegan sind. Der Deal lautet ‚jedes Jahr 1 Blutbild‘. Waren bisher alle unauffällig bis SEHR gut.
- Wirst du dein Kind weiterhin vegan ernähren?
Natürlich – wenn Muttermilch vegan ist. Danach wird es eine vegane Beikosteinführung nach dem Baby-led Weaning – Prinzip geben (bereits beim älteren Bruder so durchgeführt). Wenn das Kind meinem ‚Dunstkreis‘ bzgl. Ernährung entwächst, darf es selbst entscheiden… und entscheidet sich hoffentlich richtig.
- Wie sind deine Erfahrungen mit deinem Umfeld auf deine Entscheidung dein Kind vegan zu ernähren?
Gemischt. Kritik kommt meist von uninformierten Personen. Das kann ich dann natürlich nicht besonders ernst nehmen.
- Kannst du Vergleiche ziehen, indem du schon einmal eine unvegane Schwangerschaft vollzogen hast?
Ich habe in den beiden vorangegangenen SS viel mehr zugenommen und habe nach der Entbindung viiiiel länger gebraucht um wieder in Form zu kommen.
- Jede Schwangerschaft ist anders. Somit hat auch jede Frau mit unterschiedlichen Beschwerden zu kämpfen. Welche traten bei dir auf und was hast du dagegen getan?
Das Übliche: Müdigkeit, Übelkeit. Da kann man auch vegan nicht sooo viel gegen tun.
- Möchtest du den Lesern noch etwas mitteilen? Dann lass deinen Gedanken freien Lauf.
Das Kind aus der veganen SS wurde spontan in der 39. SSW mit genau 3kg und 49cm und TOP Apgarwerten geboren. Er ist jetzt 5 Monate und entwickelt sich großartig.
Liebe Carola, danke für deine Teilnahme und dass du uns einen Einblick in deine Schwangerschaft gewährt hast! Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute und weiterhin ein tolles Durchhaltevermögen zu euren Überzeugungen zu stehen! 🙂
Hintergrundinformationen zur Interviewreihe gibt es im folgenden Artikel, dort erfährst du auch, wie du teilnehmen kannst, falls du ebenfalls schwanger bist oder Mutter und zudem vegan lebst. Ich freue mich auf euer Feedback und auf weitere Teilnehmerinnen! Lasst uns gemeinsam zeigen, dass vegan tatsächlich ohne Probleme in jeder Lebensphase möglich ist, so lange man sich ausgewogen und bewusst ernährt. 🙂
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von V Change Makers | Jun 22, 2017 | Artikel, Schwangerschaft, V Change Makers, Vegane Mütter im Gespräch
Vegan lebende Schwangere im Mittelpunkt – Veganismus ist in jeder Lebensphase möglich
Wie die Leser von VCM (V Change Makers) wissen, bin ich aktuell schwanger. Ich befinde mich am Ende des 8. Monats und der Entbindungstermin nähert sich immer mehr. Wie ihr seit Beginn der Schwangerschaft mitverfolgen konntet, hatte ich anfangs ein Problem mit einer Frauenärztin, die mir sofort, nachdem sie erfuhr, dass ich vegan lebe, mitteilte, dass mein Kind behindert auf die Welt kommen würde. Sie kannte bis dahin keinerlei (Blut-)Werte von mir oder sonstiges und ich mag behaupten, dass ich optisch gesund aussehe. Ein absolutes unverschämtes, ignorantes und vor allem unprofessionelles Verhalten. Ich war an diesem Tag das letzte Mal bei dieser Ärztin gewesen. Leider sind viele Ärzte und Fachkräfte aus dieser Branche sehr unwissend, was das Thema Ernährung betrifft. Man mag es kaum glauben, doch im Medizinstudium gibt es kein Pflichtfach Ernährung. So ergeben sich große Bildungslücken und der Mangel an aktuellem Wissen über das Thema Ernährung. Daher glaubt bitte nicht alles, was euer Arzt euch vorgaukelt! Lasst euch nicht verunsichern! Es gibt viele gute Informationsportale zu diesem Thema. Gerne könnt ihr www.vchangemakers.de als Informationsquelle nutzen und auch andere Seiten, wie VEBU, PETA, Niko Rittenau, Reformhaus usw.
Das Thema „Vegan leben in der Schwangerschaft“ verunsichert noch viele Menschen, vor allem Schwangere und deren Umfeld. Es existieren noch viele Vorurteile, Verunsicherungen und falsche Informationen. Als vegan lebende Schwangere ist man so einigen Diskussionen ausgesetzt und steht oftmals allein schon bei der Arztauswahl vor einem Problem. Obwohl sich bereits vor 13 Jahren die größte Ernährungsgesellschaft der Welt, die Academy of Nutrition and Dietetics (A.N.D) sich zu diesem Thema positiv geäußert hat und eine vegane Ernährungsweise in jeder Lebensphase gut heißt, dauert es aber immer noch, bis diese Informationen bei jedem durchgesickert sind. Mit dieser Interviewreihe möchte ich aufzeigen, dass es viel mehr vegane Schwangere und Mütter gibt als man denkt. Durch die Interviewantworten und Einblicke in die Schwangerschaft vegan lebender Frauen erhoffe ich mir, die Gesellschaft immer mehr aufzuklären und klar zu zeigen, dass vegan in der Schwangerschaft kein Problem darstellt, so lange man bewusst auf eine ausgewogene vegane Ernährung achtet. Zudem möchte ich durch die Antworten anderen Schwangeren und Müttern Tipps vermitteln, wie sie mit Kritik umgehen können und sie mutig bleiben sollen zu ihren Überzeugungen zu stehen. Getreu dem Motto: Lernen durch die Erfahrungen anderer.
Start der großen Interviewreihe: Vegan lebende Schwangere und Mütter berichten
Aufgrund der herrschenden Vorurteile zum Thema „Vegan in der Schwangerschaft“ starte ich nun eine Interviewreihe mit zahlreichen vegan lebenden Schwangeren und Mütter, die mir Rede und Antwort zu dieser Thematik stehen.
Falls ihr selbst vegan lebt und aktuell schwanger seid ODER bereits eine vegane Schwangerschaft durchlebt hat, dann könnt ihr euch gerne melden und ich sende euch die Interviewfragen zu. Dafür benötige ich zusätzlich noch ca. 2 Bilder von euch, ihr könnt selbst wählen, welche das sein sollten bspw. Bilder aus eurer Schwangerschaft. Wünschenswert wäre auf jeden Fall ein Portraitbild von euch. Da ich das Interview auf www.vchangemakers.de samt Bildern veröffentliche und über sämtliche sozialen Kanäle teile, solltet ihr mit der Verbreitung bzw. der Veröffentlichung eurer Bilder einverstanden sein! Meldet euch per E-Mail an jessica@vchangemakers.de
Heute Abend wird das erste Interview online gehen und zeitnah folgen die anderen Interviews. Seid gespannt, was die Frauen euch berichten und was sie euch für Tipps geben! 🙂
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Möge die grüne Macht mit dir sein
Es ist heiß, richtig heiß! Als frische Kick kommt da ein grüner Smoothie genau richtig. Somit habe ich mir soeben einen leckeren Smoothie aus unseren Obstresten gezaubert und mit Superfoods verfeinert.
Zutaten für den grünen Smoothie:
- 2 große Orangen
- 1 große Banane
- 1 EL Flohsamenschalen (gemahlen)
- 1 Teelöffel Spirulinapulver
- Saft einer Zitrone
- Ein paar frische Minzblätter
- 100 ml Mandelmilch
- So viel Wasser hinzugeben bis das Obst fast vollständig bedeckt ist.
Zubereitung:
Gebt alle Zutaten in einen Mixer und wartet bis alles sehr gut püriert ist. Füllt den Smoothie in ein Glas und garniert es nach Belieben noch mit einer Scheibe Zitrone und ein paar Minzblättern. Und jetzt ab mit euch in die Abendsonne und genießt bei dem tollen Wetter euren leckeren frischen Smoothie!
Ich liebe Smoothies und Shakes in sämtlichen Variationen. Wir machen uns ziemlich häufig welche und nutzen so auch immer wieder die Gelegenheit um restliches Obst noch nützlich zu verwerten. Ihr könnt euch noch ein paar Eiswürfel hinzugeben, damit ihr den Smoothie kalt genießen könnt. Smoothies sind gesund, frisch zubereitet und definitiv leckerer als so mancher Fertigdrink aus dem Supermarkt. Ich hätte gerne noch Spinat mitreingetan, aber leider hatte ich keinen mehr im Haus, somit musste das Spirulinapulver herhalten. War trotzdem sehr sehr lecker! Ganz frisch und fruchtig 🙂
Nun noch ein paar Fotos und wie ihr mal wieder seht, war Zen mit von der Partie. Diesmal war er nicht ganz so begeistert. Zitronen sind nicht so sein Ding 😉
Hier geht es zu eurem beliebtestes Rezept: Eistee selbst machen – gesund, kalorienarm und günstig
Für Pinterest:
von V Change Makers | Jun 19, 2017 | Artikel, Empfehlungen (Produkte, Restaurants, etc.), Rezepte
Veganer Nudelsalat – schnell gemacht, lecker, gesünder als mit Mayo + Fleischwurst
Ihr Lieben, heute stelle ich endlich das Rezept für meinen leckeren Nudelsalat online. Das Rezept ist aus Mangel an Mayonnaise entstanden und ein wahrer Glücksgriff. Ich kam nie dazu ein Rezept online zu stellen, weil mir die Fotos gefehlt haben. Doch endlich habe ich es nachgeholt. Diese Variante des Nudelsalats ist kalorienärmer und gesünder als Rezepte mit Mayo.
Los geht’s
Zutaten für den veganen Nudelsalat
- ca. 300gr. Nudeln
- 1-2 Fleischwürste (ich benutze immer die Fleischwurst, die ich auch hier unter Punkt 4 aufgelistet habe: Zur TOP 10 meiner liebsten veganen Produkte)
- 1 Dose Mais
- 1 Dose Erbsen
- 4 Tomaten
- Halbe Gurke
- Halbe Zwiebel
- 3 Möhren
- 2 Gläser Streichcreme Paprika Chili (Ich benutze immer die von DM. Die Gläser sehen so aus: Zur Streichcreme – Es ist die Sorte Toskana abgebildet. Ich nehme jedoch meistens Paprika Chili)
- Kräuter nach Belieben
- Salz, Pfeffer
Zubereitung des veganen Nudelsalats
- Zunächst kocht ihr die Nudeln wie gewohnt.
- In der Zwischenzeit schneidet ihr das Gemüse und die Fleischwurst in kleine mundgerechte Stücke
- Sobald die Nudeln fertig sind und abgekühlt sind, gebt ihr diese mit dem klein geschnittenen Gemüse und der Wurst in eine große Schüssel
- Nun leert die zwei Gläser Streichcreme Paprika Chili darüber hinaus und vermengt alles gut miteinander.
- Würzt nun nach Belieben noch mit den Kräutern, Salz und Pfeffer
- FERTIG!
Der Nudelsalat schmeckt am besten, wenn er einen Tag durchgezogen ist. Natürlich könnt ihr noch einige Zutaten variieren und hinzufügen. Eurer Kreativität und Gelüsten sind keine Grenzen gesetzt 😉 Als wir einige Tage bei meiner Familie war (ich berichtete: Ausflugtipp: Tierpark Sababurg) haben wir den Salat mit Mayo gemacht. Ui, das war auch super. Am nächsten Tag hat er wunderbar geschmeckt, doch die Variante mit Streichcreme ist natürlich um einiges kalorienärmer als die Mayo und somit auch gesünder.
Lasst es euch schmecken 🙂
Hier nun noch einige Bilder! Wie ihr seht, hat Zen sich so über den Salat gefreut, wie damals bei dem Eis von Rewe (ich berichtete: Veganes Eis von Rewe!). Mein kleiner Spanier weiß halt was gut ist 😀
Für Pinterest:
Zahlreiche weitere äußerst leckere vegane Rezepte findet ihr ab sofort hier im neuen Menüpunkt: Rezepte
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Tierpark Sababurg: Nicht perfekt, doch besser als jeder Zoo
Am Wochenende besuchte ich meine Familie in meiner Heimatstadt Kassel. Seit einigen Jahren lebe ich nun nicht mehr dort, doch ein paar Mal im Jahr besuche ich meine Familie. Da mein Mann und ich für ein paar Tage blieben, überlegten wir uns ein paar Aktivitäten an denen die ganze Familie teilnehmen könnte. Da meine Schwester einen 3 jährigen Sohn hat und ich hochschwanger bin, musste ein Familienausflug auch dementsprechend angepasst werden. Wir entschieden uns dazu am Wochenende, an einem Sonntag, den Tierpark Sababurg zu besuchen. Da ich gegen Zoos bin, kann ich mich mit einem Tierpark noch gerade so anfreunden. In Zoos sind die Tiere meistens in viel zu kleinen Gehegen eingesperrt und den Besuchern oft ausgeliefert. Die Gehege sind oftmals nicht „artgerecht“ gebaut, abgesehen davon, dass wohl kein Gehege jemals völlig artgerecht sein könnte, doch oft können sich die Tiere nicht in Ruhezonen begeben oder gut genug verstecken. Denn die Besucher zahlen dafür Tiere zu sehen, somit ist es gewollt, dass sich die Eingesperrten nicht allzu sehr zurückziehen können.
Der Tierpark Sababurg ist mit üblichen Zoos nicht vergleichbar. Allein die Gehege der Tiere sind riesengroß und bieten sehr viel Auslauffläche, sowie Rückzugsorte. Wenn man Pech hat, sieht man kein Tier, dann ist das halt so. Das muss man akzeptieren. Wir Menschen sind dort nur zu Besuch, nicht mehr, nicht weniger. Das muss jeder Besucher akzeptieren.
Laut Webseite befinden sich ca. 80 Tierarten im Park auf 130ha. Wie ihr euch vorstellen könnt, ist der Tierpark somit riesig. Es gibt so viel zu entdecken, dass man den Park an einem Tag gar nicht schafft. Es gibt schöne weitläufige Wege und Pfade, vorbei an Tiergehegen mit Infotafeln bis hin zu Kinderspielstationen und Grillplätzen. Auch Kontaktbereiche sind eingerichtet. In diesen Bereichen kann man die Tiere streicheln und füttern. Doch die Tiere haben auch die Möglichkeit sich zu entziehen und einen ruhigen Platz zu suchen. Ich war nun öfters da und ich muss sagen, dass sich die meisten Leute sehr respektvoll den Tieren nähern. Man merkt recht schnell, wenn z. B. eine Ziege nicht noch zum 150mal gestreichelt werden will. Dann lässt man sie eben in Ruhe und betrachtet sie aus der Ferne. Die Kontaktbereiche unterscheiden sich jedoch. Es gibt Bereiche, da können sich die Tiere den Menschen nähern und falls sie das nicht wollen, bleiben sie einfach weg. Doch andere Kontaktbereiche ähneln eher Streichelzoos. In diesen Bereichen sollte man genau darauf achten, ob die Tiere eventuell nicht schon genug von Menschen haben. Manche Tiere zeigen dies ganz deutlich. Vor allem Ziegen. In dem sie starr stehen bleiben, den Kopf senken und sehr schlecht gelaunt wirken. Das muss man akzeptieren und das Tier in Ruhe lassen.
Ich weiß gar nicht genau, ob ich jemals den gesamten Park entdeckt habe. Jedes Mal entdecke ich eine weitere Tierart und ein neues Gehege.
Zudem gibt es einige Raststellen, die im ganzen Park verteilt sind. Dort stehen Tische und Bänke, teils auch überdacht. Viele Familien nehmen daher Essenspakete mit und machen zwischendurch immer mal wieder Rast. Daher nicht wundern, wenn ihr viele Familien mit Bollerwagen seht.
Besonders schön sind auch die verteilten Spielplätze. Z. B. einer Wasserstation, dort können Bäche gebaut und Wasser gepumpt werden. Des Weiteren gibt es sogar einen Märchengottesdienst. Auch ein Autoscooter und eine Bimmelbahn gibt es. Der Sohn meiner Schwester ist erst drei Jahre alt, doch er kann schon so gut Auto fahren, das wir jedes Mal erstaunt sind. Er war der King beim Autoscooter 🙂
Kritik am Tierpark Sababurg
Fast alle Gehege, die ich bis jetzt gesehen habe, waren völlig in Ordnung. Große weite Auslaufflächen, Ruhezonen und Versteckmöglichkeiten. Doch 2 Gehege sind mir bis jetzt sehr sauer aufgestoßen und zwar das Pinguin- und das Eulengehege.
Das Pinguingehege ist sehr klein und sehr gut besucht. Die Pinguine haben kaum Rückzugsmöglichkeiten, zudem ist es dort sehr laut, da sehr viele Familien mit Kindern das Gehege besuchen. Und auch neben den überwiegend respektvollen Familien gibt es auch diejenigen, die von dem Wort Respekt noch nie was gehört haben. Ich habe schon mehrmals beobachtet, wie Kinder nach den Pinguinen geschnappt haben, sie angebrüllt haben und ihnen keine Ruhe ließen. Die Eltern sagten in solchen Fällen nichts. Nichts! Keine Ermahnung. Keine Erklärung, dass man mit Tieren nicht so umgeht. Einfach nichts. Nun gut, sehe ich sowas, schreite ich ein. Ich habe die Eltern und die Kinder darauf hingewiesen, dass so ein Verhalten nicht in Ordnung ist. Des Weiteren bin ich danach jedes Mal zur Kundeninformation gegangen und habe meine Meinung kundgetan. Zu kleines Gehege, kaum Versteckmöglichkeiten, die Lautstärke sowie Leute, die nicht genug Abstand gegenüber den Tieren einhalten. Selbst angerufen habe ich schon um wirklich Druck zu machen. Ich hoffe, es hat etwas bewirkt. Allerdings musste ich bei meinem letzten Besuch feststellen, dass das Gehege weder größer geworden ist, noch weniger Familien Zutritt haben oder ähnliches. Schade!
Des Weiteren widerstrebt mir das Eulengehege. Der Tierpark Sababurg beherbergt Eulen, die eine Spannbreite von fast 2 Metern haben. Doch die Gehege sind so klein, dass dort niemals eine Eule wirklich fliegen könnte. Es ist sehr traurig, diese wunderschönen Tiere in solch kleinen Käfigen zu sehen.
Es ist schon kurios. Manche Gehege sind so riesig, dass die Tiere ein „gutes“ Leben führen können, andere wiederum so klein und mit wenigen Rückzugsmöglichkeiten, dass man nicht mehr von einem „guten“ Leben sprechen kann.
Meine Ansicht über Tierparks (Tierpark Sababurg)
Ich kenne nicht viele Tierparks, daher basiert meine Meinung überwiegend auf den Erfahrungen im Tierpark Sababurg bei Kassel.
Ein Tierpark ist für mich eine Alternative zu Zoos. Die Tiere leben im Park wesentlich freier und natürlicher als sie dies in Zoos könnten. Zudem sind hier oft Tiere zu sehen, die in normalen Zoos kein Geld einbringen würden. Da es hier immer spektakulärere Tierarten geben muss um die Besucher bei Laune zu halten. Im Tierpark Sababurg leben Schweine, Kaninchen, Wellensittiche, Kühe, Schafe, Ziegen usw. Meiner Meinung nach ist so ein Park eine tolle Möglichkeit um schon Kindern in jungen Jahren für diese, bei uns in Deutschland die üblichen, Schlachttiere zu sensibilisieren. Im Park können die Schweine und Kühe erlebt und betrachtet werden. Der Sohn meiner Schwester war ganz begeistert und ermahnte uns im Stall nur noch zu flüstern, weil die Schweinchen ja schlafen würden. Die Lämmchen fand er auch toll und wollte unbedingt in den Kontaktbereich um einen ganz nah zu sein. Ich begrüße solche Begegnungen sehr, denn so können Kinder erstmals Kontakt zu Tieren aufbauen, die hier in Deutschland oftmals ausschließlich auf dem Teller landen. So lernen sie, dass es Schweine nicht nur in toter Fleischform gibt, sondern auch lebendig und mit Lebensfreude. Sehr schön fand ich auch, dass es dort eine Kuh mit einem etwas älteren Kalb gab. So erklärte ich ihm, dass die Milch, die Menschen trinken eigentlich den Kinderkühen gehört und nicht uns. Ein 3jähriger kann das natürlich noch nicht richtig verstehen und die Verbindungen knüpfen, doch kann man mit solchen Besuchen und Erklärungen eine Brücke bauen, auf die er aufbaut. Eine gute Möglichkeit um schon Kindern begreiflich zu machen, dass ihr Stück Fleisch oder ihr Glas Milch den Tieren gehört und wir nicht das recht haben, sie auszubeuten oder ihnen unfassbares Leid anzutun.
Besonders lustig fand der kleine Mann auch, die Dreistigkeit der Esel. Denn als wir im ersten Kontaktbereich waren und die Esel streichelten, näherte sich einer unbemerkt unserem Bollerwagen, schnappte nach dem Tierfutter, welches es dort überall zu kaufen gibt und ging stiften. Wir haben alle so gelacht. Als ich die Tierfuttertüte wieder hatte und sorgfältig im Wagen versteckte, beobachtete mich der Esel und begann hinter uns her zu rennen um an das Futter zu kommen. Mein Vater, der den Bollerwagen zog musste einen ordentlichen Zahn zulegen und rannte vor dem Esel weg. Unser kleiner Mann und wir lachten uns fast scheckig. Eine Szene für die Götter. 🙂
Nach über 4 Stunden verließen wir den Park und hatten gefühlt, gerade einmal die Hälfte des Parks entdeckt. Es ging ein schöner Familienausflug zu Ende, der für so einige Erinnerungen gesorgt hat. Vor allem für den kleinen Mann, der sich mit den schlafenden Schweinchen solidarisierte und hoffentlich immer mehr begreift, woher Fleisch bzw. tierische Produkte stammen und dass es viel schöner ist, lebendige Tiere zu sehen als tote.
Natürlich ist so ein Tierpark nicht das Non-plus-Ultra, siehe meine Kritik weiter oben. Doch dort geht es Tieren sichtlich besser als in Zoos. Zumal die Tiere im Park die Möglichkeit haben sich zurückzuziehen, falls es ihnen zu viel wird. Dann sieht man sie entweder gar nicht oder aus weiter Ferne. Was völlig in Ordnung ist und auch so sein muss.
Ich kann den Tierpark empfehlen, doch ganz so naiv und hochjubeln sollte man solche Parks auch nicht. Kritik gibt es nun einmal und es ist gut, wenn diese auch geäußert wird. Wenn ihr einen Tierpark besucht und Missstände feststellt, dann diskutiert sie nicht nur unter euch, sondern geht aktiv auf die Tierparkleitung zu und macht gewisse Dinge auch öffentlich. Auch solche Tierparks müssen sich weiterentwickeln.
Weitere Informationen über den Tierpark Sababurg
Webseite:
http://www.tierpark-sababurg.de/
Adresse:
Tierpark Sababurg
Sababurg 1, 34369 Hofgeismar, Deutschland
Eintritt:
Tageskarte
8,00 € Erwachsene und Jugendliche (ab 16 Jahre)
4,50 € Kinder (ab 4 Jahre), Jugendliche (bis 15 Jahre), Schüler und Studenten (mit Ausweis)
6,50 € Schwerbehinderte mit gültigem Ausweis (ab 50% Behinderung)
21,00 € Familienkarte für zwei Erwachsene mit zahlungspflichtigen Kindern (4 – 15 Jahre)
Gruppenkarte (ab 15 Personen, wenn eine Person für die ganze Gruppe zahlt)
6,50 € Erwachsene und Jugendliche (ab 16 Jahren)
3,50 € Kinder (ab 4 Jahre), Jugendliche (bis 15 Jahre), Schüler und Studenten (mit Ausweis)
Jahreskarte
22,00 € Erwachsene und Jugendliche (ab 16 Jahren)
12,00 € Kinder (ab 4 Jahre), Jugendliche (bis 15 Jahre), Schüler und Studenten (mit Ausweis)
49,00 € Familien-Jahreskarte (Eltern mit ihren Kindern)
49,00 € Großeltern-Jahreskarte (mit eigenen Enkeln)
Öffnungszeiten:
Januar bis Februar 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr
März 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr
April bis September 08:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Oktober 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr
November bis Dezember 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr
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