Geburtsbericht: 2. Kaiserschnitt – Zum Glück habe ich meiner Intuition vertraut

Geburtsbericht: 2. Kaiserschnitt – Zum Glück habe ich meiner Intuition vertraut

Warum es so wichtig war, dass ich mich bei der Entscheidung für den 2. Kaiserschnitt nicht verunsichern lassen habe

Heute folgt nun mein persönlicher Geburtsbericht. Viele von euch haben schon sehnsüchtig darauf gewartet. Ihr habt mich so intensiv durch meine 2. vegane Schwangerschaft begleitet, mir Sorgen genommen und mir Mut gemacht, dass wir alles zur Geburt so schaffen, wie wir es uns wünschen. Wie ihr wisst, hatte ich große Sorgen und Bedenken bzgl. der Betreuung unseres Sohnes während der Geburt sowie in eine spontane Geburt gedrängt zu werden, obwohl ich mir aus guten Gründen einen geplanten Kaiserschnitt wünschte. Erfahrt nun, wie alles ablief.

Wenn ihr wissen wollt, wie mein 1. Kaiserschnitt verlief, dann lest es hier nach: Geburtsbericht: Geplanter Kaiserschnitt – Kritik, Panik und pures Glück

Meine Stillgeschichte gibt es hier: Stillen: Der wahre Horror beginnt erst jetzt

Hier erwarten euch Stilltipps, sowie absolut nützliche Tipps zum Wochenbett:  Milchpulver oder Muttermilch? – 10 unverzichtbare Tipps bei Stillproblemen  und Wochenbett Kaiserschnitt: So war es bei mir + ehrliche Tipps

 

Ein paar wichtige Informationen vorab: Wieso ich mich wieder für einen Kaiserschnitt entschieden habe

Es war meine zweite Geburt. Bereits die erste Geburt war ein geplanter Kaiserschnitt. Warum? Ganz einfach. Meine Mutter brachte zwei Kinder zur Welt und bei jeder Geburt riss sie. Sie hat bis heute Probleme damit bzw. mit den Spuren der Geburten. Damit wuchs ich auf und hatte somit schon immer Angst davor etwas gleiches bei der Geburt zur erleben. Ich sprach mit meiner Frauenärztin darüber, suchte Hilfe, informierte mich ausgiebig, doch nichts half um mir meine Angst zu nehmen und mit einem guten Gefühl in die Geburt zu gehen. Meine Frauenärztin sagte mir klipp und klar: „Das Schlimmste was Sie machen können, ist mit Panik in die Geburt zu gehen.“ Sie sagte mir sogar ganz offen, dass Sie mir auch keine Psychotherapie empfiehlt bzw. kritisch sieht, da eine Geburt gewaltig ist und die Panik ganz schnell wieder aufkommen kann und das ist einfach völlig kontraproduktiv bei einem Geburtsprozess. Somit fiel meine Entscheidung klipp und klar auf den Kaiserschnitt und ich fühlte mich beide Mal sehr gut mit der Entscheidung. Es fühlte sich absolut richtig an. Es hatte auch viel mit meiner Intuition zu tun. Dieser sollte man einfach immer vertrauen! Denn im Nachhinein war es bei jeder Geburt wesentlich besser, dass ich einen Kaiserschnitt hatte. Bei der ersten Geburt hatte ich eine Infektion, bei der unser Sohn, bei einer natürlichen Geburt, direkt hätte Antibiotika bekommen müssen. Ein Killer für das Mikrobiom. Bei der zweiten Geburt erfahrt ihr sogleich die Gründe warum auch diesmal der Kaiserschnitt besser war.

Fahren wir mit unserer Hauptsorge fort…

Unsere Hauptsorge: Wer betreut unseren Sohn während der Geburt?

Das Hauptproblem war, dass wir keine gesicherte Betreuung für unseren Sohn während der Geburt hatten. Wir sind kurz vor der Geburt umgezogen und wohnen nun über 30 Minuten entfernt von den Großeltern, die somit auch nicht, vor allem nachts, schnell bei uns sein konnten. Das Krankenhaus ist weitere 30 Minuten entfernt, somit planten wir eine Zeitspanne von 1,5 Stunden ein, bis unser Sohn betreut werden konnte. In 1,5 Stunden kann so viel passieren während einer Geburt. Ich hatte wahnsinnige Angst, dass die Geburt so schnell von statten geht, dass keine Zeit mehr für einen Kaiserschnitt bleibt oder das Kind aufgrund seiner Große und Gewicht stecken bleibt und ich eventuell eine Vollnarkose für den Kaiserschnitt benötige. Oh was waren schreckliche Sorgen, die uns so richtig unruhig werden ließen.

 

Meine Frauenärztin geht definitiv davon aus, dass unser Baby früher kommt – Die Ärzte im Krankenhaus sind dagegen

Hinzu kam die Problematik, dass meine Frauenärztin (sehr kompetent, erfahren und lag bis jetzt immer goldrichtig mit ihren Einschätzungen) absolut davon ausging, dass die kleine Maus in meinem Bauch locker 2 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin das Licht der Welt erblicken wird. Die „Kleine“ war nämlich schon sehr groß und schwer für die Schwangerschaft. Zusätzlich hatte ich sehr viel Fruchtwasser. Zunächst dachte meine Frauenärztin noch, dass ich eventuell Zucker haben könnte, doch das konnte durch einen wiederholten Test ausgeschlossen werden. Somit war die „Kleine“ in meinem Bauch einfach eine ordentliche Wuchtbrumme. Bei der Geburtsplanung im Krankenhaus stellte die Ärztin zwar auch fest, dass die Kleine wesentlich größer und schwerer war als nötig, plus das vermehrte Fruchtwasser, allerdings hielt die Ärztin daran fest, die Kleine „später“ zu holen, sprich kurz vor dem errechneten Geburtstermin. Somit gab es bei beiden Berechnungen gute zwei Wochen Unterschied. Das war für mich nicht leicht auszuhalten, da ich nun mal keine spontane Geburt haben wollte. Zumal ich auch deutlich, sehr deutlich spürte, dass die Kleine früher kommen wird. Ich hatte wochenlang sehr starke Senkwehen, zwei Wochen vor der Geburt konnte ich nicht mehr das Haus verlassen und mein Körper signalisierte mir sooo klar, dass die Kleine früher kommen wird. Jedoch zählte das für das Krankenhaus nicht. Somit hieß es abwarten und das Beste hoffen. Das war für mich bzw. für uns schwer zu ertragen. Vor allem bzgl. der Betreuung für unseren Sohn. Angenommen es ginge nachts los und die Großeltern brauchen zu lange zu uns, dann hätte mein Mann bei der Geburt nicht dabei sein können. Das war für mich ein unvorstellbarer Gedanke. Nicht zu ertragen! Er sollte doch auch unser kleines zweites Wunder begrüßen UND mir bei diesem Prozess helfen bzw. mich unterstützen.

Die Gedanken ließen uns beide nicht los. Wir waren die Zeit vor der Geburt so unruhig, dass wir uns beide immer wieder gegenseitig beruhigen mussten. Nach einer Zeit hielten wir uns an dem Glauben fest, dass unsere kleine Maus alles regeln wird und dann kommen wird, wenn es passt. Im Nachhinein lache ich, wenn ich über dieses Wunschdenken nachdenke … als ob Kinder ein Bombentiming hätten beim Geburtsprozess … hahaha .. erfahrt nun mehr…

 

Die Geburt: Die ersten Anzeichen. Der Schleimpropf löst sich

Es ist Samstagmorgen. Ich gehe auf Toilette und stelle fest, dass der Schleimpropf beginnt sich zu lösen. Googelt danach, wenn ihr wissen wollt, wie dieser aussieht.

Mir war direkt mulmig, allerdings war es keine Überraschung, da ich einfach spürte, dass es in Kürze soweit ist. Mein Körper kann einfach nicht mehr.

Ich rufe morgens beim Krankenhaus an und frage, wie ich vorgehen soll. Im Internet stand, dass es jetzt 1-2 Tage dauern kann bis die Geburt beginnt. Im Krankenhaus werde ich gefühlt abgewiesen mit dem Hinweis, dass es auch noch einige Tage dauern kann. Ich werde nervös.

Gegen späten Nachmittag gehe ich noch einmal auf die Toilette und stelle fest, dass sich immer mehr der Schleimpropf löst. Ich werde noch unruhiger. Zum Glück habe ich meine Kliniktasche bereits gepackt und alles vorbereitet. Wir versuchen ruhig zu bleiben.

Ich kann mich den ganzen Tag kaum bewegen. Jeder Schritt ist schwerfällig. Mein Riesenbauch erschlägt mich. Vor 9 Tagen hatte ich das letzte Mal meinen Bauchumfang gemessen, da war ich tatsächlich schon bei 111cm angekommen. Viel zu viel für meinen Körper. Ich muss ihn beim Laufen festhalten und unterstützen. So schwer ist er. Dazu kommt, dass wir seit einigen Tagen eine schwere Erkältung mit uns herumschleppen. Ständiges Nasenputzen, Schlappheit und Unwohlsein. Absolut unpraktisch für eine anstehende Geburt.

 

Oh nein! Die ersten Wehen setzen ein …

Es ist Abend, wir gehen ins Bett. Ich schaffe es nicht lang aufzubleiben, ich fühle mich schlecht wegen der Erkältung und gehe früh schlafen. Gegen 22 Uhr wache ich auf. Da war was. Ein starkes Ziehen. Ich versuche es zu ignorieren, da ich so müde bin und mich nicht gut fühle. Ich kann es nicht einordnen und denke, dass es eventuell eine weitere Senkwehe ist.

Es ist 23.45 Uhr. Ich wache noch einmal auf, das Ziehen ist so stark, dass ich völlig irritiert bin. Ich kann es wieder nicht einordnen. Um 0 Uhr tritt wieder das starke Ziehen ein. Diesmal bin ich dabei wach. Oh was für ein heftiges Ziehen. Was ist das? Wehen? Wenn ja, fühlen sie sich so ganz anders an als gedacht. Ich dachte an die Worte einer Freundin „Wehen gehen einfach nicht mehr weg und ich konnte bei einer Wehe kein Gespräch mehr führen“. Uh, das Ziehen ist tatsächlich so intensiv und stark, dass ich währenddessen tatsächlich kein Wort mehr sagen kann, sondern einfach hoffe, dass das es gleich weg ist. Ich geh auf Toilette und hoffe, dass die Erleichterung etwas bringt.

Ich bin zurück im Bett. 0.12 Uhr. 12 Minuten später. Das nächste Ziehen. Ich nehme mein Handy und schreibe die Abstände auf. 0.20 Uhr. Das nächste Ziehen. Puh, die Abstände sind gar nicht so weit auseinander. Das könnten somit tatsächlich Wehen sein. Ich bin total verunsichert und weiß nichts mehr einzuordnen. Geht es jetzt wirklich los? Ich bin doch so krank, so müde und gerade gar nicht in der Lage Kraft aufzubringen. Soll ich Mathias schon wecken? Übertreibe ich? Falscher Alarm?

0.35 Uhr Heidewitzka, die nächste Wehe. Die Abstände sind recht regelmäßig, das können nur noch Wehen sein. Ich habe Sorgen, irgendwie Angst. Die kleine Wuchtbrumme in meinem Bauch bewegt sich fleißig. Können sich Babys während des Geburtsprozesses wirklich noch so stark bewegen? Erstaunlich.

0.45 Uhr. Oh Himmel. Die Abstände werden jetzt wohl geringer. 0.51 Uhr. Alter Falter, 6 Minuten nur noch dazwischen. Was mach ich bloß?

0.58 Uhr, 7 Minuten Abstand. Mir wird immer mulmiger. Bin jedoch immer noch verunsichert. Ich habe generell eine sehr hohe Schmerzgrenze. Halte ich gerade schon wieder zu viel aus? Relativiere ich den starken Schmerz?

1.07 Uhr. Ich beginne jetzt die Dauer der Wehen zu messen. Puh 45 Sekunden. Alter Falter, das ist sowas von kein Zuckerschlecken. Ich musste gerade richtig die Zähne zusammenbeißen um die Wehe zu überstehen. Keine Position schafft Erleichterung, kein Atmen schafft Linderung.

1.16 Uhr es geht weiter. Gnadenlos. Das müssen einfach Wehen sein.

1.32 Uhr. Puuuuh, 56 Sekunden lang dauerte die Wehe. So intensiv. Was für ein krasses Gefühl. Es fühlt sich nicht an wie Periodenschmerzen, sondern der gesamte Bauch zieht sich extrem intensiv zusammen. Wie soll ich den Schmerz nur beschreiben? Er fühlt sich nicht innerlich an, sondern außerhalb. Die Bauchdecke wird sooo extrem hart und alles zieht.

1. 55 Uhr. Es wird definitiv immer heftiger. Ich bin nervös.

 

Mathias wird wach

 „Was ist los Schatz?“, fragt er mich.

„Ich glaube, ich habe Wehen“, sage ich ängstlich und unsicher.

„Ehrlich???“, fragt er noch einmal. Ich merke, dass er auch spürt, dass es ernst ist und würde am liebsten sofort seine Eltern anrufen. Ich bin noch am Zögern. Ich halte definitiv wieder zu viel Schmerz aus. Ich sagte ihm, dass ich jetzt noch eine halbe Stunde abwarte um zu schauen, ob es regelmäßig bleibt und danach rufe ich im Krankenhaus an.

Die Wehen bleiben regelmäßig. Ich rufe nun im Krankenhaus an. Mir wird nur gesagt, dass ich warm baden soll. Bleiben die Wehen und kommen 30 minutenlang im 5 Minuten Abstand, soll ich noch einmal anrufen. Ich bin etwas verärgert. Ich weise daraufhin, dass ich einen Kaiserschnitt möchte. Ich werde trotzdem abgewiesen mit dem Hinweis, dass ich abwarten soll.

Ich werde nun sichtlich nervös. Mittlerweile ist es 3.09 Uhr, die Wehen sind so heftig, dass ich mich kaum noch halten kann. Ich muss danach jedes Mal auf Toilette und dann kommt jedes Mal direkt die nächste Wehe. Eine Naturgewalt. Ich kann mich kaum auf der Toilette halten und schleppe mich jedes Mal zurück ins Schlafzimmer.

 

Wir informieren die Großeltern

Matze drängt, dass er seine Eltern anrufen will. Ich sage nur noch „RUF AN!“.

Mathias erreicht sie endlich. Er bittet sie loszufahren. „Die Wehen kommen alle 5 Minuten. Fahrt los!“

3. 14 Uhr. Wehe. 3.18 Uhr. Wehe. 3.22 Uhr. WEHE. Das ist so heftig. Mich haut es total um. Kann gar nicht klar denken. Die Wehenpausen sind Erholung pur. Komplett schmerzfrei als wäre gar nichts. Irre. Beeindruckend.

3. 28 Uhr. Wehe. 3.38 Uhr. Wehe. 3.43 Uhr. Wehe. Ich halte es nicht mehr aus. Ich will ins Krankenhaus. Mathias Eltern sind noch nicht da. Er ruft sie an um zu fragen, wie lange sie noch brauchen. Eigentlich müssten sie in Kürze da sein.

 

Missverständnis: Schaffen es die Großeltern noch rechtzeitig zu uns?

OH SCHRECK! Sie sind noch gar nicht los gefahren. Es gab ein Missverständnis. Ich verliere fast die Nerven, weil mir bewusst wird, dass ich mindestens noch eine Stunde aushalten muss. 30 Minuten bis sie bei uns sind und weitere 30 Minuten bis wir im Krankenhaus eintrudeln.

WIE SOLL ICH DAS SCHAFFEN?

3.50 Uhr. Wehe. 4.04 Uhr. Wehe. 4.22 Uhr. Wehe. Richtig heftig. Doch ich merke, dass die Abstände wieder etwas größer sind. Ich registriere ganz deutlich, dass der Stress negativ auf den Geburtsprozess wirkt. Ich erinnere mich, dass so etwas in dem Buch „Elternkompass“ von Nicola Schmidt beschrieben steht. Stress sollte von einer Gebärenden fern gehalten werden, da dieser den Geburtsprozess stört und sogar stoppen kann. Ich merke, wie sensibel gerade mein Körper ist und bin beeindruckt von diesem Gefühl, Prozess, Ereignis. Auch wenn ich Angst habe, die sich wieder mit Vorfreude mischt.

Ich bin völlig durch den Wind. Mathias wird richtig nervös. Er ruft seine Eltern noch einmal und und sagt, dass sie sich richtig beeilen müssen. Sein Vater fährt mit 180 Sachen über die Autobahn.

4.26 Uhr. Wehe. OH MEIN GOTT, mich haut es so weg. Ich kann nicht mehr klar Denken. Nichts hilft um den Schmerz zu ertragen. Ich denke an Hypnobirthing. Wellen, keine Wehen. Es sind Wellen, die mich näher zu meinem Kind bringen. Das hilft kaum um ehrlich zu sein. Wehen sind so ein intensives Gefühl, so mächtig, so gewaltig, so stark, so intensiv. Mir kommt es wie schönreden vor. Doch zumindest verbinde ich tatsächlich damit, dass unser Baby uns immer näher kommt.

Hinweis: Während ich diese Zeilen schreibe, werde ich sehr emotional und mir laufen die Tränen. Eine Geburt ist so etwas besonderes. So ein Wunder.

4.30 Uhr. Wehe. Ich kämpfe. Ich halte aus.

ES KLOPFT AN DER TÜR!!! Sie sind da!! Sie sind da!!! Ich beginne zu weinen, weil ich weiß, dass ich mich jetzt von meinem kleinen Sohn verabschieden muss. Ich weiß nicht, wie er mein Weggehen nun auffassen wird. Es ist mitten in der Nacht. Er wird so müde sein. Ich muss mich aber verabschieden, da ich ihn 3 Tage nicht sehen werde. Wir waren noch nie getrennt. Ich weine.

 

Ich muss unseren Sohn wecken. Wie verkraftet er, dass ich nun einige Tage weg sein werde?

„Bendix, aufwachen, mein Schatz. Liv kommt!“, sage ich behutsam.

Unser Kleiner wird wach. Er ist sehr müde und will erst stänkern, doch nachdem ich noch einmal wiederhole, dass es jetzt los geht und seine Schwester nun auf die Welt kommen will, wird er ganz ruhig. Er kommt zu mir, umarmt mich und sagt, dass ich nicht weinen soll und das alles gut wird. Natürlich weine ich jetzt erst recht. Mein 3 jähriger Sohn beruhigt mich tatsächlich. Dabei wollte ich ihn doch beruhigen. Er ist so emphatisch, fürsorglich und voller Mitgefühl. Ich liebe ihn so sehr.

Meine Schwiegermutter kommt ins Schlafzimmer. Er freut sich, dass sie da ist und erzählt ihr von seinem neuen Spielzeug. Oh so eine Erleichterung, dass er so gut reagiert.

4. 34 Uhr. Nächste Wehe. Meine Schwiegermutter versucht mich zu beruhigen. Mathias kommt. Er hat alles soweit vorbereitet. Die Kliniktasche ist im Auto. Wir können starten.

4.38 Uhr. Ich notiere nun die letzte Wehe in meiner Notiz App.

Ich komme kaum noch die Treppe herunter. Wir sind fast an der Haustür. Die nächste Wehe. Mathias hält mich. Ich bin so froh, ihn an meiner Seite zu haben. Ich kann jetzt besser loslassen, weil ich weiß, dass wir es tatsächlich geschafft haben, dass unser Kleiner rechtzeitig betreut werden kann. Das gibt mir so viel Ruhe und Sicherheit! Ich bin so erleichtert.

 

Der Weg ins Krankenhaus

4.40 Uhr. Wir sitzen nun im Auto. Los geht es. Wir sind erstaunlich ruhig. Und ich denke tatsächlich noch daran, dass es vielleicht noch falscher Alarm ist und habe Angst, dass sie mich im Krankenhaus weiterhin nicht ernst nehmen. Typische Gedanken, wenn man nervös ist.

Im Auto überkommen mich weitere Wehen. Ich kann sie diesmal besser ertragen, weil ich weiß, dass unser Sohn nun sicher betreut wird und das Matze ab nun bei mir sein wird. Ich muss jetzt keine Panik mehr haben und das Ereignis alleine durchstehen. Ich bin dankbar.

 

Wir sind am Krankenhaus angekommen: Matze und ich müssen uns nun trennen.

Um kurz nach 5 Uhr kommen wir im Krankenhaus an. Ich muss tatsächlich allein zum Kreißsaal. Alleine mit Wehen. Wir reden hier nicht von einem 2 Minuten Weg.

Mathias muss am Eingang stehen bleiben und warten bis ich mich melde. Ich laufe los. Ich habe keinen Orientierungssinn, was mir in diesem Moment zu schaffen macht. Die Klinik ist riesig. Wie eine Kleinstadt. Hoffentlich finde ich in dieser Situation den Kreißsaal. Ich laufe, ich lese die Schilder, halte meinen Bauch und hoffe, dass ich vor der nächsten Wehe ankomme. Wie soll ich die Wehe im Stehen ertragen? DA! „Kreißsaal“. Das Schild! Ich bin fast da! Die Treppe nur noch runter.

 

Kreißsaal: Ich habe es geschafft. Was passiert nun?

Ich klingle und bin so froh, dass ich es hier hergeschafft habe. Die Gänge bis hierhin waren verlassen. Kein Mensch in der Nähe. Ich will mir nicht weiter ausmalen, was passiert wäre, wenn ich zusammen geklappt wäre und kein Mensch wäre in meiner Nähe gewesen. Egal. Gedanken wegschieben.

Ich werde von einer Hebamme empfangen, die mich direkt ans CTG anschließt. Uuuuh, siehe da. Ordentliche Wehen.

Sie untersucht meinen Muttermund. Über 4 cm geöffnet. Die Geburt ist also im Gang. Kein falscher Alarm. Unser Baby wird also kommen. Ich kann es kaum glauben. Endlich ist es soweit UND sie macht sich tatsächlich wesentlich früher auf den Weg als geplant. Meine Frauenärztin hatte also tatsächlich recht. Ich erinnere mich, wie sie zu mir sagte „Die kleine Wuchtbrumme kommt sehr wahrscheinlich in der 38. SSW.“

Sie hatte so recht. Ich befinde mich gerade in der 38. SSW.

Die Hebamme informiert eine Ärztin, die darauf zu mir kommt und mich über die nächsten Schritte aufklärt.

 

Die Entscheidung ist gefallen: Unsere Kleine soll nun das Licht der Welt erblicken

Ich bin so euphorisch und nervös. Unser Mädchen, unser zweites Kind, unser zweites Wunder wird in wenigen Stunden bei uns sein.

Die Ärztin fragt mich, ob ich nicht eventuell doch eine natürliche Geburt vorziehen möchte. Ich überlege 2 Sekunden. Und sage mir aber, Jessy, hör auf deine Intuition. Die hat dir immer gesagt, lieber einen Kaiserschnitt.“ Die Neugierde auf eine natürliche Geburt ist zwar da, doch meine Intuition ist stärker. Ich vertraue ihr und lehne somit die natürliche Geburt ab. Wie sich später herausstellt, habe ich mich goldrichtig entschieden.

An dieser Stelle der Hinweis: NEHMT EUCH ERNST. IHR KÖNNT EUCH VERTRAUEN. Schenkt eurer inneren Stimme Glauben.

Die Ärztin akzeptiert meinen Wunsch und drängt mich nicht. Zum Glück.

 

Die Vorbereitungen für die Geburt bzw. 2. Kaiserschnitt erfolgen

Sie würde nun alles vorbereiten und ich muss nun den Corona Test machen.

Heidewitzka. So etwas ultra unangenehmes. Ich vergesse sogar die Wehen. Das Stäbchen für den Test befindet sich gefühlt fast an meinem Gehirn. Alter Falter. Mich schüttelt es. Endlich vorbei. Gefühlt hat der Test Minuten gedauert. So unangenehm. Doch was muss, das muss.

Ich werde in den Vorbereitungsraum gebracht und weiter ans CTG angeschlossen. Es werden ohne Ende Wehen aufgezeichnet. Ich liege dort und stehe eine Wehe nach der nächsten aus. Ich will das Mathias endlich bei mir ist. Ich kann ihn endlich informieren, doch auch er muss zunächst einen Test machen und auf das Ergebnis warten.

Warum es so wichtig war, dass ich mich bei der Entscheidung für den zweiten Kaiserschnitt nicht verunsichern lassen habe.

 

Der Katheter wird gelegt

In der Zwischenzeit wird mir der Katheter gelegt. Alter Falter, bei der ersten Geburt wurde das nach der Betäubung gemacht. Und diesmal vorher. Ja, ohne Betäubung. Ich bin kurz davor durchzudrehen. Doch auch hier, es muss was muss. Ich beiße die Zähne zusammen und hoffe, dass es schnell geht.

Ah siehe da, kurz unangenehm, aber aushaltbar. Er liegt. Der Katheter liegt und ich habe eine weitere unangenehme Sache durchgestanden. Eine von vielen weiteren, die folgen werden. Und ja, ich musste während der gesamten OP eine Maske tragen.

 

Endlich darf Mathias zu mir kommen: Jetzt sind wir wieder zusammen und gleich geht es los

Mathias ist da! Er ist endlich da! Wir nehmen uns an die Hände und er unterstützt mich bei den weiteren Wehen. Mittlerweile ist es kurz nach 6 Uhr. Ich habe somit seit 8 Stunden Wehen. Krass. Doch irgendwie bin ich froh, dieses Gefühl der Wehen…die Macht der Wehen zu spüren. Beeindruckend.

Warum es so wichtig war, dass ich mich bei der Entscheidung für den zweiten Kaiserschnitt nicht verunsichern lassen habe.

Unser letztes Bild als Paar bevor wir zum zweiten Mal Eltern worden.

Die Vorbereitungen laufen. Wir kommen nun in den Op Saal. Gleich soll ich die Anästhesie durch den Rücken erhalten. Bei der ersten Geburt dauerte das keine 2 Minuten. Doch jetzt können sie den richtigen Zugang nicht finden. Ich sitze also gute 20 Minuten in gebückter Haltung auf dem Op Tisch und hoffe, dass sie gleich die richtige Stelle finden. Auch hier, die Wehen setzen aus. Stress wirkt so sensibel auf die Wehen bzw. auf den Geburtsprozess.

ENDLICH! Der Zugang liegt, meine Beine fühlen sich langsam taub an. Ich darf mich endlich hinlegen. Ich werde weiter vorbereitet. Die Beine sind jedoch noch nicht taub. Sie machen ständig Tests um zu sehen, wie weit die Betäubung voranschreitet. Auch dieser Vorgang dauert wesentlich länger als bei dem ersten Kaiserschnitt. Ich lasse alles über mich ergehen. Versuche abzuschalten um meine Nervosität in Schach zu halten. Dazu kommt gleichzeitig die riesengroße Euphorie. Eine Achterbahn der Gefühle.

Die Betäubung wirkt, der Vorhang wird vor mir aufgebaut, so dass ich nicht sehe, was geschieht. Es geht also gleich los. Nein, es geht bereits los. Die Krankenschwester sagt nämlich „Die Ärzte haben bereits begonnen.“ Ich freue mich so so so sehr und kann meine Vorfreude kaum noch in Schacht halten. Ich will endlich mein kleines Mädchen sehen, sie in meinem Arm halten, sie stillen, sie begrüßen und ganz nah bei mir haben.

 

Irgendwas stimmt nicht. Komplikationen?

Matze darf an meinen Kopf kommen. Er ist auch ganz aufgeregt, doch sehr auf mich fokussiert um mich zu beruhigen. Es dauert. Es dauert lange. Es dauert wesentlich länger als beim ersten Kaiserschnitt. Ich merke, dass irgendwas diesmal nicht so läuft. Ich höre eine Art Schere, wie sie schneiden. Viel schneiden. „Was schneiden sie denn da nur so viel?!“, frag ich mich. Das ist alles so anders als beim ersten Kaiserschnitt. Ich denke mir bereits, dass was nicht glatt läuft. Ich spreche jedoch nichts an, weil ich die Ärzte konzentriert arbeiten lassen will und mir jede Informationen eventuell Angst machen könnte.

Ich bitte Mathias mich weiter intensiv abzulenken, weil ich merke, dass was nicht stimmt. Wir unterhalten uns ganz viel über unseren Sohn, wie toll er reagiert hatte als ich ihn wach gemacht habe, wie schön er an dem Tag gespielt hatte, was wir für den Sommer im Garten für ihn bzw. unsere Kinder planen. Das lenkt mich gut ab.

 

DER ERSTE SCHREI!

Nach ca. 1 guten Stunde endlich ein Schrei, ein leiser Schrei. Sie ist da, sie ist da, sie ist da!!! Unser Mädchen ist da! Ich fange sofort an zu weinen. Ich weine und weine, vor lauter Dankbarkeit!

Die kleine Maus ist in ein Handtuch gewickelt und wird mir an den Kopf gelegt. Ich kann sie nur kurz sehen, weil meine Augen voller Tränen sind und ich verschwommen sehe. Ich merke, wie die Kleine meinen Finger umklammert. Ich bin so voller Dankbarkeit, Freude und Liebe. Ich werde förmlich durchströmt von diesen wunderschönen Gefühlen.

Nun wird sie untersucht und mitgenommen. Die Ärzte beginnen damit mich zu vernähen. Mathias bleibt noch kurz bei mir bis er unsere kleine Liv begrüßen kann. Er wird das Bonding übernehmen in der Zeit. Er freut sich riesig und kann es kaum erwarten sie bei sich zu halten.

Als Mathias den Raum verlässt, sind die Hebammen für mich da, sowie die Anästhesistin. Sie unterhalten mich in einer Tour um mich abzulenken. Sie machen das großartig. Ich merke, wie ich schwächer werde. Die Anspannung, die Müdigkeit, die starke Erkältung. Das alles macht mir nun zu schaffen. Sie halten mich jedoch super auf Trab. Allerdings haben sie nun fast Feierabend und ein Mann übernimmt. Ich merke, wie ich kaum noch die Augen aufhalten kann und versuche zu entspannen.

 

Mein Gefühl verstärkt sich: Irgendwas stimmt definitiv nicht.

Sie brauchen so lange um mich zu schließen. Ich merke wieder, dass was nicht stimmt. Doch auch hier frage ich nicht nach um alle konzentriert arbeiten zu lassen und mich nicht zu beunruhigen. Ich gebe die Verantwortung ab und vertraue den Ärzten.

Nach fast 1,5 stunden ist es geschafft. Die Ärzte sind nun endlich fertig! Der Chefarzt kommt zu mir und erklärt mir was passiert ist. Als sie mich öffneten, stellten sie fest, dass meine Gebärmutter und Harnblase mit dem Gewebe direkt am Bauch verwachsen war. Das kann nach einem Kaiserschnitt passieren. Sie mussten somit erst einmal die Organe von meiner Gewebsschicht trennen und dahin drücken, wo sie hingehörten und gleichzeitig versuchen Liv an meinen Organen vorbeizuschlängeln. Die Trennung der Organe von der Gewebsschicht war alles andere als leicht, da ich nämlich kaum Fettgewebe am Bauch habe, sowie ein starke Bauchmuskulatur, hatten sie kaum Möglichkeiten ohne weitere Schnitte den Prozess zu vollziehen. Sie schnitten „leider“ mehrmals durch das Gewebe und somit habe ich nun eine senkrechte Narbe vom Bauchnabel zum Scharmbereich. Überhaupt nicht tragisch! Der Arzt entschuldigte sich mehrmals, doch ich gebe ihm gar keine Schuld, ich bin einfach nur froh, dass es mir und der kleinen Maus gut geht! Das ist das Einzige was zählt. Narben stören mich überhaupt nicht. Sie erzählen Geschichten und machen uns einzigartig. Bei einer natürlichen Geburt hätte das also ziemlich zum Problem werden können, da alles durch die Vernarbung bzw. Verwachsung fest war. Für eine natürliche Geburt ist es wesentlich besser, wenn das Gewebe natürlich weicher und fĺexibler ist anstatt starr wegen den Vernarbungen.

 

Endlich ist die OP vorbei: Endlich kann ich unsere Tochter in meine Arme schließen

Endlich ist die Op vorbei. Ich bin so ausgelaugt. Sie führen mich in den Vorbereitungsraum, in dem ich vorher gewesen bin. Dort treffe ich auf Matze und unser zweites Wunder. Mathias sitzt im Stuhl und auf seinem freien Oberkörper liegt unser Mädchen. Ich bin so bewegt, mir kommen wieder die Tränen.

Ich kann es gar nicht erwarten unsere Liv nun richtig betrachten zu können. Die Kleine wird mir nun, nur mit einer Windel, auf die Brust gelegt. Ich bin so hin und weg. Doch muss ich auch lachen. Sie ist so speckig. Unser kleine große Wuchtbrumme. Unser zweites Wunder hat beeindruckende Maße für die 38. SSW.

Körperlänge: 53 cm

Körpergewicht: 3895 Gramm

Kopfumfang: 35,5 cm

Meine Frauenärztin hatte also von Anfang an recht. Sie ist eine Wuchtbrumme. Die Krankenschwestern bzw. Hebammen erwähnen immer wieder, dass das vermutlich bei einer natürlichen Geburt alles nicht gepasst hätte. Meine Frauenärztin meinte bei der letzten Untersuchung auch sofort, dass meine Beckengröße wohl nicht mit dem Gewicht des Kindes harmonisiert.

Nachdem ich die Maße der kleinen großen Wuchtbrumme gehört und sie gesehen habe, bin ich so froh, dass ich auf meine Intuition gehört hatte. Es besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass eine natürliche Geburt zur Tortur geworden wäre.

Die Hebamme, die uns betreut, gibt uns ganz viel Zeit für uns und kommt nur in den Raum, wenn es wirklich nötig ist. Mathias und ich machen erste Fotos und informieren unsere Familien. Alle warteten schon ganz gespannt und wollten Fotos.

Ich bin so fertig. Mir fallen ständig die Augen zu. Ich kann sie teilweise kaum noch öffnen. Absoluter Tiefpunkt. Das war alles eine Nummer zu viel. So viel Aufregung, plus enorme Euphorie. Ich muss mich emotional erst mal ordnen. Ich bin jedoch so glücklich, so erleichtert, so dankbar, so voller Liebe.

Nach 2-3 Stunden werde ich auf mein Zimmer für die nächsten Tage gebracht. Da sind wir nun. Zum zweiten Mal sind wir nun Eltern geworden. Unendlich glücklich und dankbar.

Wir begrüßen voller Liebe unser zweites Wunder Liv <3

Warum es so wichtig war, dass ich mich bei der Entscheidung für den zweiten Kaiserschnitt nicht verunsichern lassen habe.

Zu Ostern haben wir ein ganz besonderes Geschenk erhalten. Früher als geplant hat sich in der Nacht auf Ostersonntag unser kleines Mädchen spontan auf den Weg gemacht.
Unsere „kleine“ Liv wollte das Licht der Welt erblicken. Wir sind nun stolze Eltern eines kleinen Mädchens, die es bis zum Schluss spannend gemacht hat.  Wir sind ganz verliebt und so glückliche Eltern von zwei wunderbaren Kindern.  Unser neues Familienmitglied wird nun mit Liebe überschüttet. Unsere kleine große Wuchtbrumme kam mit 53 cm auf die Welt und stolzen 3895 Gramm und einem Kopfumfang von 35,5 cm.
Ich bin so glücklich mit der Liebe meines Lebens noch einmal so reich beschenkt worden zu sein. Es ist nichts selbstverständliches dieses Glück zu erleben, wir sind so dankbar für unsere zwei Wunder.

 

Fazit:

Nun wisst ihr, wie die Geburt unserer „kleinen“ Liv ablief. Wie ihr über die Instagram Stories und im Artikel erfahren habt, hatte ich große Angst vor einer natürlichen Geburt. Auch wenn ich Angst hatte, war es bemerkenswert Wehen in der Form zu erleben. Eine Naturgewalt, positiv wie negativ. Ich bin froh, sie erlebt zu haben um mir ein Bild davon zu machen. Jedoch bin ich genauso froh, dass ich mich nicht von meinen Weg habe abbringen lassen und mich auch am Ende für den Kaiserschnitt entschieden habe. Ich konnte schon immer meiner Intuition vertrauen und folgen. Sie hat mich auch in diesem Fall vermutlich vor einer Tortur und negativem Erlebnis bewahrt. Wie auch immer, wichtig ist nur, dass es unserem kleinen großen Wunder und mir gut geht. Alles andere zählt nicht mehr. Wie genießen nun ganz intensiv die Wochenbettzeit und unser neues Familienglück.

Ihr werdet noch einen ausführlichen Schwangerschaftsartikel bekommen sowie einen Artikel über die ersten Tage im Krankenhaus und einen Einblick in unser Wochenbett.

Hier erfährst du alles zu meiner ersten veganen Schwangerschaft: Vegane Schwangerschaft

Sämtliche Informationen für die vegane Beikost: Vegane Beikost

 

Ich bin schwanger! – Meine 2. vegane Schwangerschaft

Ich bin schwanger! – Meine 2. vegane Schwangerschaft

8. Schwangerschaftswoche – Warum ich es euch jetzt schon sage:

Hinweis: Dieses Posting ist vor 2 Wochen auf den sozialen Kanälen (Instagram und Facebook) online gegangen. Der Blogbeitrag folgt nun zwei Wochen später und ich bin somit mittlerweile in der 10. Woche.


Ihr habt euch sicherlich gewundert, weshalb es auf meinen Social Media Kanälen, wie Instagram und Facebook, so ruhig geworden ist. Keine Stories mehr, wenige Beiträge, kaum Interaktionen. Nun, wisst ihr den Grund. Ich bin zum zweiten Mal schwanger und wir sind überglücklich, dass unsere Familien nun wächst. ? ❤

Da ich seit Wochen mit zunächst starker Übelkeit und nun mit enormer Erschöpfung und Müdigkeit zu kämpfen habe, war ich nicht in der Lage auf den sozialen Kanälen, wie Instagram und Facebook,  sonderlich aktiv zu sein. Es hatte auch ehrlich gesagt, keinerlei Priorität. Ich konnte so manche Tage vor Übelkeit und Erschöpfung kaum sprechen. Schrecklich! Nun geht es mir langsam besser, doch noch nicht wirklich gut. Ich bin zwar „erst“ am Ende der 8. Woche, doch ich teile euch jetzt schon mit, dass ich schwanger bin.

Meine zweite vegane Schwangerschaft! Kommt mit auf meine Reise und erfahrt alles rund um das Thema vegane Schwangerschaft.


Was hat mich dazu bewegt es euch jetzt schon zu sagen und nicht erst am Ende der 12. Woche?

Eine gute Freundin erlitt innerhalb der ersten drei Monate eine Fehlgeburt und hat darunter schrecklich gelitten. Sie hatte das Gefühl, dass sie eine Ausnahme sei, weil sie es kaum von anderen gehört hatte. Das hat mich zum Nachdenken bewegt und ich habe mich dazu entschlossen, nicht die drei Monate abzuwarten bevor wir es irgendwem mitteilen. So hatten wir es auch in der ersten Schwangerschaft gemacht. Ich sehe darin jedoch keinen Grund mehr, denn selbst wenn ich eine Fehlgeburt erleide, gehe ich damit offen um und werde es nicht tabuisieren. Ich denke, dass wir uns Frauen viel mehr helfen können, wenn wir offen mit solchen Vorfällen umgehen. Wir sollten alle viel offener mit unseren Schwangerschaften und eventuellen Komplikationen umgehen um zu zeigen, dass es vielen Frauen so geht und sie keine Ausnahme sind, wenn sie z. B. eine Fehlgeburt erleiden.

Wir freuen uns wahnsinnig über unser zweites Wunschkind und sind sooo gespannt, welche kleine Seele sich auf den Weg zu uns gemacht hat. Im Frühjahr wissen wir mehr 🙂

Es ist nun meine zweite vegane Schwangerschaft und ich nehme euch wieder mit auf diese spannende Reise. 🙂

Hier könnt ihr alles über meine erste vegane Schwangerschaft und sämtliche Informationen über dieses Thema nachlesen: Meine 1. vegane Schwangerschaft

Tipp: Umfassender Onlinekurs zur veganen Schwangerschaft – Carmen Hercegfi

Tipp: Umfassender Onlinekurs zur veganen Schwangerschaft – Carmen Hercegfi

Geballtes Wissen und Tipps zum Thema Schwangerschaft, Stillzeit, Wochenbett und Ernährung!

Einige von euch haben sicherlich meine kürzlich verfasste Rezension über das Buch „Vegan in anderen Umständen“ von Carmen Hercegfi gelesen. Ein Buch was über vegane Schwangerschaft handelt. Ein sehr informatives und hilfreiches Buch. Carmen hat dazu idealerweise einen Onlinekurs über die Thematik vegane Schwangerschaft auf die Beine gestellt. Liebe Leser, baldige Mamis, ich sage euch, das ist ein Werk an Wissen, was einfach ideal ist!

Wie ihr wohl selbst oft genug mitbekommen habt, unterliegt die vegane Ernährung während einer Schwangerschaft noch immer höchster Kritik. Nur langsam nehmen Vorurteile ab und selbst Frauen, die schon eine Weile vegan leben entwickeln diesbezüglich oft eine Unsicherheit. Tja und dann stehst du da als baldige Mama mit dem Wissen, dass dein Nährstoffbedarf in dieser sensiblen Phase ganz besonders Aufmerksamkeit benötigt und fängst an nach Hilfe zu suchen – und deine Ausbeute an Informationen ist gering, oftmals spielen Ärzte auch nicht mit und verunsichern einen noch mehr. Ich erinnere „gerne“ daran, dass meine erste Frauenärztin mir unverblümt mitteilte, dass mein Kind behindert auf die Welt kommt, wenn ich mich weiterhin vegan ernähre.   Damals suchte ich mir jegliche Informationen zusammen und vertraute auf mein Gefühl, dass ich das richtige tue. Meine Werte in der Schwangerschaft waren top, mein Kind entwickelte sich prächtig und bei der Geburt kam unser Sohn kerngesund auf die Welt. Da ich aber weiß, dass es noch mehr Frauen gibt, die eventuell übermannt sind von dieser Unsicherheit und Vorurteilen, möchte ich heute eine ganz wichtige Empfehlung aussprechen. Im Folgenden stelle ich euch den sehr hilf- und lehrreichen Onlinekurs „Vegan in anderen Umständen“ zur veganen Schwangerschaft von Carmen Hercegfi vor. 

 

Prüf dich selbst vor dem Kurs mit Carmens Checklist

Bevor du den Kurs beginnst, erhältst du zunächst einmal eine Checkliste, die dir hilft dich selbst zu hinterfragen und dir aufzuzeigen, bei welchem Teil deiner Ernährung du unsicher bist oder ob du Schwachpunkte hast. Oftmals ist es doch wirklich so, dass wir nur denken, dass wir das Richtige tun. Manchmal ist es tatsächlich so, dass uns ein neutraler Blick fehlt, daher ist die Checkliste sehr hilfreich um dich selbst neutral einzuschätzen. Und zack, plötzlich merkst du, dass du den Fokus weiter verschieben solltest um eine vollwertige Ernährung zu gewährleisten um deinem Körper mit allem Wichtigen zu versorgen. Mir zum Beispiel fiel auf, dass ich in letzter Zeit zu wenig grünes Gemüse zu mir nehme. Dabei ist es so wichtig, vor allem in der Stillzeit. Dank der Checkliste konnte ich mich mit Leichtigkeit neutral bewerten. Mir hat die Checkliste ganz leicht aufgezeigt, wo meine Stärken, aber vor allem Schwächen in meiner Ernährung liegen. Nun weiß ich, welchen Bereich ich noch optimieren sollte.

Ich lege dir auch das PDF „Vegane Schwangerschaft“ ans Herz, denn in diesem PDF erhältst du einen tollen ausführlichen Überblick und eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte bei einer veganen Schwangerschaft. Nährstoffinformationen, Ernährungstipps, Rezepte und und und … TIPP: Druckt euch das PDF aus und hängt es in die Küche. So habt ihr alle wichtigen Infos auf einem Blick und könnt dementsprechend euren Ernährungsplan bzgl. Gerichten und die Lebensmittelkombination ganz leicht anpassen. Mein PDF liegt schon ausgedruckt in der Schublade und sobald es bei uns mit Baby Nummer 2 los geht, kommt es direkt in die Küche als Reminder.

Wenn du die Checkliste durchgegangen bist, kann der Kurs beginnen.

Direkt zur kostenlosen Checkliste: Prüf dich selbst*

Alles Wissenswerte über den Onlinekurs Vegan in anderen Umständen von Carmen Hercegfi. Der Kurs begleitet dich spielend durch deine vegane Schwangerschaft

Informationen über den Onlinekurs vegane Schwangerschaft von Carmen Hercegfi

Der Onlinekurs vegane Schwangerschaft geht insgesamt 14 Tage. Natürlich kannst du nach Ablauf der 14 Tage noch belieblig lang auf die Videos zurückgreifen.  Jeden Tag bekommst du ein neues Video bereitgestellt. Es werden ALLE wichtigen Themen ausführlich behandelt und du wirst von Carmen auch nicht nur zur veganen Schwangerschaft informiert, sondern auch zu der Zeit danach – Wochenbett – Stillzeit. Auch das sind so wichtige Phasen, die oft ausgelassen werden. Denn vor allem in der Zeit des Wochenbetts und in der Stillzeit ist eine gute Ernährung das A und O. Das sind so anstrengende Phasen, da müssen wir Mamas unsere Körper und unsere Gesundheit ganz besonders pflegen.

Zunächst einmal beginnt er recht theoretisch, damit du einen Überblick über die wichtigsten Nährstoffe erhältst und verstehst, wie wichtig es ist, auch unabhängig von einer Schwangerschaft oder Stillzeit, sich vollwertig und ausgewogen zu ernähren. Sie erklärt dir ausführlich sämtliche Nährstoffe, was sie bewirken und in welchen Lebensmitteln sie enthalten sind. Zudem gibt sie dir Hilfestellungen, worauf du bei Arztbesuchen achten musst, wenn es z. B. um Blutuntersuchungen geht, insbesondere B12. Denk merk dir eins, Ärzte sind nicht allwissend! Zu ihrer Ausbildung gehört das Thema Ernährung nicht dazu. Das wird nur ganz am Rande behandelt. Somit sind Ärzte nicht unbedingt Ernährungsexperten und auf dem neusten Stand!

Aber keine Panik, es bleibt nicht theoretisch. In den weiteren Videos erhältst du praxisnahe Tipps, die dir aufzeigen, dass vegane Ernährung in der Schwangerschaft absolut kein Hexenwerk ist und du vor nichts Angst haben musst. Carmen informiert dich auch über allgemeine Tipps in dieser Zeit. Neben den tollen Ernährungstipps und auch Produkttipps, fand ich besonders das Video über die Stillzeit ganz wichtig.

Ich wünschte, es hätte ihren Kurs schon zu der Zeit gegeben als ich schwanger war. Ich hätte mir so viel Arbeit mit dem Recherchieren erspart, durch ihre fachlichen Aussagen noch sicherer in meinem Handeln gewesen UND vor allem hätte ich mir meinen Horrortrip mit dem Stillen gespart. Denn auch dieses Thema wird oft völlig verharmlost. Frauen finden viel zu wenig Unterstützung für diese körperliche Leistung. Es ist normal, dass es anfangs Probleme beim Stillen gibt. Es ist normal, dass das Kind anfangs eventuell nicht richtig andockt. Es ist normal, dass viele Frauen beim ersten Stillen und auch bei weiteren Stillphasen bei anderen Kindern, wunde Brustwarzen bekommen. Keiner Mutter ist damit geholfen, wenn sie als unfähig hingestellt wird, getreu dem Motto „Stell dich mal nicht so an, das haben schon zig andere Frauen hinter dir“ oder mit so Sprüchen wie „Da musst du halt durch.“  Es ist so wichtig, dass wir Frauen uns in dieser Phase unterstützen, Mut zu sprechen, Tipps austauschen und allgemein helfen. Carmen gibt daher sehr nützliche und wertvolle Tipps zum Thema Stillen, damit es klappt.

Ihre Ratschläge zum Thema Wochenbett sind auch beruhigend. Ich kenne selbst viele frischgebackene Mütter, die in dieser Phase vergessen, dass sie sich schonen sollen und müssen. Viele stören sich daran, dass der Haushalt auf der Strecke bleibt und/oder vergessen sich ausgewogen zu ernähren, weil der Stress zu hoch ist oder oder oder … auch hier berät Carmen ganz einfühlsam und verständnisvoll. Sie gibt dir Tipps, wie du diese anstrengende Zeit gut überstehst und andere Leute ganz einfach einbindest. Ich muss gestehen, dass das Wochenbett für mich auch stressig und nervig war. Da ich kein Mensch bin, der gerne um Hilfe fragt, hätte ich den kleinen Stupser von ihr sehr gut gebrauchen können 🙂

Des Weiteren erhältst du Produktempfehlungen von Carmen, die deine vegane Ernährung, in der Schwangerschaft, aber auch darüber hinaus, abrunden und Nährstoffmängeln vorbeugt! Stichwort: B12 und auch DHA & EPA Quellen. Die beiden Faktoren sind so so wichtig!

Übrigens erhältst du in den 14 Tagen nicht nur täglich Videos, sondern wirst auch rund um versorgt mit sehr wichtigen PDF’s, die vieles zusammenfassen, dir zeigen, worauf du achten musst und Hilfestellungen bieten. Die PDFs sind so zusammengefasst und strukturiert, dass du nach Abschluss des Kurses merkst, dass das alles keine unmöglichen Aufgaben sind und leicht zu befolgen bzw. in den Alltag zu integrieren sind. Z. B. was die optimale Nährstoffversorgung betrifft usw.

Du erhältst somit von Carmen eine Rund um Beratung über die besonderen Lebensphasen in denen du dich weiterhin vegan ernähren möchtest. Mit ihrer authentischen Art sitzt sie lässig vor der Kamera und gibt dir ganz wertvolle Hilfestellungen zu diesen Thematiken. Ihre Authentizität führt dazu, dass du das Gefühl hast, dass du einer Freundin lauschst. Viel Charme, viel Lockerheit und ganz informatives Wissen begleiten dich dann täglich durch den Kurs.

Alles Wissenswerte über den Onlinekurs Vegan in anderen Umständen von Carmen Hercegfi. Der Kurs begleitet dich spielend durch deine vegane Schwangerschaft

Zusammenfassung der wichtigsten Keyfacts zum Kurs:

  • Wissenschaftlich fundierte Aussagen zum Thema Ernährung
  • Wissenschaftlich fundierte Statusaufnahme von Studien mit dem Schwerpunkt (vegane) Schwangerschaft – sehr gut um mit Kritikern umzugehen.
  • Ausführliche Hilfsstellungen bzgl. Nährstoffe, die besondere Aufmerksamkeit benötigen
  • Tipps für Arztbesuche in Bezug auf Blutuntersuchungen
  • Sinnvolle Produktempfehlungen
  • Möglichkeit Fragen an sie zu stellen bzw die Möglichkeit Beratungsstunden zu buchen
  • Fachliche Aussagen von Profis

 

Beruflicher Backround von Carmen

Ganz wichtig zu erwähnen ist auch der Backround von Carmen. Sie ist ganzheitliche Ernährungsberaterin für vegane Familien. Zudem hat sie eine Ausbildung zur Vitalstoffberaterin abgeschlossen. Sobald sie die Prüfung zur Heilpraktikerin absolviert hat, ist sie Othomolekulartherapeutin und darf therapieren. Bis dahin ist sie Heilpraktikeranwärterin. Des Weiteren besuchte sie mehrere Kinderkurse und schloss eine weitere Ausbildung zur Thematik bindungs- und beziehungsorientierte Familienberatung bei Katia Saalfrank ab. Wie ihr seht, Carmen ist nicht irgendwer, sondern eine Expertin auf ihrem Gebiet, deren Aussagen Hand und Fuß haben.

carmen hercegfi

Carmen Hercegfi

Fazit

Wie ihr seht, der Kurs hat mir super gut gefallen und bin der Meinung, dass dieser ganz vielen Frauen helfen wird. Für meine nächste Schwangerschaft bin ich nun bestens gewappnet und fühle mich durch ihre fachlichen und praxisnahen Tipps noch besser vorbereitet, auch was die wissenschaftliche Argumentationslage gegenüber Kritikerin betrifft.


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Wenn du dir nun absolute Sicherheit für deine vegane Schwangerschaft verschaffen willst, dann buche über diesen Link den umfangreichen Onlinekurs „Vegan in anderen Umständen“: Zum Kurs*


*Affiliate Links, wenn du über den folgenden Link den Kurs buchst oder das PDF erwirbst, erhalte ich eine kleine Provision. Über Unterstützung bin ich sehr dankbar, da das Verfassen von Artikeln, das dazugehörige Recherchieren, das Bildmaterial anfertigen usw. um die Gesellschaft zum Nachdenken -> Umdenken zu bewegen sehr viel Zeit kostet. Danke! 🙂

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Rezension: Vegan in anderen Umständen – Carmen Hercegfi

Rezension: Vegan in anderen Umständen – Carmen Hercegfi

Ein Buch über die vegane Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit

Seit langem gibt es endlich mal wieder eine Rezension von mir. Diesmal rezensiere ich das Buch „Vegan in anderen Umständen“ von Carmen Hercegfi und der Co-Autorin Sarah Gebhardt. Das Buch zu lesen und zu bewerten, war diesmal besonders spannend, da ich selbst eine vegane Schwangerschaft hinter mir habe und mich aktuell noch in der Phase, der veganen Stillzeit befinde. Wie ihr wisst, habe ich bereits selbst einige Artikel zu dem Thema vegane Schwangerschaft verfasst und immer wieder Tipps für eine ausgewogene Ernährung gegeben um Vorurteile aus dem Weg zu räumen. Ich habe mir mein Wissen durch meine Erfahrungen angeeignet und durch viel Literatur. Diese ist jedoch ganz ganz dünn besiedelt, da das Thema vegane Schwangerschaft noch ein ziemliches Randthema ist. DAHER begrüße ich es, dass nun immer Literatur dazu auftaucht. Somit war ich ganz gespannt auf das Buch „Vegan in anderen Umständen“. Lest nun, wie ich das Buch finde.

Meine Meinung über das Buch „Vegan in anderen Umständen“

Rezension über das Buch Vegan in anderen Umständen von Carmen Hercegfi. Ich bewerte das Buch in Hinblick auf meine eigene vegane Schwangerschaft.

„Vegan in anderen Umständen“ ist das Erstlingswerk der Autorin Carmen Hercegfi (Co-Autorin Sarah Gebhardt), die ausführlich darüber berichtet, dass eine Schwangerschaft mit der veganen Ernährungsweise wunderbar zusammenpasst und kein Hexenwerk darstellt.

Detailreich erläutert sie, wie wichtig es ist, sich ausgewogen zu ernähren. Sie befasst sich in ihrem Buch nicht nur theoretisch mit dem Thema, sondern liefert dazu auch noch eine große Anzahl an einfachen veganen Rezepten, die wahre Nährstoffbomben sind. Keine Rezepte, für die man eine Gastronomieausbildung hinter sich haben muss oder sonst was für ein Experte sein muss.

Das Buch enthält sehr informative und leicht zu befolgende Tipps, damit eine vegane Schwangerschaft ernährungstechnisch problemlos verläuft. Von zahlreichen Nährstofftipps und Lösungen gegen Schwangerschaftsbeschwerden bis hin zu umfangreichen Tipps für die vegane Stillzeit und bunten ausgewogenen Rezepten, die in jeder Küche möglich sind. Ihr bekommt sogar eine Art Einkaufsliste/Vorratsliste vorgestellt, die sämtliche Lebensmittel beinhaltet, mit denen ihr immer ein ausgewogenes Gericht zusammenstellen könnt. Ihre informativen Aussagen basieren auf wissenschaftlichen und medizinischen Erkenntnissen. Also nichts was man so einfach von der Hand weisen könnte. Jede Aussage hat Hand und Fuß. Auch die kritischen Nährstoffe wie B12, Eisen und Folsäure werden ausführlich thematisiert um einen Mangel zu vermeiden. Der übrigens immer bestehen kann und nicht nur bei einer veganen Ernährungsweise.

Vegan in anderen Umständen ist ein Buch was ich absolut empfehlen kann. Ich wünschte mir, dass es das Buch schon gegeben hätte als ich erfuhr, dass ich schwanger bin. Ich hätte mir so einige Stunden vor dem PC mit recherchieren erspart. Das Buch ist ein Nachschlagewerk mit geballtem Wissen. Neben dem Buch „Vegane Ernährung, Schwangerschaft, Stillzeit und Beikost: Mutter und Kind gut versorgt“ sollten diese beiden Werke von Frauenärzten/innen empfohlen werden, sobald sie eine Patientin vor sich sitzen haben, die Fragen zu einer/ihrer veganen Schwangerschaft hat.

Wie ihr merkt, bekommt das Buch eine klare Kaufempfehlung von mir!

Rezension über das Buch Vegan in anderen Umständen von Carmen Hercegfi. Ich bewerte das Buch in Hinblick auf meine eigene vegane Schwangerschaft.

 

Ein paar Worte an Carmen Hercegfi und ihre Co-Autorin Sarah Gebhardt:

Liebe Carmen, liebe Sarah, ich danke euch von Herzen für dieses Werk! Sehr schade, dass ich schon vor Veröffentlichung des Buches schwanger war. Ich hätte es so gut gebrauchen können! „Vegan in anderen Umständen“ ist ein wichtiges Buch, denn es nimmt die Bedenken und Vorurteile einer veganen Schwangerschaft. Ihr zeigt auf einfache Art und Weise, dass eine vegane Schwangerschaft absolut kein Hexenwerk ist und man seinem Kind und sich selbst das Beste antut! Die Rezepte versorgen Mutter und Kind mit allen wichtigen Nährstoffen.

Danke, dass du dieses Buch mit deiner Co-Autorin Sarah geschrieben hast und so vielen vielen baldigen Müttern in dieser sensiblen Phase mit geballtem Wissen in deinem Buch hilfst! Weiter so! 🙂

Hier könnt ihr das Buch erwerben: Zum Shop

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Milchpulver oder Muttermilch? – 10 unverzichtbare Tipps bei Stillproblemen

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Hilfe bei Milchstau, wunden Brustwarzen und Pflege + unverzichtbare Tipps

Erfahrt im Folgenden weshalb ich mich trotz meines Horror Erlebnisses beim Stillen gegen Milchpulver als Säuglingsnahrung entschied. Des Weiteren bekommt ihr 10 wertvolle unverzichtbare Tipps bei Stillproblemen. Erfahrt was ihr beachten müsst um meine schlimmen Erfahrungen definitiv zu vermeiden!

 

Warum ich mich gegen vegane Milchpulveralternativen entschied und Muttermilch wählte

Vor der Geburt ist bei vielen Frauen Stillen bzw. Nicht-Stillen ein großes Thema.

Vorweg möchte ich gleich erwähnen, dass diese Entscheidung jede Frau selbst entscheiden muss. Sie sollte für ihre Entscheidung nicht verurteilt werden. Es gibt einige Mütter, die sich für Fläschchen Nahrung entscheiden und erst gar nicht stillen. Das ist völlig in Ordnung und muss jeder respektieren. Wie ich schon in dem Artikel Geburtsbericht: Geplanter Kaiserschnitt – Kritik, Panik und pures Glück schrieb, kann jede Frau selbst über ihren Körper entschieden.

Euer Körper!

Eure Regeln!

Milchpulver bzw. Säuglingsnahrung ist heutzutage qualitativ sehr hochwertig. Doch es stört mich massiv, dass so gut immer auf Muttermilch von Tieren zurückgegriffen wird. Das war ein Punkt, weshalb ich definitiv das Stillen schaffen musste. Wir ihr wisst, lebe ich vegan und für mich ist es von hoher Bedeutung, dass mein Kind von Anfang an vermittelt bekommt, dass es nicht in Ordnung ist Tiere auszubeuten. Zudem ist Muttermilch das Beste und natürlichste was man seine Kind geben kann und auch am stressfreisten, da man nicht bei jeder Hungerattacke ein Fläschchen zubereiten muss.

Mittlerweile gibt es auch gute pflanzliche Milchpulveralternativen, doch die sind noch sehr sehr wenig auf dem Markt vertreten und zudem sehr teuer. Daher stellten pflanzliche Milchpulver keine wirkliche Alternative dar. Es gibt von Humana eine Milchpulvermischung, die pflanzlich ist und fast vegan. Nur das enthaltene Vitamin D3 ist nicht vegan. Da muss jede vegane Mutter selbst entscheiden, ob sie diese Alternative wählt. Ich habe sie gekauft, da sie zu 99% vegan ist und vor allem BEZAHLBAR ist. Ich kann damit völlig leben. Lieber unveganes Vitamin D3 als meinem Kind Kuhmilch zu geben. Allerdings bekommt unser Sohn nur selten ein Extrafläschchen. Das ist z. B. der Fall, wenn ich einfach zu geschafft vom Stillen bin oder wir länger unterwegs sind, wo ich nicht in Ruhe stillen kann. Ansonsten bekommt er ausschließlich Muttermilch. Ich hätte aber definitiv darauf zurückgegriffen, wenn ich mich für das Abstillen entschieden hätte. Vermutlich hätte ich die anderen Sorten auch noch getestet. Doch wie gesagt, leider sind die anderen 100% veganen Milchpulveralternativen sehr teuer. Viel Auswahl gibt es leider ganz und gar nicht! Wer noch weitere Alternativen kennt, kann sie mir gerne mitteilen. Ich ergänze sehr gerne die Tabelle mit veganer Säuglingsnahrung.

Hier nun ein paar Angaben zum Vergleichen: 

Pflanzliche (vegane) Milchpulver Alternativen auf einen Blick

Humana SL basierend auf Soja, Vitamin D3 ist nicht vegan Inhalt 500g – 8,45 €
Prémiriz basierend auf Reis und Bio. Das Vitamin D3 wird laut Hersteller aus Pilzen gewonnen Inhalt 900g 29,99 €
Bébé Mandorle basierend auf Reis und Bio: Das Vitamin D3 wird aus Flechten gewonnen und somit seit November 2016 komplett vegan Inhalt 800g 35,49 €

 

Neben den wenigen pflanzlichen Milchpulveralternativen kam natürlich auch keine Säuglingsnahrung auf Basis von Kuhmilch in Frage. Kuhmilch gehört den Kälbchen. Die Milchindustrie ist moralisch so dermaßen verdorben, dass ich nie damit hätte leben können mich daran indirekt zu beteiligen. Lest hier gerne weitere Informationen zum Thema Milch und erfahrt, was mit den Kühen und ihren Kälbchen passiert. Artikel. Fakten über Milch

Kurze Zusammenfassung der für mich wichtigsten Punkte um mich gegen Kuhmilchprodukte zu entscheiden

Fakten Milch – Das Leid hinter dem Glas Milch

  • Eine Milchkuh wird vergewaltigt oder künstlich befruchtet
  • Lebensdauer beträgt in der Gefangenschaft 4-6 Jahre, in der freien Natur hingegen bis zu 20 Jahre.
  • Eine Milchkuh ist im Laufe ihres Lebens dauerschwanger.
  • Das Kalb wird der Mutterkuh nach kurzer Zeit entrissen und die Trennung ist für beide sehr schmerzhaft.
  • Die Kälber werden mit Ersatznahrung gefüttert, da der Mensch die Kuhmilch für sich beansprucht.
  • Die Kühe haben aufgrund ihrer Ausbeutung gesundheitliche Beschwerden
  • Die Milchleistung einer Kuh beträgt in Gefangenschaft zwischen 5.000-10.000 Liter, obwohl ein Kalb nur ca. 1.000-2.000 Liter benötigt. Die enorme Milchleistung zieht schwere körperliche Beschwerden mit sich.
  • Kuhmilch hat gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen und fördert einige Krankheiten, wie Osteoporose, Diabetes, Allergien, Verstopfung usw.

Dazu hier ein Video, was zeigt, wie grausam die Trennung zwischen Kuh und Kalb ist. (INFO: Beim Anklicken des Links wirst du auf YouTube weitergeleitet): Trennung von Kuh und Kalb


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Bei dem Anblick weint doch jedes Mutterherz. Für mich persönlich, vor allem jetzt als Mutter, unverständlich. Diese emotionale Brutalität lässt sich für mich nicht auszuhalten. Darum kommt es für mich unter gar keinen Umständen in Frage, dass mein Kind Kuhmilch bekommt. Wie kann ich mich daran beteiligen, dass ein anderes Baby seine dringend benötige Milch nicht erhält und zum Tode verurteile und mein Baby dessen Milch bekommt? Nein nein nein, dafür bin ich lieber durch meine persönliche Hölle gegangen als das ich sowas unterstütze.

Nochmal ganz klar:

Warum ich mich gegen Ersatznahrung entschied:

1, Wenige pflanzliche Milchpulveralternativen

2, Sehr hoher Preis für pflanzliche Milchpulveralternativen

3, Kein Kuhmilchpulver: Milch gehört den Kälbchen

 

Wie schon erwähnt, gibt es nur eine günstige pflanzliche Alternative und zwar Humana SL, doch hier ist das Vitamin D3 nicht vegan. Doch das stellt noch einen guten Kompromiss zu den anderen Alternativen dar, wenn man die finanziellen Mittel für die teuren Varianten nicht hat.

 

10 Tipps bei Stillproblemen: Milchstau, wunde Brustwarzen und Co.

Es gibt viele Frauen, bei denen Stillen wunderbar klappt und die keine großen Probleme dabei kennen. Doch es gibt auch die, die arge Probleme mit dem Stillen haben und genau für diese habe ich einige Tipps zusammengefasst. Im Prinzip auch für jede werdende Mutter, die keine Erfahrungen mit dieser Thematik hat.

 

1. Gute Brustwarzenpflege

Besorgt euch vor der Geburt gute Brustwarzenpflege. Dazu gehören Salben, die es z. B. günstig von Alverde und Alterra gibt sowie Pads mit pflegenden und kühlenden Eigenschaften von Multi Mam. Tragt die Salbe direkt nach jedem Stillen auf und lasst sie an der Luft einziehen.

2. Stillbhs und Stilleinlagen

Eure Brüste werden riesig werden. Oftmals um 2 BH-Größen größer. Ich habe meine BHs bei Rossmann gekauft. Ich bin mit diesen SEHR zufrieden. Sie sehen nicht allzu bieder aus und machen trotzdem noch ein schönes Dekolleté, denn es kommt auch die Zeit, wo ihr nicht nur die stillende Mama sein wollt 😉 Stilleinlagen sind genauso wichtig! Es wird oft Milch aus euren Brüsten heraustreten und den BH und das Shirt durchnässen. Die Stilleinalgen fangen die Milch auf und verhindern unangenehme Momente. Es ist nämlich nicht gerade schön, wenn man irgendwo zu Besuch ist und man plötzlich ein nasses Oberteil in dieser Zone hat. Ich spreche aus Erfahrung 😉

3. Salbeitee oder Pfefferminztee

Wenn ihr am Anfang zu viel Milch produziert und/oder oft einen Milchstau habt, dann könnt ihr diesen auch abschwächen in dem ihr eine Tasse frischen Salbei- oder Pfefferminztee trinkt. Dieser wirkt hemmend auf die Milchproduktion. Gerne wird damit auch abgestillt. Trinkt bitte nicht zu viel davon und klärt das vorher mit eurer Hebamme ab. Mir hat es super geholfen.

4. Holt euch vor der Geburt ein Rezept für eine elektronische Milchpumpe

Glaubt mir, dass ist das aller aller aller wichtigste. Eventuell braucht ihr sie gar nicht, doch falls doch, dann wird sie eine wahnsinnige Erleichterung sein! Achtet beim Abholen aus der Apotheke bitte drauf, dass es eine neuwertige Milchpumpe ist UND zwei Aufsätze hat! Solltet ihr erst einmal beim Abpumpen bleiben wollen kann ich euch noch empfehlen, ein Bustier für das Halten der Milchflaschen dazu zu kaufen. Es war beim ständigen Abpumpen zumindest eine kleine Erleichterung. Versucht euch alles so angenehm wie möglich zu gestalten!

5. Kirschkernkissen und Kühlakkus

Solltet ihr bei auftretendem Milchstau definitiv verwenden. Meistens hat man diese Utensilien eh schon zuhause. Kirschkernkissen vor dem Abpumpen verwenden und die Kühlakkus danach.

6. Vibrator

Ein etwas sehr ungewöhnlicher Tipp, gar keine Frage. Ich bekam diesen von der Hebamme, die den Rückbildungskurs leitet. Durch die Vibration, werden harte volle Brüste wunderbar massiert und die Milch kann wesentlich besser abfließen bzw. abgepumpt werden.

7. Hilfe vom Mann oder einer anderen Person fürs Anlegen und wachhalten

Holt euch Unterstützung für diese Zeit. Gerade am Anfang, wenn man noch nicht weiß, wie man das Kind halten und anlegen soll, kann man jede Hilfe gebrauchen. Vor allem auch beim Wachhalten des Kindes, denn die kleinen Menschen schlafen meistens sofort an der Brust ein.  Zudem hilft es emotional sehr gut, wenn man weiß, dass man eine Stütze hat und das nicht allein durchstehen muss.

8. Stillberatung vor der Geburt organisieren

Der wichtigste Tipp überhaupt! Ich habe das Stillen VÖLLIG unterschätzt, sowie die Reaktion meines Körpers. Ich dachte stillen würde wesentlich einfacher funktionieren. Achtet aber bitte darauf, dass ihr eine verständnisvolle Person wählt, denn es gibt oft Stillberaterinnen, die kein Verständnis fürs Abpumpen und Ersatznahrung haben. Die empfehlen sogar, dass man mit wunden Brustwarzen WEITER stillen soll. Ich finde nicht, dass eine Frau ALLES über sich ergehen lassen muss. Wenn es eine Erleichterung in dieser Phase gibt, dann sollte man sie auch nutzen (dürfen). Ihr müsst VORHER wissen, wie man ein Baby richtig an die Brust anlegt, wie die Brustwarze vom Baby eingesaugt werden muss und wie ihr das Baby halten müsst.

9. Wunde Brustwarzen erst einmal heilen lassen

Das passiert relativ schnell. Mein Tipp: pflegt sie gut und lasst sie erst einmal heilen. Probiert dann weiter das Stillen aus. Es bringt nichts mit so empfindlichen wunden Brustwarzen weiter zu stillen. Die Schmerzen sind einfach zu groß. In euer Täschchen gehören wie schon erwähnt: Brustwarzensalbe, Kühlpads von Multi Mam und eventuell ein Öl. Probiert ein paar Dinge aus und schaut was euch am besten gefällt.

10. Stellt euch zur Sicherheit eine Packung Ersatznahrung zuhause hin

Vielleicht braucht ihr sie auch überhaupt nicht, doch uns hat das viel Sicherheit gegeben und mir auch den Druck genommen, falls ich mal zu wenig Milch habe oder irgendwas anderes ist, dass wir unserem Baby was zum Trinken geben können.

Habt ihr noch weitere Tipps? Ich nehme sie gerne auf. Schreibt mir einfach an folgende E-Mail Adresse: jessica@vchangemakers.de

So, das war es mit meinen Schilderungen zu der Zeit nach der Geburt, einschließlich Wochenbett und Stillen. Ich hoffe, ich konnte euch wertvolle Tipps geben und euch den Druck nehmen, dass alles optimal abläuft. Denn so ist es nicht, wird aber sehr gerne von anderen vermittelt. Lasst euch nicht verunsichern! Diese Zeit ist so aufregend, neu und besonders – mit positiven und negativen Erlebnissen. Es ist die Frage was ihr daraus macht und was ihr vor allem daraus lernt! Genießt die Kennlernzeit mit eurem Baby so gut es geht und dazu gehört es, dass die Mutter und auch der Vater so viel Hilfe, Unterstützung und Erleichterungen erhalten wie es nur geht. Stress kann viel Schönes nehmen. Glaubt nicht, dass ihr als Frau alles über euch ergehen lassen müsst. Sprecht über euren Zustand, über eure Gefühle und äußert vor allem, wenn ihr Hilfe braucht! Frauen halsen sich gerne zu viel auf, allein schon durch den Erwartungsdruck von anderen und den oftmals nicht ganz ehrlichen Schilderungen anderer Mütter in dieser sensiblen Phase.  Zu diesem Thema habe ich  einen Absatz in dem Artikel Wochenbett Kaiserschnitt: So war es bei mir + ehrliche Tipps  geschrieben.

Gerne könnt ihr mir auch eure Erfahrungen mitteilen und berichten, was ihr noch für Tipps für das Stillen habt! Ich bin gespannt und erweitere gerne diese Liste!


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Stillen: Der wahre Horror beginnt erst jetzt

Meine Erfahrungen mit Stillproblemen

Nun geht es weiter mit den Schilderungen meiner Stillproblemen. In den vorherigen Artikeln habe ich ausführlich von der Geburt, der Zeit im Krankenhaus und von meinem Wochenbett berichtet.

In der Zeit des Wochenbettes konnte ich mich nicht auf die Heilung des Kaiserschnitts konzentrieren und auf die veränderte Situation, sondern musste auch mit massiven Stillproblemen zurechtkommen. Diese Zeit war emotional und körperlich extrem belastend. Tägliche Schmerzen, und stundenlange Behandlung dieser. Der Weg zum schmerzfreien Stillen war für mich die pure Hölle und stellte alles Vorherige weit in den Schatten. Erfahrt nun, was ich erlebt habe und wie ich es schaffte schmerzfrei zu stillen.

Auch hier wieder der Hinweis: Es handelt sich um meine eigenen persönlichen Erlebnisse, die sich stark von anderen unterscheiden können. Ich hatte übrigens eine Hebamme, doch als diese einschritt war es bereits zu spät.

Da ich mich für das Stillen entschied und nicht fürs Fläschchen geben, wurde ich mit weiteren körperlichen Veränderungen konfrontiert.

 

Milcheinschuss

Nach der Geburt entsteht der Milcheinschuss. Davor produziert euer Körper zunächst nur die Vormilch, die für euer Baby erst einmal ausreicht, da der Magen der Babys noch sehr klein ist. Ca. 3 Tage nach der Geburt produziert euer Körper Muttermilch und die Milch schießt in eure Brüste ein. Eine Tortur bei vielen Frauen. Der Beginn einer möglichen sehr harten Zeit, wenn ihr KEINE gute Stillberaterin an eurer Seite habt. Leider war das bei mir der Fall. Von Anbeginn wurde ich im Krankenhaus nur zwischen Tür und Angel über das Stillen aufgeklärt. Da ich niemals nie davon ausging, dass Stillen sooo schwer sein kann, kümmerte ich mich auch nicht im Vorfeld um eine gute Stillberaterin. Ein fataler Fehler, der mir teuer zu stehen kam!

 

Was mit meinen Brüsten passierte

Die Milch schoss ein und meine Brüste wurden immer härter und größer. So groß und hart, dass ich dachte, sie platzen. Das verursachte Schmerzen, die stündlich immer mehr zunahmen. Wenn ich das Adjektiv „hart“ verwende, meine ich hart. So richtig hart. Meine Brüste, die eigentlich schön weich sind verwandelten sich in steinharte Klötze. Ich konnte sie kaum anfassen ohne Schmerzen zu haben, auch seitlich liegen war keine Möglichkeit. Bei vielen Frauen ist der Milcheinschuss sanfter und nicht mit so einer Tortur verbunden. Nehmt mich bitte nicht als Beispiel. Es gibt auch zig andere Erlebnisse. Doch mein Stillerlebnis mit allem was dazu gehört, war für mich der reinste Horror.

Die Geburt war an einem Montag .Dienstags Abend/Mittwoch früh merkte ich zum ersten Mal, dass meine Brüste langsam hart wurden. Mittwoch am frühen Abend musste ich bereits im Krankenhaus abpumpen. Innerhalb kürzester Zeit war das Fläschchen mit 50 ml Muttermilch von einer Brust gefüllt und das war noch nicht das Ende. So viel am Anfang! Donnerstags wurde ich entlassen und das war der Startschuss für eine extrem schmerzhafte Phase.

Kein BH passte mir mehr und ich war heilfroh, dass wir vorher Stillbhs gekauft hatten. Und zwar eine Nummer größer. Was übrigens nicht gereicht hat! Meine Brüste waren gigantisch! Voll, hart und prall. Mein kleines Baby konnte natürlich noch nicht so viel trinken, somit wurden meine Brüste anfangs nicht ganz entleert.

Das Anschwellen der Brüste und die extrem Härte waren die eine Sache, die andere Sache waren meine geschundenen Brustwarzen.

 

Falsches Anlegen des Kindes verursachte schmerzende Brustwarzen

Durch die flüchtige Stillberatung im Krankenhaus und meiner nicht guten Vorberatung aufs Stillen, weil ich nie gedacht hätte, dass es so Probleme bereiten könnte, legte ich meinen Sohn nach der Geburt falsch an meine Brust an. Das bedeutet, dass er meine Brustwarze nicht weit genug in seinen Mund sog. Dadurch saugte er falsch und kaute mit seinen Kauleisten auf meinen Brustwarzen herum. Da ein Baby kurz nach der Geburt ständig an die Brust will und man es auch häufig Anlegen muss um die Milchproduktion anzuregen, sind die Brustwarzen einer ständigen Belastung ausgesetzt. Das führte dazu, dass meine Brustwarzen in wenigen Tagen extrem wund waren. Mit wund meine ich:

  • knallrot
  • wund gesaugt
  • offen
  • blutig

Das Stillen verursachte unfassbare Schmerzen. Vor jedem Anlegen hatte ich schon fast Tränen in den Augen. Mein ganzer Körper zuckte beim ersten Saugen völlig zusammen. Das Stillen wurde von Anlegen zu Anlegen unerträglicher.


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Milchstau

Mein Baby war erst wenige Tage alt und konnte selbstverständlich noch nicht so viel trinken. Sein Magen war winzig und nicht für solche Milchmengen gemacht, die meine Brüste, zu meinem Leid, fröhlich produzierten. Das führte dazu, dass ich einen Milchstau bekam. Das bedeutet, dass meine Brüste massiv hart wurden und wahnsinnig schmerzten. So ein Milchstau kann in der Tat sehr gefährlich werden. Wenn bei so etwas nicht früh genug gehandelt wird, kann man als Frau schnell wieder im Krankenhaus landen. Vor allem ältere Frauen können davon ein Lied singen. In unserer Familie erzählen uns die Omas noch häufig von ihren Erlebnissen. Solltet ihr einen Milchstau befürchten, informiert eure Hebamme, damit sie rechtzeitig handeln kann, damit der Milchstau nicht gefährlich wird!!!

Die Babys müssen erst einmal lernen richtig zu saugen und zu trinken. Das geht auch nicht von heute auf morgen. Daher ist es schon fast normal, dass viele Babys kurz nach der Geburt an Gewicht verlieren und sie etwas Zeit brauchen, bis sie dieses wieder drauf haben. Nach 10 Tagen sollten sie ihr Geburtsgewicht wieder erreicht haben. Zudem ist es häufig so, dass Babys am Anfang noch trinkfaul sind und beim Stillen oft einschlafen. Wir hatten so einen kleinen Kandidaten. Kaum an meiner Brust angelegt, schlief er nach wenigem Saugen sofort ein. Als hätte ich Narkosemittel in meinen Brüsten 😉 Mein Mann half immer fleißig mit den kleinen Mann wachzuhalten. Wir kitzelten ihn an den Füßen, an seinen Öhrchen und zogen ihn etwas aus. Ihn wach zu halten war knallharte Arbeit. Stillen wurde zum Teamwork. Mein Mann, ich und unser Baby. Fakt war einfach, die Milch muss aus meinen Brüsten, bevor sie sich entzünden. Als taten wir alles, damit der Kleine trank. Doch wie gesagt, produzierten meinen Brüste einfach enorm viel Milch. Tipps, was ihr tun könnt um die Milch abfließen zu lassen, erfahrt ihr im folgenden Artikel: Milchpulver oder Muttermilch? – 10 unverzichtbare Tipps bei Stillproblemen.

 

Stillhütchen – Das Ende des Stillens (Samstags)

Meine Brustwarzen waren wie schon beschrieben extrem wund. Ich konnte mein Baby kaum noch Anlegen ohne das Gefühl zu haben mich würde jemand an dieser empfindlichen Körperstelle malträtieren. Nach einer Internetrecherche und Tipps von Bekannten kauften wir Stillhütchen. Das sind Silikonauflagen, die aussehen wie Hüte für Brustwarzen. Wie der Name schon sagt. Sie sollen die Brustwarzen schonen und das Stillen schmerzfreier gestalten. Ich setzte all meine Hoffnung darauf, weil ich schlichtweg nicht mehr konnte. Ich hatte noch Schmerzen von dem Kaiserschnitt und nun auch noch massive Schmerzen an meinen Brüsten. Ich bin vor Schmerzen fast wahnsinnig geworden.

Doch die rettenden Stillhütchen sollten dafür sorgen, dass ich mich gegen das Stillen entschied.

Wer blutige Details nicht ertragen kann, springt bitte weiter zum nächsten Abschnitt und überspringt den jetzigen.

Da kam mein Mann also mit den Stillhütchen nachhause. Voller Freude und Hoffnung legte ich sie mir für das nächste Stillen bereit. Meine Brustwarzen waren mittlerweile so wund und rot, dass ich nicht einmal mehr dünnen Stoff auf ihnen ertrag. Ich musste immer Stilleinlagen verwenden, weil ich sonst vor Schmerzen wahnsinnig geworden wäre. Mein kleiner Sohn schrie und somit war das Zeichen für das nächste Stillen da.

Ich legte meine Brust frei, befeuchtete etwas den Brustwarzenhof und die Haut damit das Hütchen gut sitzen konnte. Das Stillhütchen setzte ich auf meine Brustwarze und legte meinen Sohn an. Er saugte.

 

Das Stillen fand sein Ende

O H  G O T T   I M   H I M M E L!!!!!!

Mein Körper verkrampfte schlagartig. Ich konnte vor Schmerz kaum sprechen. Ich schrie und zog und meinen Sohn mit aller Gewalt von mir. Mein Mann nahm mir das Baby sofort ab und setzte sich erschrocken neben mich. Ich blickte auf meine Brustwarze, die noch umhüllt war von dem Stillhütchen herunter und erschrak. Im gesamten Hütchen hatte sich Blut angesammelt. Angst durchfuhr mein Körper. Alles tat weh. Unfassbar weh. Langsam und ganz behutsam nahm ich das Stillhütchen ab und nun sollte es noch viel schlimmer werden.

Das Stillhütchen war gefüllt mit Blut. Meine Brustwarze war voller Blut. In dem Stillhütchen entstand durch das Saugen ein Sog und da ich eine offene Wunde hatte, wurde diese extrem belastet.

Ich nahm ein Taschentuch und tupfte ganz vorsichtig unter Tränen das Blut weg. Als ich das Taschentuch direkt auf meine Brustwarze tupfte, blieb mir fast mein Herz stehen. Denn beim hochziehen des Taschentuchs zeigte sich, dass Gewebe aus der Brustwarze trat. In Fäden hang es am Taschentuch.

Ein Anblick, den ich NIEMALS in meinem Leben vergessen werde.

Mein Mann versuchte mich zu beruhigen und sagte immer wieder, dass ich nicht stillen muss und dass wir eine Lösung finden werden.

Ca. zwei Stunden später gingen wir ins Bett und mein kleines Baby wurde langsam wach und wollte noch einmal trinken. Der kleine Mann weinte und bekam ein schlechtes Gewissen, weil ihn die Brust auch so beruhigt. Ich muss dazu sagen, dass viele Frauen kurz nach der Geburt extrem sensibel sind und eine völlige Fixierung auf das Kind besteht. Das ist vermutlich auch eine Erklärung, weshalb ich trotz des schlimmen und sehr schmerzhaften Erlebnisses, es noch einmal wagte.

Ich entschied mich weiter zu stillen und setzte das Stillhütchen noch einmal auf die andere Brust rauf. Beim ersten Saugen sollte ich einen Schmerz spüren, der alles vorherige in meinem Leben toppte. Alles. ALLES. Ich war in den ersten Sekunden starr vor Schmerz. Mein Mann nahm wieder sofort unseren Sohn und ich schrie und weinte nur noch. Ich glaube, ich hab das letzte Mal als Kind so sehr geweint – vor Schmerzen. Ich konnte mich kaum bewegen, weil der Schmerz durch meinen ganzen Körper fuhr. Ich wollte sofort das Stillhütchen abnehmen, doch zu meinem Erschrecken ging das nicht. Es hatte sich so ein starker Sog gebildet, dass das Stillhütchen festzukleben schien. Mein Mann legte unseren Sohn zur Seite und half mir. Gemeinsam entfernten wir das Stillhütchen und der Anblick meiner Brustwarze war diesmal noch schlimmer. Noch mehr Blut und noch mehr Gewebe was ich mit einem Taschentuch abtupfte. Da war es vorbei. Stillen war für mich Geschichte. Ich war regelrecht traumatisiert und fix und fertig mit meinen Nerven.

Nun hatte ich also extrem wunde Brustwarzen, die fürchterlich schmerzten, Brüste, die so hart waren wie Klötze, die ebenfalls schmerzten und einen Kaiserschnitt hinter mir, dessen Narbe auch noch schmerzte. Ich war ein Wrack. So fühlte ich mich. Und es war kein Ende in Sicht.

Fakt war zunächst, dass ich nicht mehr Stillen werde. Ich wollte nur noch abpumpen.

 

Milchhandpumpe

Im Vorfeld hatten wir uns auf Rat von Freunden eine Milchhandpumpe zugelegt. Diese nutzte ich schon einen Tag vor der Katastrophe mit den Stillhütchen und somit hatten wir noch ein paar Gläser abgefüllte Muttermilch im Kühlschrank. Unsere Rettung! Denn somit konnte ich unseren Sohn schmerzfrei Muttermilch geben. Wir hatten allerdings auch im Vorfeld Ersatznahrung gekauft, falls irgendwas passiert und ich ihm keine Muttermilch gebe kann. Sie sollte einfach nur als Sicherheit dienen.

Das Abpumpen der Muttermilch durch die Milchpumpe war mühsam. Ich pumpte pro Brust nach wenigen Tagen nach der Geburt schon ca. 80-100ml ab. Auf der einen Seite bedeutete dies, dass meine Brust nur durch die Handpumpe einigermaßen leer wurde, da mein Kind gar nicht so viel trinken konnte und zum anderen das wir genug Vorrat aufbauen konnten. Doch meine Brust wurde immer voller und voller. Die Milch kam irgendwann nicht mehr richtig heraus. So staute sich die Milch und meine Brüste waren regelrechte Betonklötze. Kaum hatte ich eine Brust entleert wurde sie nach kurzer Zeit wieder voll. Es war zum Verrückt werden. In der Nacht von Samstag zu Sonntag war es besonders schlimm. Von der Hebamme bekamen wir den Tipp, dass ich warme Wickel machen sollte und nach dem Abpumpen unbedingt kühlen müsste. So lag ich nun im Bett, mein Mann bereitete heiße Wickel und Kirschkernkissen vor und ich erwärmte damit meine Brüste, damit die Milch besser heraus fließen konnte. Danach setzte ich die Pumpe an und pumpte was das Zeug hielt. Sobald meine Brüste weicher wurden kühlte ich sie. Diesen Prozess, der jedes Mal eine gute Stunde bis 1.5 Stunden dauerte, da ich nur eine Brust jeweils bearbeiten konnte, musste ich alle 2 Stunden wiederholen. Mein Mann half mir dabei und verzichtete ebenfalls auf Schlaf und Erholung. Es war eine Tortur. Nervlich wie körperlich. Vor allem nachts. Ich war nur noch fix und fertig. Da das per Hand abpumpen keine wirkliche Alternative darstellte, versuchten wir sonntags eine elektronische Milchpumpe zu organisieren. Wir telefonierten  ALLE Apotheken im Umkreis ab. Es waren unzählige. Alle bist auf eine hatten ihre Pumpen bereits verliehen. Wir bekamen ein uraltes Ding. Im Laufe des Tages schaute noch unsere Hebamme vorbei und brachte frische Salbeiblätter mit. Die kochten wir auf und ich trank davon zwei Tassen Tee, damit die Milch reduziert wird (Salbei hat abstillende Eigenschaften). Zudem machten wir daraus weitere heiße Wickel.

 

Elektronisches Milchpumpe – Ich hörte die Engel singen

Die ausgeliehene uralte Milchpumpe sollte sich beim ersten Mal als pures Glücksgefühl herausstellen.

Ihr müsst euch das vorstellen. Ich bin gerade frisch Mama geworden. Die Eindrücke von der Geburt. Die Eindrücke vom Kind. Die Eindrücke nicht mehr schwanger zu sein. Alles führte zu einem positiven Gefühlschaos. Dazu kam jedoch Schmerzen vom Kaiserschnitt und Höllenqualen durch das Stillen. Ich hatte das Gefühl mich macht nur noch Schmerz aus. Von Kopf bis Fuß. Das Abpumpen mit der Milchpumpe verschaffte zwar etwas Erlösung, aber nur grob, weil der Aufwand einfach sehr hoch war. Nun hatten wir die elektronische Milchpumpe und beim ersten Abpumpen entstand eine riesen Erleichterung. Ich hätte vor Freude weinen können. Das Abpumpen war ein Kinderspiel. In null Komma nichts war die Milch draußen und meine Brust war viel schnell wieder weicher. Denn mit der Handmilchpumpe habe ich die Brust nie ganz entleeren können, irgendwo waren immer noch mal harte steinharte Stellen. Nun war es wirklich viel leichter. Doch trotzdem musste dies noch alle zwei Stunden passieren, weil meine Brüste sonst viel zu voll waren. Doch die Freude hielt nicht lange, da dieses uralte Ding nach einem Tag kaputt war. Doch zum Glück unterstützte mich meine Frauenärztin und stellte mir ein Rezept aus. So bekamen wir eine nagelneue Milchpumpe MIT ZWEI AUFSÄTZEN! Das bedeutete, dass ich beide Brüste GLEICHZEITIG abpumpen konnte. So wurde von dem extrem aufwendigen Behandeln, von guten 1.5 Stunden, meiner Brüste  vor der elektrischen Milchpumpe eine Prozedur von nur noch 20 Minuten! Das war das erste Mal nach der Geburt, dass ich richtige Erleichterung spürte. Meine Brüste wurden viel besser entleert und die harten Stellen konnten super aufgelöst werden. Es war ein göttlicher Moment … hahaha … ich war so glücklich, dass ich fast Engel singen hörte. Manche Mütter mit Stillproblemen samt Milchstau können mich wohl verstehen … hahaha.

Doch auch hier gab es einen Haken. Da dies alle zwei Stunden passieren musste, auch nachts, habe ich wochenlang nicht mehr als 2 Stunden am Stück geschlafen. Ich war völlig übermüde und emotional sehr dünn besaitet. Ich musste dafür jedes Mal aufstehen, die Pumpe ansetzen, festhalten und warten, danach in Flaschen abfüllen , alles reinigen und meinem Kind das Fläschchen geben. Danach konnte ich mich wieder schlafen legen. Eine Prozedur, die mich an meine Grenzen brachte, in jeder Hinsicht. Wir kauften nach zwei Wochen ein Bustier, worin man die Flaschenaufsätze von der Pumpe befestigen konnte. So hatte ich freie Hände und musste die Flaschen nicht mehr halten. Das war ebenfalls eine gute Hilfe, doch leider machte das den restlichen Aufwand nicht wirklich erträglicher.  Die Belastung war außerordentlich hoch, doch ich hatte so eine panische Angst vor den Schmerzen beim Stillen, dass das für mich zu keiner Zeit mehr eine Alternative darstellte. Ich hatte ein regelrechtes Trauma. Meinen Charakter zeichnet aus, dass ich viel aushalte. Ich bin hart im Nehmen. So einiges ist schon in meinem Leben passiert, was starke Schmerzen verursachte. Doch das war eine Hausnummer, was alles zuvor erlebte UM WELTEN TOPPTE!!!

So ging es einige Wochen. Enormer Schlafmangel, Schmerzen, neue Rolle als Mutter, neue Familienkonstellation. Ein Cocktail, der zu fiesen Spannungen und Gefühlsausbrüchen führen kann. Doch zum Glück haben mein Mann und ich diese Zeit gut gemeistert. Wir haben uns zwar ab und zu angezickt, aber ansonsten haben wir zusammengehalten und mein Mann hat mich großartig unterstützt.


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Abstillen

Die Alternative zum Abstillen stand immer wieder im Raum. Selbst meine Hebamme riet mir dazu, weil sie ebenfalls fand, dass die Belastung und doch noch häufiger auftretender Milchstau zu hoch für mich wären. Ich überlegte ständig hin und her. Für mich war es von sehr hoher Bedeutung, dass mein Baby Muttermilch bekommt, da ich diese für eine fantastische natürliche Nahrung halte. Mein Körper produziert auf natürliche Art und Weise Milch, die meinem Baby alles gibt, was es die ersten Monate benötigt. Doch der Aufwand abzupumpen war nur noch eine enorme Belastung, der ich kaum noch standhielt.

 

Repeat: Auf ein Neues

Diese Fakten, viele Tipps und viele gelesene Stillberichte später, führten dazu, dass ich es noch einmal probierte. Der Vorgang des Stillens und bis der Körper sich daran gewöhnt hat, kann gerne mal bis zu 8 Wochen dauern. Dessen machte ich mir bewusst und nach ca. 4 ergangenen Wochen probierte ich es noch einmal. Unfassbar, ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich mich, nachdem was passiert ist, noch einmal dazu überwinden würde.

Als ich mit dem Gedanken spielte, es noch einmal zu versuchen, setzte ich voraus, dass ich entspannt sein muss und allein. So, dass kein Druck da wäre. Wenn es nicht klappe sollte, klappt es eben nicht.

Der Moment kam und ich nahm mein Baby und legte es ganz vorsichtig an meine Brust. Ich fasste meine Brust zwischen Daumen und Zeigefinger, presste sie sanft zusammen und führte mein Baby so zur Brustwarze, dass es sie gut einsaugen konnte. Und???

Auuaaaa.

Doch ein Aua war besser als „OH GOTT ICH STERBE“.

Es tat noch weh, aber nicht mehr so unfassbar schlimm, wie am Anfang. Meine Brustwarzen waren diesmal auch gut verheilt. Nachdem er die Milch angesaugt hatte, was in der Anfangsphase oft sehr weh tut, vorbei war, war es absolut erträglich. Er konnte super trinken und ich musste nur wenig korrigieren. Meine Brustwarte verschwand ganz in seinem Mund. Es war wie nach einer Bilderbuchanleitung. Ich war so überrascht und überwältigt, dass ich dem Versuch noch nicht ganz vertrauen konnte. So kam es, dass ich doch noch weiter abpumpte, aber mein Baby immer mal wieder anlegte. Langsam, ganz langsam klappte es immer besser. Die Schmerzen ließen laaangsam nach und meine Brustwarten wurden nicht mehr wund!!! Ich konnte immer mal wieder eine Abpumpsession auslassen. Vor allem nachts war das eine wahnsinnige Erholung! Nach einiger Zeit war ich sogar so weit, dass ich die Pumpe gar nicht mehr benutzte. Mit der Zeit verschwand auch der Schmerz, der anfangs durch das Ansaugen der Milch entstand.

Ich konnte stillen. Ohne Schmerzen. Ich war überwältigt und bin es immer noch. Ich hätte nie nie nie für möglich gehalten, dass diese Höllenschmerzen verschwinden und das Stillen zu so etwas entspanntem wird. Zum anderen hätte ich nicht gedacht, dass ich den Mut aufbringe es noch einmal zu versuchen. Mit der Gefahr, dass es noch einmal so schlimme Schmerzen verursachen würde. Ich weiß, ich bin mutig und trau mich schon viel, doch das war eine Erfahrung und Überwindung, die meine Grenzen noch einmal ein gaaanzes Stück weiter gesteckt hat.

Nicht jede Mutter macht so eine Tortur mit! Zum Glück 🙂

Viele warnen davor, dass das Kind durch den Mix aus Brust und Flasche eine Saugverwirrung entwickelt und verlernt richtig an der Brust zu saugen. Denn Milch aus der Flasche isst natürlich wesentlich einfacher anzusaugen als aus der Brust. Doch bei uns war das zum Glück zu keinem Zeitpunkt ein Problem. Mein kleines Baby hat es kein Stück verwirrt.

Ich will an dieser Stelle ganz deutlich betonen, dass unser Baby niemals ein Problem darstellte. Wir haben wirklich Glück und haben wohl ein Einsteigermodell geschenkt bekommen 😉 Das einzige was wirklich eine große Herausforderung und enorme Belastung nach der Geburt gewesen ist, waren die Stillprobleme. Hinzukamen noch die flüchtigen oberflächlichen Tipps. Wir mussten uns viel selbst anlesen und beibringen.

 

FRAGE AN EUCH:

Erzählt mir doch mal, wie eure Erfahrungen mit dem Stillen waren? Habt ihr von Anfang fürs Fläschchen geben entschieden oder habt ihr das Stillen probiert? Hattet ihr Probleme beim Stillen? Erzählt einfach mal, ich bin sehr interessiert 🙂 Gerne könnt ihr mir diese auf verschiedenem Wege mitteilen. Z. B. via E-Mail jessica@vchangemakers.de

Im nächsten Artikel berichte ich euch, weshalb ich mich gegen Milchpulver also Ersatznahrung entschied und welche Tipps bei meinen Stillproblemen unentbehrlich waren!

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