von V Change Makers | Dez 10, 2017 | Artikel, Schwangerschaft, V Change Makers
Meine Erfahrungen mit Stillproblemen
Nun geht es weiter mit den Schilderungen meiner Stillproblemen. In den vorherigen Artikeln habe ich ausführlich von der Geburt, der Zeit im Krankenhaus und von meinem Wochenbett berichtet.
In der Zeit des Wochenbettes konnte ich mich nicht auf die Heilung des Kaiserschnitts konzentrieren und auf die veränderte Situation, sondern musste auch mit massiven Stillproblemen zurechtkommen. Diese Zeit war emotional und körperlich extrem belastend. Tägliche Schmerzen, und stundenlange Behandlung dieser. Der Weg zum schmerzfreien Stillen war für mich die pure Hölle und stellte alles Vorherige weit in den Schatten. Erfahrt nun, was ich erlebt habe und wie ich es schaffte schmerzfrei zu stillen.
Auch hier wieder der Hinweis: Es handelt sich um meine eigenen persönlichen Erlebnisse, die sich stark von anderen unterscheiden können. Ich hatte übrigens eine Hebamme, doch als diese einschritt war es bereits zu spät.
Da ich mich für das Stillen entschied und nicht fürs Fläschchen geben, wurde ich mit weiteren körperlichen Veränderungen konfrontiert.
Milcheinschuss
Nach der Geburt entsteht der Milcheinschuss. Davor produziert euer Körper zunächst nur die Vormilch, die für euer Baby erst einmal ausreicht, da der Magen der Babys noch sehr klein ist. Ca. 3 Tage nach der Geburt produziert euer Körper Muttermilch und die Milch schießt in eure Brüste ein. Eine Tortur bei vielen Frauen. Der Beginn einer möglichen sehr harten Zeit, wenn ihr KEINE gute Stillberaterin an eurer Seite habt. Leider war das bei mir der Fall. Von Anbeginn wurde ich im Krankenhaus nur zwischen Tür und Angel über das Stillen aufgeklärt. Da ich niemals nie davon ausging, dass Stillen sooo schwer sein kann, kümmerte ich mich auch nicht im Vorfeld um eine gute Stillberaterin. Ein fataler Fehler, der mir teuer zu stehen kam!
Was mit meinen Brüsten passierte
Die Milch schoss ein und meine Brüste wurden immer härter und größer. So groß und hart, dass ich dachte, sie platzen. Das verursachte Schmerzen, die stündlich immer mehr zunahmen. Wenn ich das Adjektiv „hart“ verwende, meine ich hart. So richtig hart. Meine Brüste, die eigentlich schön weich sind verwandelten sich in steinharte Klötze. Ich konnte sie kaum anfassen ohne Schmerzen zu haben, auch seitlich liegen war keine Möglichkeit. Bei vielen Frauen ist der Milcheinschuss sanfter und nicht mit so einer Tortur verbunden. Nehmt mich bitte nicht als Beispiel. Es gibt auch zig andere Erlebnisse. Doch mein Stillerlebnis mit allem was dazu gehört, war für mich der reinste Horror.
Die Geburt war an einem Montag .Dienstags Abend/Mittwoch früh merkte ich zum ersten Mal, dass meine Brüste langsam hart wurden. Mittwoch am frühen Abend musste ich bereits im Krankenhaus abpumpen. Innerhalb kürzester Zeit war das Fläschchen mit 50 ml Muttermilch von einer Brust gefüllt und das war noch nicht das Ende. So viel am Anfang! Donnerstags wurde ich entlassen und das war der Startschuss für eine extrem schmerzhafte Phase.
Kein BH passte mir mehr und ich war heilfroh, dass wir vorher Stillbhs gekauft hatten. Und zwar eine Nummer größer. Was übrigens nicht gereicht hat! Meine Brüste waren gigantisch! Voll, hart und prall. Mein kleines Baby konnte natürlich noch nicht so viel trinken, somit wurden meine Brüste anfangs nicht ganz entleert.
Das Anschwellen der Brüste und die extrem Härte waren die eine Sache, die andere Sache waren meine geschundenen Brustwarzen.
Falsches Anlegen des Kindes verursachte schmerzende Brustwarzen
Durch die flüchtige Stillberatung im Krankenhaus und meiner nicht guten Vorberatung aufs Stillen, weil ich nie gedacht hätte, dass es so Probleme bereiten könnte, legte ich meinen Sohn nach der Geburt falsch an meine Brust an. Das bedeutet, dass er meine Brustwarze nicht weit genug in seinen Mund sog. Dadurch saugte er falsch und kaute mit seinen Kauleisten auf meinen Brustwarzen herum. Da ein Baby kurz nach der Geburt ständig an die Brust will und man es auch häufig Anlegen muss um die Milchproduktion anzuregen, sind die Brustwarzen einer ständigen Belastung ausgesetzt. Das führte dazu, dass meine Brustwarzen in wenigen Tagen extrem wund waren. Mit wund meine ich:
- knallrot
- wund gesaugt
- offen
- blutig
Das Stillen verursachte unfassbare Schmerzen. Vor jedem Anlegen hatte ich schon fast Tränen in den Augen. Mein ganzer Körper zuckte beim ersten Saugen völlig zusammen. Das Stillen wurde von Anlegen zu Anlegen unerträglicher.
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Milchstau
Mein Baby war erst wenige Tage alt und konnte selbstverständlich noch nicht so viel trinken. Sein Magen war winzig und nicht für solche Milchmengen gemacht, die meine Brüste, zu meinem Leid, fröhlich produzierten. Das führte dazu, dass ich einen Milchstau bekam. Das bedeutet, dass meine Brüste massiv hart wurden und wahnsinnig schmerzten. So ein Milchstau kann in der Tat sehr gefährlich werden. Wenn bei so etwas nicht früh genug gehandelt wird, kann man als Frau schnell wieder im Krankenhaus landen. Vor allem ältere Frauen können davon ein Lied singen. In unserer Familie erzählen uns die Omas noch häufig von ihren Erlebnissen. Solltet ihr einen Milchstau befürchten, informiert eure Hebamme, damit sie rechtzeitig handeln kann, damit der Milchstau nicht gefährlich wird!!!
Die Babys müssen erst einmal lernen richtig zu saugen und zu trinken. Das geht auch nicht von heute auf morgen. Daher ist es schon fast normal, dass viele Babys kurz nach der Geburt an Gewicht verlieren und sie etwas Zeit brauchen, bis sie dieses wieder drauf haben. Nach 10 Tagen sollten sie ihr Geburtsgewicht wieder erreicht haben. Zudem ist es häufig so, dass Babys am Anfang noch trinkfaul sind und beim Stillen oft einschlafen. Wir hatten so einen kleinen Kandidaten. Kaum an meiner Brust angelegt, schlief er nach wenigem Saugen sofort ein. Als hätte ich Narkosemittel in meinen Brüsten 😉 Mein Mann half immer fleißig mit den kleinen Mann wachzuhalten. Wir kitzelten ihn an den Füßen, an seinen Öhrchen und zogen ihn etwas aus. Ihn wach zu halten war knallharte Arbeit. Stillen wurde zum Teamwork. Mein Mann, ich und unser Baby. Fakt war einfach, die Milch muss aus meinen Brüsten, bevor sie sich entzünden. Als taten wir alles, damit der Kleine trank. Doch wie gesagt, produzierten meinen Brüste einfach enorm viel Milch. Tipps, was ihr tun könnt um die Milch abfließen zu lassen, erfahrt ihr im folgenden Artikel: Milchpulver oder Muttermilch? – 10 unverzichtbare Tipps bei Stillproblemen.
Stillhütchen – Das Ende des Stillens (Samstags)
Meine Brustwarzen waren wie schon beschrieben extrem wund. Ich konnte mein Baby kaum noch Anlegen ohne das Gefühl zu haben mich würde jemand an dieser empfindlichen Körperstelle malträtieren. Nach einer Internetrecherche und Tipps von Bekannten kauften wir Stillhütchen. Das sind Silikonauflagen, die aussehen wie Hüte für Brustwarzen. Wie der Name schon sagt. Sie sollen die Brustwarzen schonen und das Stillen schmerzfreier gestalten. Ich setzte all meine Hoffnung darauf, weil ich schlichtweg nicht mehr konnte. Ich hatte noch Schmerzen von dem Kaiserschnitt und nun auch noch massive Schmerzen an meinen Brüsten. Ich bin vor Schmerzen fast wahnsinnig geworden.
Doch die rettenden Stillhütchen sollten dafür sorgen, dass ich mich gegen das Stillen entschied.
Wer blutige Details nicht ertragen kann, springt bitte weiter zum nächsten Abschnitt und überspringt den jetzigen.
Da kam mein Mann also mit den Stillhütchen nachhause. Voller Freude und Hoffnung legte ich sie mir für das nächste Stillen bereit. Meine Brustwarzen waren mittlerweile so wund und rot, dass ich nicht einmal mehr dünnen Stoff auf ihnen ertrag. Ich musste immer Stilleinlagen verwenden, weil ich sonst vor Schmerzen wahnsinnig geworden wäre. Mein kleiner Sohn schrie und somit war das Zeichen für das nächste Stillen da.
Ich legte meine Brust frei, befeuchtete etwas den Brustwarzenhof und die Haut damit das Hütchen gut sitzen konnte. Das Stillhütchen setzte ich auf meine Brustwarze und legte meinen Sohn an. Er saugte.
Das Stillen fand sein Ende
O H G O T T I M H I M M E L!!!!!!
Mein Körper verkrampfte schlagartig. Ich konnte vor Schmerz kaum sprechen. Ich schrie und zog und meinen Sohn mit aller Gewalt von mir. Mein Mann nahm mir das Baby sofort ab und setzte sich erschrocken neben mich. Ich blickte auf meine Brustwarze, die noch umhüllt war von dem Stillhütchen herunter und erschrak. Im gesamten Hütchen hatte sich Blut angesammelt. Angst durchfuhr mein Körper. Alles tat weh. Unfassbar weh. Langsam und ganz behutsam nahm ich das Stillhütchen ab und nun sollte es noch viel schlimmer werden.
Das Stillhütchen war gefüllt mit Blut. Meine Brustwarze war voller Blut. In dem Stillhütchen entstand durch das Saugen ein Sog und da ich eine offene Wunde hatte, wurde diese extrem belastet.
Ich nahm ein Taschentuch und tupfte ganz vorsichtig unter Tränen das Blut weg. Als ich das Taschentuch direkt auf meine Brustwarze tupfte, blieb mir fast mein Herz stehen. Denn beim hochziehen des Taschentuchs zeigte sich, dass Gewebe aus der Brustwarze trat. In Fäden hang es am Taschentuch.
Ein Anblick, den ich NIEMALS in meinem Leben vergessen werde.
Mein Mann versuchte mich zu beruhigen und sagte immer wieder, dass ich nicht stillen muss und dass wir eine Lösung finden werden.
Ca. zwei Stunden später gingen wir ins Bett und mein kleines Baby wurde langsam wach und wollte noch einmal trinken. Der kleine Mann weinte und bekam ein schlechtes Gewissen, weil ihn die Brust auch so beruhigt. Ich muss dazu sagen, dass viele Frauen kurz nach der Geburt extrem sensibel sind und eine völlige Fixierung auf das Kind besteht. Das ist vermutlich auch eine Erklärung, weshalb ich trotz des schlimmen und sehr schmerzhaften Erlebnisses, es noch einmal wagte.
Ich entschied mich weiter zu stillen und setzte das Stillhütchen noch einmal auf die andere Brust rauf. Beim ersten Saugen sollte ich einen Schmerz spüren, der alles vorherige in meinem Leben toppte. Alles. ALLES. Ich war in den ersten Sekunden starr vor Schmerz. Mein Mann nahm wieder sofort unseren Sohn und ich schrie und weinte nur noch. Ich glaube, ich hab das letzte Mal als Kind so sehr geweint – vor Schmerzen. Ich konnte mich kaum bewegen, weil der Schmerz durch meinen ganzen Körper fuhr. Ich wollte sofort das Stillhütchen abnehmen, doch zu meinem Erschrecken ging das nicht. Es hatte sich so ein starker Sog gebildet, dass das Stillhütchen festzukleben schien. Mein Mann legte unseren Sohn zur Seite und half mir. Gemeinsam entfernten wir das Stillhütchen und der Anblick meiner Brustwarze war diesmal noch schlimmer. Noch mehr Blut und noch mehr Gewebe was ich mit einem Taschentuch abtupfte. Da war es vorbei. Stillen war für mich Geschichte. Ich war regelrecht traumatisiert und fix und fertig mit meinen Nerven.
Nun hatte ich also extrem wunde Brustwarzen, die fürchterlich schmerzten, Brüste, die so hart waren wie Klötze, die ebenfalls schmerzten und einen Kaiserschnitt hinter mir, dessen Narbe auch noch schmerzte. Ich war ein Wrack. So fühlte ich mich. Und es war kein Ende in Sicht.
Fakt war zunächst, dass ich nicht mehr Stillen werde. Ich wollte nur noch abpumpen.
Milchhandpumpe
Im Vorfeld hatten wir uns auf Rat von Freunden eine Milchhandpumpe zugelegt. Diese nutzte ich schon einen Tag vor der Katastrophe mit den Stillhütchen und somit hatten wir noch ein paar Gläser abgefüllte Muttermilch im Kühlschrank. Unsere Rettung! Denn somit konnte ich unseren Sohn schmerzfrei Muttermilch geben. Wir hatten allerdings auch im Vorfeld Ersatznahrung gekauft, falls irgendwas passiert und ich ihm keine Muttermilch gebe kann. Sie sollte einfach nur als Sicherheit dienen.
Das Abpumpen der Muttermilch durch die Milchpumpe war mühsam. Ich pumpte pro Brust nach wenigen Tagen nach der Geburt schon ca. 80-100ml ab. Auf der einen Seite bedeutete dies, dass meine Brust nur durch die Handpumpe einigermaßen leer wurde, da mein Kind gar nicht so viel trinken konnte und zum anderen das wir genug Vorrat aufbauen konnten. Doch meine Brust wurde immer voller und voller. Die Milch kam irgendwann nicht mehr richtig heraus. So staute sich die Milch und meine Brüste waren regelrechte Betonklötze. Kaum hatte ich eine Brust entleert wurde sie nach kurzer Zeit wieder voll. Es war zum Verrückt werden. In der Nacht von Samstag zu Sonntag war es besonders schlimm. Von der Hebamme bekamen wir den Tipp, dass ich warme Wickel machen sollte und nach dem Abpumpen unbedingt kühlen müsste. So lag ich nun im Bett, mein Mann bereitete heiße Wickel und Kirschkernkissen vor und ich erwärmte damit meine Brüste, damit die Milch besser heraus fließen konnte. Danach setzte ich die Pumpe an und pumpte was das Zeug hielt. Sobald meine Brüste weicher wurden kühlte ich sie. Diesen Prozess, der jedes Mal eine gute Stunde bis 1.5 Stunden dauerte, da ich nur eine Brust jeweils bearbeiten konnte, musste ich alle 2 Stunden wiederholen. Mein Mann half mir dabei und verzichtete ebenfalls auf Schlaf und Erholung. Es war eine Tortur. Nervlich wie körperlich. Vor allem nachts. Ich war nur noch fix und fertig. Da das per Hand abpumpen keine wirkliche Alternative darstellte, versuchten wir sonntags eine elektronische Milchpumpe zu organisieren. Wir telefonierten ALLE Apotheken im Umkreis ab. Es waren unzählige. Alle bist auf eine hatten ihre Pumpen bereits verliehen. Wir bekamen ein uraltes Ding. Im Laufe des Tages schaute noch unsere Hebamme vorbei und brachte frische Salbeiblätter mit. Die kochten wir auf und ich trank davon zwei Tassen Tee, damit die Milch reduziert wird (Salbei hat abstillende Eigenschaften). Zudem machten wir daraus weitere heiße Wickel.
Elektronisches Milchpumpe – Ich hörte die Engel singen
Die ausgeliehene uralte Milchpumpe sollte sich beim ersten Mal als pures Glücksgefühl herausstellen.
Ihr müsst euch das vorstellen. Ich bin gerade frisch Mama geworden. Die Eindrücke von der Geburt. Die Eindrücke vom Kind. Die Eindrücke nicht mehr schwanger zu sein. Alles führte zu einem positiven Gefühlschaos. Dazu kam jedoch Schmerzen vom Kaiserschnitt und Höllenqualen durch das Stillen. Ich hatte das Gefühl mich macht nur noch Schmerz aus. Von Kopf bis Fuß. Das Abpumpen mit der Milchpumpe verschaffte zwar etwas Erlösung, aber nur grob, weil der Aufwand einfach sehr hoch war. Nun hatten wir die elektronische Milchpumpe und beim ersten Abpumpen entstand eine riesen Erleichterung. Ich hätte vor Freude weinen können. Das Abpumpen war ein Kinderspiel. In null Komma nichts war die Milch draußen und meine Brust war viel schnell wieder weicher. Denn mit der Handmilchpumpe habe ich die Brust nie ganz entleeren können, irgendwo waren immer noch mal harte steinharte Stellen. Nun war es wirklich viel leichter. Doch trotzdem musste dies noch alle zwei Stunden passieren, weil meine Brüste sonst viel zu voll waren. Doch die Freude hielt nicht lange, da dieses uralte Ding nach einem Tag kaputt war. Doch zum Glück unterstützte mich meine Frauenärztin und stellte mir ein Rezept aus. So bekamen wir eine nagelneue Milchpumpe MIT ZWEI AUFSÄTZEN! Das bedeutete, dass ich beide Brüste GLEICHZEITIG abpumpen konnte. So wurde von dem extrem aufwendigen Behandeln, von guten 1.5 Stunden, meiner Brüste vor der elektrischen Milchpumpe eine Prozedur von nur noch 20 Minuten! Das war das erste Mal nach der Geburt, dass ich richtige Erleichterung spürte. Meine Brüste wurden viel besser entleert und die harten Stellen konnten super aufgelöst werden. Es war ein göttlicher Moment … hahaha … ich war so glücklich, dass ich fast Engel singen hörte. Manche Mütter mit Stillproblemen samt Milchstau können mich wohl verstehen … hahaha.
Doch auch hier gab es einen Haken. Da dies alle zwei Stunden passieren musste, auch nachts, habe ich wochenlang nicht mehr als 2 Stunden am Stück geschlafen. Ich war völlig übermüde und emotional sehr dünn besaitet. Ich musste dafür jedes Mal aufstehen, die Pumpe ansetzen, festhalten und warten, danach in Flaschen abfüllen , alles reinigen und meinem Kind das Fläschchen geben. Danach konnte ich mich wieder schlafen legen. Eine Prozedur, die mich an meine Grenzen brachte, in jeder Hinsicht. Wir kauften nach zwei Wochen ein Bustier, worin man die Flaschenaufsätze von der Pumpe befestigen konnte. So hatte ich freie Hände und musste die Flaschen nicht mehr halten. Das war ebenfalls eine gute Hilfe, doch leider machte das den restlichen Aufwand nicht wirklich erträglicher. Die Belastung war außerordentlich hoch, doch ich hatte so eine panische Angst vor den Schmerzen beim Stillen, dass das für mich zu keiner Zeit mehr eine Alternative darstellte. Ich hatte ein regelrechtes Trauma. Meinen Charakter zeichnet aus, dass ich viel aushalte. Ich bin hart im Nehmen. So einiges ist schon in meinem Leben passiert, was starke Schmerzen verursachte. Doch das war eine Hausnummer, was alles zuvor erlebte UM WELTEN TOPPTE!!!
So ging es einige Wochen. Enormer Schlafmangel, Schmerzen, neue Rolle als Mutter, neue Familienkonstellation. Ein Cocktail, der zu fiesen Spannungen und Gefühlsausbrüchen führen kann. Doch zum Glück haben mein Mann und ich diese Zeit gut gemeistert. Wir haben uns zwar ab und zu angezickt, aber ansonsten haben wir zusammengehalten und mein Mann hat mich großartig unterstützt.
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Abstillen
Die Alternative zum Abstillen stand immer wieder im Raum. Selbst meine Hebamme riet mir dazu, weil sie ebenfalls fand, dass die Belastung und doch noch häufiger auftretender Milchstau zu hoch für mich wären. Ich überlegte ständig hin und her. Für mich war es von sehr hoher Bedeutung, dass mein Baby Muttermilch bekommt, da ich diese für eine fantastische natürliche Nahrung halte. Mein Körper produziert auf natürliche Art und Weise Milch, die meinem Baby alles gibt, was es die ersten Monate benötigt. Doch der Aufwand abzupumpen war nur noch eine enorme Belastung, der ich kaum noch standhielt.
Repeat: Auf ein Neues
Diese Fakten, viele Tipps und viele gelesene Stillberichte später, führten dazu, dass ich es noch einmal probierte. Der Vorgang des Stillens und bis der Körper sich daran gewöhnt hat, kann gerne mal bis zu 8 Wochen dauern. Dessen machte ich mir bewusst und nach ca. 4 ergangenen Wochen probierte ich es noch einmal. Unfassbar, ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich mich, nachdem was passiert ist, noch einmal dazu überwinden würde.
Als ich mit dem Gedanken spielte, es noch einmal zu versuchen, setzte ich voraus, dass ich entspannt sein muss und allein. So, dass kein Druck da wäre. Wenn es nicht klappe sollte, klappt es eben nicht.
Der Moment kam und ich nahm mein Baby und legte es ganz vorsichtig an meine Brust. Ich fasste meine Brust zwischen Daumen und Zeigefinger, presste sie sanft zusammen und führte mein Baby so zur Brustwarze, dass es sie gut einsaugen konnte. Und???
Auuaaaa.
Doch ein Aua war besser als „OH GOTT ICH STERBE“.
Es tat noch weh, aber nicht mehr so unfassbar schlimm, wie am Anfang. Meine Brustwarzen waren diesmal auch gut verheilt. Nachdem er die Milch angesaugt hatte, was in der Anfangsphase oft sehr weh tut, vorbei war, war es absolut erträglich. Er konnte super trinken und ich musste nur wenig korrigieren. Meine Brustwarte verschwand ganz in seinem Mund. Es war wie nach einer Bilderbuchanleitung. Ich war so überrascht und überwältigt, dass ich dem Versuch noch nicht ganz vertrauen konnte. So kam es, dass ich doch noch weiter abpumpte, aber mein Baby immer mal wieder anlegte. Langsam, ganz langsam klappte es immer besser. Die Schmerzen ließen laaangsam nach und meine Brustwarten wurden nicht mehr wund!!! Ich konnte immer mal wieder eine Abpumpsession auslassen. Vor allem nachts war das eine wahnsinnige Erholung! Nach einiger Zeit war ich sogar so weit, dass ich die Pumpe gar nicht mehr benutzte. Mit der Zeit verschwand auch der Schmerz, der anfangs durch das Ansaugen der Milch entstand.
Ich konnte stillen. Ohne Schmerzen. Ich war überwältigt und bin es immer noch. Ich hätte nie nie nie für möglich gehalten, dass diese Höllenschmerzen verschwinden und das Stillen zu so etwas entspanntem wird. Zum anderen hätte ich nicht gedacht, dass ich den Mut aufbringe es noch einmal zu versuchen. Mit der Gefahr, dass es noch einmal so schlimme Schmerzen verursachen würde. Ich weiß, ich bin mutig und trau mich schon viel, doch das war eine Erfahrung und Überwindung, die meine Grenzen noch einmal ein gaaanzes Stück weiter gesteckt hat.
Nicht jede Mutter macht so eine Tortur mit! Zum Glück 🙂
Viele warnen davor, dass das Kind durch den Mix aus Brust und Flasche eine Saugverwirrung entwickelt und verlernt richtig an der Brust zu saugen. Denn Milch aus der Flasche isst natürlich wesentlich einfacher anzusaugen als aus der Brust. Doch bei uns war das zum Glück zu keinem Zeitpunkt ein Problem. Mein kleines Baby hat es kein Stück verwirrt.
Ich will an dieser Stelle ganz deutlich betonen, dass unser Baby niemals ein Problem darstellte. Wir haben wirklich Glück und haben wohl ein Einsteigermodell geschenkt bekommen 😉 Das einzige was wirklich eine große Herausforderung und enorme Belastung nach der Geburt gewesen ist, waren die Stillprobleme. Hinzukamen noch die flüchtigen oberflächlichen Tipps. Wir mussten uns viel selbst anlesen und beibringen.
FRAGE AN EUCH:
Erzählt mir doch mal, wie eure Erfahrungen mit dem Stillen waren? Habt ihr von Anfang fürs Fläschchen geben entschieden oder habt ihr das Stillen probiert? Hattet ihr Probleme beim Stillen? Erzählt einfach mal, ich bin sehr interessiert 🙂 Gerne könnt ihr mir diese auf verschiedenem Wege mitteilen. Z. B. via E-Mail jessica@vchangemakers.de
Im nächsten Artikel berichte ich euch, weshalb ich mich gegen Milchpulver also Ersatznahrung entschied und welche Tipps bei meinen Stillproblemen unentbehrlich waren!
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von V Change Makers | Dez 10, 2017 | Artikel, Schwangerschaft, V Change Makers
Schonungslos ehrlich – Schmerzen, mein Bauch und viele neue Situationen
Nun folgt die Fortsetzung meiner Erfahrungen nach der Geburt. Nachdem ich euch ausführlich davon berichtet habe, wie die Geburt mittels eines geplanten Kaiserschnittes war und was in den ersten Tagen im Krankenhaus passierte, folgt nun mein Erfahrungsbericht zum Wochenbett. Ich berichte euch, wie es mit den Schmerzen des Kaiserschnitts war, gebe euch Tipps, was euch die Zeit des Wochenbettes erleichtert und berichte euch schonungslos von problematischen Situationen und Momenten.
Sinn des Wochenbetts
Das Wochenbett beginnt nach der Geburt des Kindes und dauert ca. 8 Wochen. In dieser Zeit liegt der Fokus auf der körperlichen Rückbildung und der Erholung der Mutter sowie dem Kennenlernen und dem Zurechtfinden mit der neuen Familienkonstellation. Es beginnt eine unvergessliche, spannende und aufregende Zeit. Viele Emotionen werden euch begleiten und ihr werdet das Wunderwerk Mensch erleben.
In meinem Fall – Geplanter Kaiserschnitt
Wie ihr aus den Artikeln „Die Zeit im Krankenhaus nach dem Kaiserschnitt + unentbehrliche TIPPS“ und „Geburtsbericht: Geplanter Kaiserschnitt – Kritik, Panik und pures Glück“ wisst, hatte ich einen geplanten Kaiserschnitt. Das Wochenbett läuft demnach etwas anders ab als bei meiner Spontangeburt, jedoch muss ich auch hier wieder erwähnen, dass jede Geburt anders ist. Somit kann auch die „Heilung“ und „Erholung“ bei einer Spontangeburt länger dauern und auch anfängliche Schmerzen mit sich ziehen. Ich berichte euch ausschließlich von meinen Erfahrungen.
Die Schmerzen des Kaiserschnitts
Ein Kaiserschnitt ist ein großer Eingriff. Eine Bauchop, die nicht von heute auf morgen verheilt. Dessen muss man sich im Klaren sein. So lange ich darauf achtete mich zu schonen und nicht zu viel und hektisch zu bewegen waren die Schmerzen absolut erträglich. Doch mein Körper gab mir SOFORT zu verstehen, sobald ich auch nur etwas zu viel tat. Zu viel bedeutet in dem Sinne, wenn ich zu lange stand, ging oder mich zu schnell bzw. unvorsichtig bewegte. Ansonsten waren die Schmerzen erträglich, da ich auch Schmerztabletten verschrieben bekam. Jedoch reduzierte ich sie recht zügig bis die Einnahme nicht mehr nötig war. Ungefähr eine Woche nach dem Kaiserschnitt nahm ich keine Tabletten mehr.
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Doch es gab genau zwei Situationen, die so schmerzhaft waren, dass sie mich an meine Grenzen brachten. Leider warnte mich niemand vor den Begebenheiten.
- Wenn du einen Kaiserschnitt hattest, versuch jeden Niesanfall zu unterdrücken (oder halte den Kopf seitlich. )
Tja, hätte mir das mal jemand vorher gesagt. Denn blöderweise konnte ich einmal das plötzliche Niesen nicht zurückhalten und ließ diesem freien Lauf. Sekunden später wurde ich massiv dafür bestraft. Kaum hatte ich genießt, durchfuhr mich ein unfassbarer Schmerz. So stark, dass ich von der einen zur anderen Sekunde zusammensackte. Zum Glück stand mein Mann hinter mir und fing mich gerade noch so auf. Da lag ich nun auf dem Boden. Schmerzerfüllt. Ich versuchte kontrolliert zu atmen, damit der Schmerz nachließ. Nach ca. 10 Minuten konnte ich erst wieder aufstehen, doch auch nur mit Hilfe meines Mannes. Ab da an, hatte ich Angst auch nur ansatzweise zu niesen. Der Bauchraum zuckt bei einem Niesanfall sekundenschnell zusammen und bei einer frischen Kaiserschnittnarbe ist das unfassbar schmerzhaft. Es tat so weh, dass ich dachte, dass die Narbe beim Niesen aufgerissen wäre.
- Lache niemals in der ersten Zeit, wenn du einen Kaiserschnitt hinter dir hast.
Auch hier hätte ich mir gewünscht, dass mich jemand davor gewarnt hätte. Denn als wir abends gemeinsam auf der Couch lagen und einen Film sahen, mussten wir beide über eine lustige Filmszene lachen. Oh Himmel, das Lachen artete so aus, dass wir nicht mehr aufhören konnten. Leider verursachte das sehr starke Schmerzen in meinem Unterleib, da auch durch das Lachen der Unterleib zusammenzuckt. Da lag ich nun, lachend und merkte, wie der Schmerz immer unerträglicher wurde. Nur blöderweise konnte ich nicht sofort aufhören zu lachen. Wir hatten einen richtigen Lachanfall, mit allem was dazu gehört. Ich lachte und lachte und fing nach kurzer Zeit an zu weinen, weil der Schmerz so stark wurde. Das Lachen wurde ein Mischmasch aus lautem Weinen, Schreien vor Schmerz und krampfhaft versuchen aufzuhören zu lachen. Mein Mann ging sogar aus dem Raum um mich nicht weiter mit dem Lachen anzustecken. Es dauerte zig Minuten bis ich mich wieder gefangen hatte. Ich konnte mich kaum noch halten vor Schmerz und anstatt zu lachen, liefen mir nur noch die Tränen. Das ist ein einziges Mal passiert. Danach vermieden wir jede Situation bei der wir hätten lachen können. Lachen ist was wunderschönes, doch in der Phase des Heilungsprozesses sollte man versuchen, eher nicht ganz so energisch zu lachen. Später ist dafür noch genug Zeit und dann auch ohne Schmerzen verbunden 🙂
Für mich war es nicht ganz so leicht mich mindestens zwei Wochen zu schonen und meistens auf der Couch oder im Bett zu liegen. Ich bin gerne aktiv und musste mich sehr beherrschen nicht zu viel zu tun. Mein Mann hat jedoch immer ganz penibel darauf geachtet, dass ich mir viel Ruhe gönne und meinem inneren Drang etwas zu tun widerstehe.
Wann es besser wurde …
Nach ca. 3 Wochen wurden die Schmerzen schlagartig besser. Als gute 2 Wochen herum waren, war ich schon wieder recht fit, merkte nur ab und an noch ein Ziepen. Nach 3 vergangenen Wochen war ich völlig schmerzfrei und konnte fast alles wieder machen. Jedoch achtete ich penibel darauf, dass ich nicht mehr als das Gewicht meines Kindes trug. Lachen und Niesen löste noch leichte Panik bei mir aus, doch mit der Zeit wurde das auch immer besser und mein Bauch reagierte nicht mehr ganz so sensibel auf plötzliches Zusammenzucken. Einige Wochen war ich noch recht taub an der Kaiserschnittnarbe, doch das vergeht ebenfalls. Der Körper braucht einfach Zeit um zu heilen und diese muss man ihm zusprechen und Geduld haben.
Kaiserschnittnarbe
Bei diesem Punkt hätte ich mir mehr Unterstützung gewünscht bzw. Beistand. Niemand klärte mich darüber auf, wie die Kaiserschnittnarbe verheilt und wie sie sich im Laufe der Zeit verändert. Auch keine Informationen dazu, wie ich sie pflegen soll und wie ich die Heilung, auch optisch, unterstützen kann. Schade. Doch immerhin kann ich euch nun einige wertvolle Tipps geben und euch beruhigen. Erst meine Hebamme im Rückbildungskurs, den man frühestens 8 Wochen nach der Geburt (bei einem KS) beginnt, hat mir wertvolle Tipps gegeben.
Zunächst war die Haut um die Narbe ganz flach und die Narbe war eine kleine feine Linie, ca. 18 cm lang. Ich war beim ersten Anblick völlig begeistert. Ich hätte nie damit gerechnet, dass sie so unauffällig aussieht. Jedoch muss ich erwähnen, dass mir das nicht so wichtig war. Ich bin zwar sehr eitel, aber das optische Aussehen von Narben hat für mich nicht so viel Bedeutung. Mein Körper trägt so einige Narben und zu jeder kann ich eine Geschichte erzählen, mal lustig, mal traurig. Sie gehören zu mir und bilden einige Erlebnisse ab.
Im Laufe der nächsten Wochen veränderte sie sich, die Narbe zog sich nach innen und dadurch entstand oberhalb des Schnittes eine Art Wulst. Wirklich sehr unschön. Von vorne sah es aus, als hätte ich einen Hängebauch. Nachdem ich meine Hebamme meines Rückbildungskurses drüber schauen ließ, beruhigte sie mich und klärte mich auf, dass das normal sei und ich meinen Körper beim Heilen nun weiter unterstützen muss. Sie zeigte mir Massagetechniken und empfahl mir ein Narbengel. Somit creme ich nun täglich die Narbe ein und massiere sie. Ich nutze dafür den Zeige- und Mittelfinger. Ich lege die beiden Finger so an, dass sich die Narbe dazwischen befindet und massiere sie in kreisenden Bewegungen oberhalb und unterhalb der Narbe. Dadurch wird die Durchblutung angeregt und die verschiedenen Hautschichten werden wieder weich und wachsen besser zusammen. Dadurch wurde die Wulst aufgelöst und wird nun wieder flach. Seit dabei aber vorsichtig. Ein paar Minuten morgens nach dem Duschen reichen. Gerne könnt ihr es auch noch abends machen. Nach kurzer Zeit zeigen sich schon deutliche Verbesserungen.
Wichtig ist auch zu wissen, dass ihr bequeme Kleidung anziehen solltet. Achtet darauf, dass die Hosen obenrum weit geschnitten sind bzw. locker sitzen, damit der Bund nicht keinen Druck auf eure Narbe auslöst. Ich habe am liebsten weiterhin Umstandshosen und Kleider getragen. Alles andere fand ich viel zu unbequem, teilweise auch schmerzhaft, wenn der Bund zu fest auf die Narbe drückte. Das Gleiche gilt für Slips. Eine Nummer größer kaufen, damit sie locker sitzen und am besten hoch geschnitten.
Mein Bauch
Der weibliche Körper verbringt in 9 bzw. 10 Monaten Schwangerschaft ein Wunderwerk. Der Körper einer Frau leistet in dieser Zeit unglaubliches. An den Veränderungen ihres Körpers in dieser Zeit kann man das Wunder Leben miterleben.
Der Bauch ist die Region des Körpers, an dem man am meisten die optische Veränderung wahrnimmt. Die Haut um den Bauch wird enorm gedehnt. Ich hatte am Ende der Schwangerschaft einen Bauchumfang von 105 cm. Fast 30 cm mehr als im nicht schwangeren Zustand. Nach der Geburt machte mir mein Bauch große Sorgen. Da ich immer schlank war und einen flachen Bauch hatte, konnte ich mich kaum mit dem erschlafften schwabbeligen Bauch nach der Schwangerschaft anfreunden. Trotz des Wissens, dass mein Körper wunderbares geleistet hat. Das Schlimmste war die Ungewissheit, ob mein Bauch jemals wieder „normal“ aussehen würde.
Mein Bauch durchlief nach der Geburt einige unterschiedliche Phasen. Zunächst war er ganz schwabbelig und immer noch groß. Noch zwei Monate nach der Geburt wurde ich MEHRMALS gefragt, wann denn der Entbindungstermin sei. Glaubt mir, so Sprüche sitzen, sie verletzen. Nachdem ich das erste Mal nach dem baldigen Termin gefragt wurde, weinte ich stundenlang. Ich sah also immer noch aus wie schwanger. Ich wollte einfach absolut nicht mehr so aussehen und wieder ich selbst sein. Die weiteren Male ertrug ich diese Fragen besser und ließ es nicht mehr so sehr an mich heran.
Kurz nach der Geburt wurde mein Bauch immer dunkler. Im Laufe der letzten Wochen war mein Bauch fleckig und mit dunklen Stellen übersät. Nach und nach wurden diese weniger. Ich peelte ihn auch einmal ganz sanft. Danach sah er schon um Welten besser aus. Er wurde auch innerhalb der letzten 4 Wochen immer kleiner und langsam nimmt er wieder Form an. Da ich noch überschüssige Kilos drauf habe und die momentan schlecht herunterbekomme, da ich stille und in der Zeit keine Diät erlaubt ist, sieht man ihm die extra Kilos an. Zudem sind die Bauchmuskeln völlig erschlafft und der Bauch wirkt noch immer schwabbelig und größer als er wohl mit straffen Bauchmuskeln wäre. In den letzten 3 Monaten hat er sich sehr verändert und nun bin ich ganz positiv gestimmt, dass er bald wieder gut aussieht 🙂 Die Rückbildung dauert. In der Zeit müssen wir uns in Geduld und Selbstliebe üben.
Akzeptiert das und werdet in der Zeit der stärkste Verbündete eurer selbst. Diese Zeit ist nicht für jede Frau leicht. Körperliche Veränderungen, Spuren von der Schwangerschaft und der Geburt, hormonelle Umstellungen, neue Verantwortungen, veränderte Familienkonstellation. Das ist viel auf einmal. Wir Frauen brauchen in der Zeit viel Verständnis für uns selbst und vor allem Geduld.
Euer Körper wird auch in der Zeit nach der Schwangerschaft Hochleistungsarbeit erbringen. Gibt ihm Zeit sich zu erholen und unterstützt ihn. Eins kann ich euch sagen, ich weiß wovon ich rede, denn mir viel diese Zeit sehr sehr schwer und ich habe so einige Male geweint, weil ich anfangs meinen Körper nicht akzeptieren konnte. Doch es wird wieder werden! 🙂
Nur wenige Frauen über ihren Körper NACH der Schwangerschaft
Leider! Ich glaube durch diese Verschwiegenheit wird das Bild des weiblichen Körpers nach der Schwangerschaft sehr verzerrt. Kombiniert mit den sozialen Medien, wie Instagram, wo sich Mütter schon kurz nach der Geburt in Topform präsentieren und anderen den Eindruck vermitteln, dass man nach gefühlten 3 Tagen schon wieder tip top aussehen müsste. Unterstrichen wird dies mit der Erwartungshaltung und der Unwissenheit vieler, wie ein weiblicher Körper nach der Geburt tatsächlich aussieht. Fakten, dass ein Bauch MONATE braucht um sich zurückzubilden und dass das auch völlig in Ordnung ist, werden völlig untergraben. Ich kann nur wieder eindringlich betonen, dass ihr euch in der Zeit nach der Schwangerschaft in Geduld üben müsst und auch ganz besonders in Selbstliebe. Es scheint fast so, dass unsere Gesellschaft die Körper von Frauen, die Spuren von Schwangerschaften aufzeigen, verachtet.
Mütter sind die größten Lügner, doch in einer Sache haben sie mehr als Recht
Diese Aussage sagte mir eine Mutter während meiner Schwangerschaft. Und wisst ihr was? Sie hatte Recht. Ich glaube, dass es kaum etwas gibt, wo so viel gelogen wird wie bei den Themen Schwangerschaft, Geburt und Muttersein. Mit das „Schlimmste“ war für mich, dass viele andere Mütter immer so taten, als wäre alles perfekt.
- Perfekte Schwangerschaft (keinerlei Beschwerden)
- Perfekte Geburt (problemloser Ablauf, zack und das Kind war einfach so da)
- Perfekte Zeit nach der Geburt (keine Beschwerden durch die Geburt, keine Stillprobleme, keine Probleme den neuen Körper anzunehmen etc.)
Nachdem ich einigen befreundeten Müttern erzählte, dass bei mir nicht alles so rosig (anstrengende Schwangerschaft, Schmerzen nach der Geburt, Sorgen um den Bauch etc.) war, offenbarten sie sich plötzlich und gaben zu, dass es bei ihnen auch nicht so war. Als Floskel bekam ich gesagt „Ach, ich wollte dir nicht die Wahrheit sagen um dir keine Angst zu machen.“
Da mag jeder anders eingestellt sein, doch ich bevorzuge IMMER die Wahrheit. Ich will keine Lügen hören oder Schönrederei. Mit der Wahrheit kann ich mehr anfangen. Ich hätte mich wesentlich besser auf die Zeit danach vorbereiten können.
Gerade wenn man das erste Kind bekommt, ist vieles neu. Dinge, mit denen man vorher noch nie konfrontiert wurde. Das Umgehen und Zurechtkommen mit der neuen Situation ist eine Herausforderung. Ich höre jedoch immer wieder, dass es beim zweiten Kind viel besser ist. Viel routinierter und man sich wegen vielen Dingen keinen Kopf mehr macht, weil man weiß, auf was man sich einlässt und das vieles, wie z. B. die Rückbildung des Bauches seine Zeit braucht. Ich wünschte mehrere Mütter wären schonungslos ehrlich.
Es gibt eine Aussage, bei der jede Mutter grundehrlich ist.
„Du vergisst alle Strapazen von der Schwangerschaft und Geburt.“
Den Satz kann ich unterstreichen. Es ist in der Tat so, dass die Schmerzen, die Strapazen, die Ängste und alles andere nach kurzer Zeit vergessen sind. Vielleicht es von Mutter Natur so eingerichtet, damit wir uns vor einer nächsten Schwangerschaft nicht verschließen. Es gibt Dinge in meinem Leben, die ich gewiss nie wieder tun würde. Doch egal wie nervig die Schwangerschaft war, wie schlimm die Schmerzen nach der Geburt und vor allem die Stillprobleme, ich möchte wieder schwanger werden und noch einmal alles auf mich nehmen. Verrückt. Absolut verrückt. Eine Schwangerschaft, die Geburt und die Zeit danach bringen einen oftmals an die eigenen Grenzen und darüber hinaus. Doch für die Entstehung eines neuen Lebens tun wir es noch einmal und noch einmal und manchmal sogar noch einmal 😉
Würde ich mich noch einmal für einen Kaiserschnitt entscheiden?
Ja, wenn ich in ein paar Jahren immer noch Angst vor einer natürlichen Geburt haben werde. Ich werde mich wieder für meine Intuition entscheiden und für mein Bauchgefühl. Nun weiß ich, was ich machen muss, worauf ich achten muss, wenn ich mich wieder dafür entscheiden sollte. Beim nächsten Mal würde es keine große Unsicherheit mehr geben. Ich weiß jetzt, mit welchen Schmerzen ich rechnen müsste und wie ich mit diesen umgehe.
Ich sehe keinen Nachteil bei einem Kaiserschnitt, von denen einige immer wieder erzählen, um Mütter umzustimmen bzw. sie zu überstimmen. Weder habe ich einen Hängebauch, noch konnte ich mich nicht um mein Kind kümmern oder wochenlang nicht aufstehen. Es mag sein, dass es Frauen gibt, die nach einem Kaiserschnitt wahnsinnige Probleme hatten, sowie es Mütter gibt, die nach einer natürlichen Geburt wahnsinnige Probleme hatten. Es gibt wohl nichts, was es nicht gibt. Folgt eurem Gefühl, eurer Intuition. Das muss ich immer wieder betonen. Denn nur ihr müsst den Konsequenzen eurer Entscheidung leben, niemand anders.
Tipps für das Wochenbett
Das Wochenbett sollte sehr ernst genommen werden. Mutet euch nicht zu viel zu, sondern schenkt eurem Körper Zeit um sich von den Strapazen der Geburt und Schwangerschaft zu erholen. Die ersten 2-3 Wochen seid ihr sehr eingeschränkt was eure Bewegungsfreiheit betrifft. Daher holt euch Hilfe im Haushalt, schaut, dass jemand da ist, der euch pflegt, essen kocht usw. Nicht jeder Mann nimmt Elternzeit oder ist bereit alles allein zu stemmen. Vergesst bitte auch nicht, über euren Gemütszustand zu sprechen. Die erste Zeit kann sehr überwältigend sein, vor allem, wenn man das erste Kind bekommen hat. Steigert langsam körperliche Aktivitäten. Versucht anfangs nur 15 Minuten spazieren zu gehen und schaut wie es euch dabei geht. Beim nächsten Mal 5-10 Minuten länger usw. Alles Stück für Stück! Nicht gleich eine Stunde spazieren gehen. Holt euch Unterstützung und mutet euch nicht zu viel zu.
Übt euch in Geduld und Selbstliebe! Findet euch langsam in die Rolle der Mutter ein. Genießt die Zeit mit eurem Baby. Informiert euch vorher gut, was ihr tunt müsst bei Stillproblemen, Koliken und wunden Po bei Babys. Nutzt die Unterstützung von einer Hebamme. Wählt eine aus, bei der ihr euch wohlfühlt. Sie steht euch bei vielen Fragen zur Verfügung und begleitet euch durch euren neuen Alltag und steht euch unterstützend zur Seite. Es ist auch sehr wichtig, dass ihr auf euren Körper und dessen Signale achtet. Wenn ihr Schmerzen habt, nehmt diese ernst und schont euch mehr! Es ist nicht immer leicht so wenig aktiv sein zu können, doch es ist notwendig, weil euer Körper sich erholen muss. Redet über eure Gefühle und bindet den Partner in eure Gefühlswelt mit ein, damit er weiß, was in euch vorgeht. Hellsehen können Männer nicht 😉 Denkt daran, dass die Situation für euren Partner auch neu ist. Vielleicht wird er auch Schwierigkeiten haben mit allem umzugehen. Redet miteinander und sucht euch Unterstützung, falls ihr euch überfordert fühlt oder mal nicht weiter wisst. Mit Unterstützung und Hilfe ist ALLES leichter, macht euch das bewusst!
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Fazit
Das Wochenbett war eine sehr intensive Zeit. Schön, aber nicht immer leicht. Eine Konfrontation mit vielen neuen Dingen. Eine neue Rollenverteilung – Mama sein – Papa sein – Familie und eine neue Verantwortung. Das Leben und der Alltag nehmen ganz neue Züge an. Die müssen sich erst einmal entwickeln. Ich habe in dieser Zeit ganz viel Neues über mich erfahren. Meine Schmerzgrenzen wurden neu gesetzt, genauso was das Schamgefühl betrifft. Mein Mann hat mich in Situationen erlebt, in denen ich mich noch nie zuvor befunden habe. Aufgrund der neuen Situation kann so eine Phase auch eine Prüfung für die Beziehung sein. Positiv wie negativ. Wir haben sie wunderbar im Zusammenhalt gemeistert und noch einmal bewiesen, dass wir als Partner immer aufeinander zählen können und dem anderen, egal was ist, zur Seite stehen. Wunderbar! Die Kennlernzeit mit unserem Baby war wundervoll und ist es auch noch. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass wir ein Einsteigermodell haben. Es war immer sehr pflegeleicht bis auf die Koliken und das viele Brechen. Das ist wirklich nervig. Doch die wahren Probleme, die harten Prüfungen und Herausforderungen waren nicht das Kind, sondern die Probleme drum herum. Vor allem die massiven Stillprobleme und das mich niemand auf die Zeit nach dem Kaiserschnitt vorbereitete. Wie werden eventuell die Schmerzen sein? Was soll ich tun, wenn ich welche habe? Wie deute ich die Signale meines Körpers? Wie soll ich mit den Veränderungen meines Körpers umgehen? Wie entwickelt sich die Kaiserschnittnarbe optisch? Unser Baby war somit nicht das Problem, was man anfangs denken könnte. Dieser kleine Mensch bereitet uns so viel Freude und hat uns eine neue Welt offenbart. Eine andere Sichtweise auf das Leben. Eine wundervolle Erfahrung, die ich gerne noch einmal durchleben möchte! Mein Mann hat sich übrigens in den ersten Wochen um ALLES gekümmert und wenn ich alles schreibe, meine ich das auch so. Er hat mich rund um die Uhr gepflegt und versorgt. Das Baby gewickelt als ich noch nicht so lang und gut stehen konnte und jede Laune meinerseits ausgehalten. Er war mein Fels in dieser Zeit.
In dieser Zeit gab es jedoch etwas was mich von der Heilung abhielt und mich fast in den Wahnsinn trieb. Im nächsten Artikel erzähle ich euch von meiner persönlichen Hölle. Von dem was für mich am aller aller aller schlimmsten war. Ich berichte euch ausführlich von meinen Stillproblemen und wie ich es schaffte alle Probleme zu überwinden und später OHNE Schmerzen zu stillen.
Frage an euch:
Erzählt mir gerne wieder von euren Erfahrungen während des Wochenbetts? Berichtet mir, wie ihr euch gefühlt habt und was ihr vor allem für Erlebnisse hattet, die euch bis heute in Erinnerung geblieben sind! Positiv wie negativ. Gerne auch als private Nachricht via Facebook, Instagram oder per E-Mail an jessica@vchangemakers.de Ich bin sehr gespannt!
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von V Change Makers | Dez 10, 2017 | Artikel, Schwangerschaft, V Change Makers
Meine Erfahrungen mit dem Kaiserschnitt und Tipps & Tricks um diese Zeit gut zu überstehen
Nach vielen Fragen und Nachrichten habe ich mich entschieden euch ausführlich von meinen Erlebnissen und Erfahrungen mit dem Kaiserschnitt zu berichten und auch von meinen Erfahrungen mit dem Stillen. Zusätzlich erhaltet ihr in jedem Artikel unentbehrliche Tipps für diese aufregende, aber auch oft anstrengende Zeit.
Auf das was kommt, bereitet dich fast niemand vor
Seit der Geburt sind nun mehr als 16 Wochen vergangen. In dieser Zeit ist sehr viel passiert. Nicht nur unser gesamtes Leben hat sich nun für immer verändert, sondern auch wir. Wir sind nun Eltern. Mama und Papa. Aller Anfang ist schwer, sagt man so schön und das war es tatsächlich.
Da die Informationen so zahlreich sind, habe ich den ursprünglichen Artikel thematisch getrennt und 4 separate Artikel verfasst. Ich sage euch schon jetzt, dass ich nichts beschönigen werde oder runterspiele. In jedem Artikel schildere ich euch so ehrlich wie möglich meine Erfahrungen. In jedem Artikel gebe ich euch wertvolle Tipps, die mir in dieser Zeit oft fehlten. Es sei gesagt, dass jede Schwangerschaft sowie Geburt anders ist und jede Frau auch anders empfindet. Einige Frauen erkennen sich vermutlich wieder und andere wahrscheinlich überhaupt nicht.
In den folgenden vier Artikeln berichte ich euch von der Zeit nach dem Kaiserschnitt, insbesondere von meinen Erlebnissen in der sensiblen Phase des Wochenbetts, Schmerzen, Probleme den neuen Körper anzunehmen, von meiner persönlichen Hölle dem Stillen und einiges mehr. In diesem Artikel erfahrt ihr zunächst einmal, wie die Zeit im Krankenhaus nach dem Kaiserschnitt war und erhaltet von mir jede Menge Tipps um diese Zeit gut zu überstehen.
Beginnen wir ganz vorn:
Direkt nach dem Kaiserschnitt
Da hielt ich ihn nun in den Armen. Meinen Sohn. Mein kleines Wunder, was in mir monatelang wuchs. Nun sind mein Mann, unser Sohn und ich eine richtige kleine Familie. Das waren wir vorher auch schon, doch nun sind wir gewachsen. Mein Mann, unser Sohn, unsere Kätzchen und ich … so schön.
Ich lag mit unserem Sohn im Bett, mein Mann saß neben uns. Ich merkte noch nicht viel vom Kaiserschnitt. Ich bekam die sogenannten Nachwehen, wodurch sich die Gebärmutter zusammenzieht. Das war halb so schlimm, vermutlich lag es auch daran, dass ich Schmerzmittel verabreicht bekommen habe und dazu eine riesen Portion Erleichterung gepaart mit ständig steigender Euphorie. Ich konnte noch gar nicht fassen, dass mein Babybauch so zusammengesunken war. Weg war er nun und das Ergebnis hielt ich geschafft, aber glücklich in meinen Armen. Nun begann die sensible Phase des Wochenbetts. Eine Zeit von ca. 8 Wochen in denen Mütter sich erholen sollen und auch müssen und zudem die Bindung zu ihrem Kind aufbauen. Bei uns war es eine Zeit voller Veränderungen und großen Herausforderungen.
Die nächsten Tage im Krankenhaus
Am nächsten Morgen nach der Geburt durfte ich das erste Mal aufstehen. Das klappte problemlos, jedoch merkte ich direkt, dass ich leichte Schmerzen hatte und meine Organe, gefühlsmäßig, nach unten sackten. Ganz natürlich, denn die ausgeleierten Bauchmuskeln boten nun keinen Halt mehr. Ich versuchte am selben Tag nochmals abends aufzustehen. Auch das klappte wieder. Da ich einen Schmerzmittelplan hatte, waren die Schmerzen absolut erträglich. Einige Male waren sie recht stark, so dass ich um eine weitere Schmerztablette gebeten habe. Doch im Krankenhaus wurde sehr genau darauf geachtet, dass ich möglichst schmerzfrei bin. Der Katheter kam unverzüglich am nächsten Tag nach der Geburt heraus. Auch hier machte ich ganz schön Theater aus Angst vor Schmerzen. Aber was war auch hier? All die Panik war mal wieder um sonst, denn auch das Entfernen des Katheters war schmerzfrei. Die Schwestern lachten nachdem ich doch keinen Mucks von mir gegeben hatte als sie den Katheter entfernten. Denn vorher hatte ich wieder ordentlich Theater gemacht 😉 Peinlich. Aber auch das erleben die Schwestern täglich 😉 Zumindest lachten wir am Ende alle gemeinsam.
Tipp: Habt keine Angst vor dem Katheter, der ist wirklich völlig harmlos. Schwer zu glauben, ich weiß, aber es ist wahr. Falls ihr Schmerzen habt und eure verschriebenen Schmerztabletten nicht ausreichen, dann fragt nach mehr. Niemand muss die Schmerzen aushalten. Damit ist keinem geholfen. Zudem denkt daran, dass Schmerzen den Milchfluss beeinflussen!!!
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Verkrampfungen im Rücken
Nach einem weiteren Tag bekam ich sehr starke Verkrampfungen im Rücken, die mich fast bewegungsunfähig machten. Ich konnte mich weder von der einen Seite noch zur anderen Seite drehen. Trotz Salben und Massieren gingen diese nicht weg. Mir wurde gesagt, dass das normal sei nach der Geburt. Nun ja, ich hielt es aus, aber ich sag euch … das hat ordentlich wehgetan und die Zeit im Krankenhaus nicht gerade verschönert.
Tipp: Besorgt euch vorsichtshalber Wärmepflaster, damit ihr die Schmerzen nicht aushalten müsst. Lasst euch zudem von eurem Liebsten oder wem anders kräftig massieren. Geholfen hat es bei mir nicht, aber es zumindest erträglicher gemacht.
Surfbretter alias Binden
Was ich wohl auch niemals im Krankenhaus vergessen werde, sind diese unglaublich riesigen Binden, so genannte „Surfbretter“ (haha) die jede Frau nach der Geburt tragen muss, aufgrund des Wochenflusses. Ihr bekommt direkt 3-4 von diesen gigantischen Binden in euer schickes Netzhöschen. Man läuft damit als hätte man Steine in der Hose. Nun ja, aber da müssen wir Mütter alle durch 😉 Von Tag zu Tag bessert sich der Wochenfluss und irgendwann reichen auch normale Binden bis zu dem Tag an dem der Wochenfluss ganz vorbei ist. Bei mir hat er ungefähr 3-4 Wochen gedauert, dann war er komplett weg. Frauen, die eine natürliche Geburt erleben, haben den Wochenfluss noch einige Wochen länger.
Tipp: Kauft eure Slips eine Nummer größer wegen den großen Binden. Dazu weitere Hosen. In engen Hosen sieht man die Einlagen.
Kaiserschnittnarbe
Die Kaiserschnittwunde wurde die ersten Tage durch ein großes Pflaster geschützt. Erst zwei Tage später sah ich die Narbe als das Pflaster endgültig entfernt wurden war. Eine feine Linie mit einer Länge von ca. 18 cm. Beim Anblick schoss mir direkt eine Frage durch den Kopf „Wie um Himmels Willen haben die es geschafft, mein Baby durch diesen feinen Schnitt zu holen?!“ Wahnsinn. Ich habe mir die Narbe wesentlich größer und gröber vorgestellt. Aber nein, mein Bauch wird von einer feinen Linie geziert.
In den ersten Wochen verändert sich eure Narbe sehr. Sie wird oft wulstig, weil mehrere Hautschichten durchtrennt sind und nicht direkt fein miteinander verwachsen. Zuerst bekam ich einen Schreck bei dem Anblick, doch meine Ärztin und meine Hebamme vom Rückbildungskurs beruhigten mich und zeigten mir, wie ich sie behandeln soll. Ich creme die Narbe nun täglich ein und massiere die Haut oberhalb und unterhalb des Schnittes. Dadurch werden die verwachsenden Hautschichten von Zeit zu Zeit immer weicher und dadurch glättet sich die Narbe. Dafür braucht man Geduld. Also geratet nicht in Panik, sondern pflegt eure Narbe gut und massiert sie täglich ganz sanft!
Tipp 1: Übe dich in Selbstliebe und Akzeptanz, so ein Eingriff in den Körper braucht seine Zeit. Die Narbe wird gut werden, du musst sie nur richtig pflegen. Kauf dir am besten ein Narbengel und creme die Narbe oberhalb und unterhalb des Schnittes ein und massiere sie dabei in kreisenden Bewegungen. Auf diese Weise verschwindet die Wulst.
Tipp 2: Nehmt weitere Hosen mit ins Krankenhaus, die einen weichen Bund haben und hohe Slips, damit nichts auf der Narbe liegt und diese abschnürt. Wenn ein Slip oder Hose doch zu eng ist oder sich unangenehm anfühlt, dann legt eines der Surfbretter quer über die Narbe. So dient dies als Polster. Das habe ich die gesamte erste Woche gemacht.
Schlaf im Krankenhaus
Ich bin Schlafmangel gewohnt. Doch im Krankenhaus habe ich mehrere Tage am Stück so gut wie gar nicht geschlafen. Ausnahmezustand. Tagsüber sowieso nicht und nachts hatte ich viel zu viel Angst, dass ich nicht mitbekomme, wenn mein Baby schreit oder irgendetwas braucht. So kam es dazu, dass ich fast die ganze Nacht wach war und maximal gedöst habe. Ich sah aus wie ein Zombie. Augenringe bis zu den Knien. Fürchterlich. Ich fragte mich immer, wie es die anderen Mütter schafften, so fit auszusehen. Später bekam ich dann mit, dass einige ihre Kinder nachts den Schwestern überließen und die Nacht durch schliefen. Ich konnte das irgendwie nicht, meinen Sohn behielt ich bei mir und verzichtete eben auf meinen Schlaf. Ihr müsst für euch selbst entscheiden, ob ihr eure Kinder nachts den Schwestern überlasst oder selbst dafür sorgt. Eventuell schläft man beim zweiten Kind entspannter als beim Ersten. In drei Tagen habe ich maximal 6 Stunden geschlafen.
Das Ankommen als Familie wird im Krankenhaus verhindert
Da ich Kassenpatientin bin und kein Familienzimmer frei war, lag ich mit weiteren Müttern auf dem Zimmer. Die Hölle. Das hat so viel Schönes genommen. Ständig kamen fremde Leute herein, ständig fremdes Kindergeschrei, fremde Leute, die einem beim Stillen beobachten. Mein Mann und ich fanden die Tage im Krankenhaus aufgrund der fehlenden Privatsphäre schrecklich. Wir konnten unsere neue Familiensituation überhaupt nicht genießen. Die Kennlernphase mit dem Baby wird im Krankenhaus durch ein Mehrbettzimmer mehr als gestört. Zum Glück habe ich so einen tollen und fürsorglichen Mann, der von morgens bis spätabends bei uns im Krankenhaus war. Somit versuchten wir gemeinsam alles um unser Familienglück im Krankenhaus so gut wie möglich zu genießen. Gemeinsam standen wir alles durch.
Tipp: Wenn ihr die Chance habt, bucht unbedingt ein Familienzimmer! Es lohnt sich absolut.
Reaktionen: Vegan im Krankenhaus
Meine schlechten Erfahrungen mit einer Frauenärztin bei Bekanntgabe meiner Schwangerschaft war mehr als unverschämt. Den Beitrag könnt ihr hier noch einmal nachlesen: LINK
Ich fragte mich vor dem OP Tag bereits, wie wohl die Ärzte und Schwestern auf meine vegane Schwangerschaft reagieren und ob ich Kritik ausgesetzt sein werde. Zu meiner sehr positiven Überraschung reagierten ALLE sehr gut auf meine Ernährungsweise. Es wurde mir keinerlei Fragen dazu gestellt oder Kritik entgegen gebracht. Ganz im Gegenteil. Bei der Bestellung des Essens wurde wie selbstverständlich darauf reagiert und mir ein wunderbares Menü zusammengestellt. Das schönste Erlebnis war die Begegnung mit einem jungen Arzt, der mich untersuchte. Beim Prüfen meines Mutterpasses sah er den Vermerk, dass ich vegan lebe und sagte ganz begeistert zu mir „Sie leben ja vegan und sind noch schwanger gewesen. Das ist ja großartig!“ Daraus entwickelte sich ein ganz herzliches Gespräch, in dem er mir sagte, wie toll er das fände und dass er hofft, dass es demnächst noch mehr Frauen geben wird, die auch in der Schwangerschaft vegan leben und so auch ihre Kinder erziehen. Ein toller Zuspruch, der mich glücklich machte. Es gab nicht eine negative Bemerkung zu meinem gelebten Veganismus. Alle Schwestern waren bemüht mich zufriedenzustellen und brachten mir jeden Tag einen Obstteller und stellten diesen in mein Zimmer. Eine tolle Geste!
Milcheinschuss
Bis die Muttermilch in die Brust einschießt, vergehen ca. 3 Tage nach der Geburt. Davor tritt die Vormilch aus, die sehr nahrhaft für die Babys ist und zunächst völlig ausreicht, dass sie reich an Nährstoffen ist. Danach folgt der Milcheinschuss, der problemlos verlaufen kann, aber auch zu Komplikationen führen kann. Mein Milchschuss war gewaltig und das ist wohl noch untertrieben. Ich hatte riesengroße Brüste, die steinhart waren. Ich hatte das Gefühl, dass meine Brüste platzen. Da das Stillen am Anfang nicht direkt klappte, konnte mein Sohn die Milch nicht abtrinken. Das führte zu schmerzenden, sehr sehr harten Brüsten. Im Krankenhaus musste ich noch abpumpen, da die Gefahr für einen Milchstau und auftretende Entzündungen zu groß war. Doch das Stillen sollte sich noch als die wahre Hölle erweisen. Lest im weiteren Artikel was passierte: LINK
Tipp: Holt euch von ANFANG an eine gute Stillberatung. Glaubt mir, dass ist das A und O und kann euch ganz ganz viel Sorgen und Schmerzen nehmen und vor allem eine STRESSFREIERE Kennlernzeit bescheren. Lasst euch zeigen, wie ihr das Baby richtig an die Brust anlegt und wie das Kind saugen soll. Nehmt euch eine gute Brustwarzenpflege mit ins Krankenhaus, die werdet ihr definitiv benötigen. Ich hatte später eine Salbe von Alverde. Zudem Pads mit kühlenden Eigenschaften von Multi Mam und Stilleinlagen. Kauft euch eure BH’s ca. 1-2 Größen größer. Ich habe meine bei Rossmann gekauft.
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Entlassung: Endlich konnten wir die neue Familienkonstellation genießen
Es war so weit. Endlich wurden wir entlassen und konnten uns nun ganz auf uns drei konzentrieren. Ab sofort konnte uns niemand mehr stören. Bei der Entlassung kamen mir vor lauter Freude und Erleichterung die Tränen. Denn Zuhause ist es einfach am schönsten. Nun konnten wir uns Baby endlich mit nach Hause nehmen und beginnen als Familie zu leben.
FRAGE AN EUCH:
Wie waren die ersten Tage für euch im Krankenhaus? Habt ihr eure Babys nachts zu den Schwestern gegeben? Hattet ihr ein Familienzimmer? Wie lange wart ihr im Krankenhaus? Erzählt eure Geschichte! Gerne auch als PN via Facebook, Instagram oder per E-Mail an jessica@vchangemakers.de
Nun habe ich euch geschildert, wie die Zeit im Krankenhaus war und euch jede Menge Tipps mit auf den Weg gegeben. In den anderen Artikeln, berichte ich euch ausführlich von meinen Erlebnissen in der sensiblen Phase des Wochenbettes und von meinen massiven Stillproblemen, die mich fast um den Verstand gebracht hätten.
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von V Change Makers | Nov 11, 2017 | Artikel, V Change Makers
Hallo liebe Leser,
wie ihr wisst, bin ich seit kurzem Mutter und ich finde nicht immer die Zeit regelmäßig Artikel zu posten. Daher möchte ich anderen (veganen) Bloggern und Autoren die Möglichkeit geben, Gastartikel auf www.vchangemakers.de zu veröffentlichen. Wenn ihr also Blogger seid und/oder gerne über vegane Themen schreibt, dann meldet euch bei mir!
Ich bin offen für zahlreiche Thematiken, z. B. aus folgenden Bereichen
- vegane Rezepte
- Themen, die der Aufklärung über Missstände oder Veganismus dienen
- vegane Schwangerschaft
- vegane Kinder
- Tipps und Tricks für eine vegane Lebensweise
- veganes Unternehmen vorstellen
- etc.
Fühlt ihr euch angesprochen? Oder ihr habt andere Ideen? Dann meldet euch doch gerne bei mir via E-Mail jessica@vchangemakers.de
Ich bin auch an Leuten interessiert, die einfach mal gerne etwas zu dem Thema schreiben wollen, aber keinen eigenen Blog besitzen. Ich bin gespannt auf eure Meldungen und vorgeschlagenen Artikel 🙂
Den eingereichten Artikel werde ich auf www.vchangemakers.de veröffentlichen und auf allen sozialen Plattformen posten auf denen V Change Makers vertreten ist.
Auf eure E-Mails freue ich mich jetzt schon 🙂
Viele liebe Grüße,
Jessica
von V Change Makers | Nov 5, 2017 | Artikel, V Change Makers
Wir trafen Moses Pelham, Christian Vagedes und futterten uns von A bis Z durch
„Woran erkannt man Veganer? Daran, dass sie nur essen.“
Dieser Spruch passt so ziemlich gut zur diesjährigen Veganfach in Köln. Zum zweiten Mal fand nun diese Veranstaltung statt. Die Veganfach ist die größte und internationalste Messe Europas. Fast 100 Aussteller aus den verschiedensten Branchen waren vertreten. Von Kosmetik über Kleidung bis hin zu sämtlichen Produktarten im Lebensmittelbereich. Es ist die einzige Messe, die ausschließlich vegane Produkte präsentiert.
Von der ersten Veganfach 2016 berichtete ich euch ausführlich in diesem Artikel: Veganfach 2016: Bloggertreffen von Boutique-vegan. Dieses Jahr war ich erneut dort, aber diesmal als Besucher und nicht im Rahmen eines Bloggertreffens. Diesmal war ich auch nicht allein dort, sondern mit meinem Mann und unserem Kind. Unser Sohn ist erst 10 Wochen alt und daher wussten wir nicht, wie lang wir dort bleiben können, doch zum Glück ist unser kleiner Veganer total entspannt und nach einem kurzen Schreien aus Hunger, konnten wir die Veganfach in vollen Zügen genießen. (Alle Artikel zu meiner veganen Schwangerschaft findet ihr hier: Vegane Schwangerschaft)
Als wir die Halle betraten, war ich direkt baff. Und zwar aufgrund der Menge der Leute. Letztes Jahr war die Messe auch schon gut besucht, doch alles lief recht entspannt ab. Jeder Stand konnte ausgiebig betrachtet werden. Das war dieses Jahr nicht der Fall. Die Messe war sowas von gut besucht, dass ich schon fast sagen würde, dass sie überfüllt war. Leider konnten wir somit nicht jeden Stand betrachten und in Ruhe schauen und probieren, doch auf der anderen Seite freut es mich enorm, denn es zeigt ganz deutlich, wie präsent das Thema Veganismus ist und wie interessiert die Leute an neuen Produkten sind. Da zahlreiche Kostproben verteilt wurden, waren die Schlangen vor einigen Ständen sehr lang. Bei einigen konnten wir sehr leckere und auch interessante Produkte probieren. Von Rohkostriegeln über Schokolade mit Erdbeeren, Gemüsescheiben, genialem veganem Käse, leckerer pflanzlicher Mayonnaise, gesunden Chips, Kokosmilcheis, getrocknete Gemüsesticks und köstlichem Chaitee in mehreren Varianten. Es war noch einiges mehr, doch dann würde die Liste zu lang werden und ihr würdet wohl direkt Gelüste bekommen 😉
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Diesmal fiel mir besonders auf, dass es ein großes Angebot an gesunden Snacks gab. Viele Varianten von Gemüsesnacks, die wirklich lecker waren. 100% natürliche Zutaten und ohne Zusatzstoffe.
Neben gesunden Snacks waren auch so einige Firmen vertreten, die tolle Alternativen gegenüber Leder präsentierten. Z. B. Taschen aus Kork von der Firma Corkando. Von dieser Marke habe ich auch eine wunderschöne Tasche und zwar diese, die ich letztes Jahr auf der Messe fotografierte. Ein Foto findet ihr in diesem Artikel: Die schwarze Tasche
Ich hätte nie gedacht, dass es möglich ist aus Kork lederähnliche Produkte herzustellen. Eine wunderbare Alternative! Ich liebe meine Korktasche. Dazu werde ich demnächst auch einen kurzen Beitrag schreiben, damit ihr eine Vorstellung davon bekommt.
Natürlich gab es auch Foodtrucks auf der Veganfach, die leckere Gerichte anboten. Allerdings war der Andrang sooo groß, dass recht schnell einige Gerichte ausverkauft waren. Für das nächste Mal werden sicherlich mehrere Foodtrucks vertreten sein um dem Ansturm gerecht zu werden.
Wir sind von unserem Besuch auf der Veganfach begeistert. Wir hatten einen wirklich tollen Tag und haben neue vegane Produkte kennengelernt, von denen wir ganz überrascht waren. Die Stände waren schön gestaltet und luden zum Anschauen, Ausprobieren und Kaufen ein. Viele viele Kostproben und die Hersteller geizten nicht um den Besuchern ihre Produkte schmackhaft zu machen.
Ich freue mich bereits auf die nächste Veganfach 2018!
So, nun berichte ich euch aber von unserem persönlichen Highlight
Einigen von euch wird der Name Christian Vagedes vermutlich etwas sagen. Christian Vagedes hat so einiges für das Voranschreiten des Veganismus getan. Er gründete vor einigen Jahren die Vegane Gesellschaft Deutschland und hat seitdem einiges erreicht. Er schrieb z. B. das Buch „Veg up“ was ich euch nur ans Herz legen kann. Ein tolles Buch, was deutlich vermittelt, was wir der Welt mit unserem falschen Konsumverhalten antun wie falsch es ist, sich so zu verhalten. Des Weiteren gründete er das Magazin „Das Vegan Magazin“. Eine tolle Zeitschrift, die jeden Monat interessante Themen behandelt und dabei aufzeigt, welche Problematiken unsere Gesellschaft durch ihre Ernährungsweise erzeugt. Doch auch umsetzbare Lösungen werden vorgestellt und sehr lesenswerte Interviews geführt. Dazu gibt es Rezepte, Modetipps und vieles vieles mehr. Jeden Monat freue ich mich bereits auf die neue Ausgabe.
Zurück zum Thema: Christian Vagedes lernte ich vor einigen Jahren auf einer veganen Veranstaltung kennen und nun traf ich ihn gestern auf der Veganfach wieder. Ein sehr erfreuliches Wiedersehen. 🙂
Ich hatte gar nicht auf dem Schirm, dass Moses Pelham gestern auch Gast auf dem grünen Sofa war und der Moderatorin Anastasia Zampounidis Rede und Antwort zu seinem Wandel vom Vegetarier zum Veganer stand. Ein sehr unterhaltsames Interview. Moses Pelham wirkt sehr authentisch und ist anscheinend die Ruhe selbst.
Nach dem Interview gab es am Vegan Magazin Stand eine Autogrammstunde. Da wir ebenfalls am Stand standen, kam es dazu, dass wir die Möglichkeit hatten uns kurz zu begegnen und hielten den Moment mit ein paar spontanen Fotos fest. Natürlich nutzte ich die Chance und nahm unseren Sohn Bendix direkt mit auf das Foto. So entstanden folgende Schnappschüsse 🙂
Moses Pelham, Christan Vagedes und Jessica Aschhoff mit Sohn Bendix
Sobald Bendix alt genug ist, zeig ich ihm die Fotos und erzähle ihm, dass er mit zwei wichtigen Personen auf dem Foto ist, die viel für die vegane Bewegung getan haben. Übrigens waren Moses und Christian angetan von Bendix, da er vegan auf die Welt kam. 🙂
Entschuldigt die schlechte Qualität der Fotos von dem Zusammentreffen, doch leider war unsere Kamera in dem Moment falsch eingestellt und darunter litt leider die Qualität. Aber was solls, nicht jedes Foto muss perfekt sein um einen schönen Moment widerzuspiegeln.
Eine schöne Erinnerung an einen schönen Tag!
Wir freuen uns auf die Veganfach 2018!
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von V Change Makers | Aug 26, 2017 | Artikel, Schwangerschaft, V Change Makers
Alena Gerber ist der Meinung, dass eine vegane Ernährung in der Schwangerschaft schädlich ist
Kennt ihr das Model Alena Gerber? Vor ein paar Tagen hat sie sich über eine vegane Schwangerschaft geäußert. Sie ist der Meinung, dass diese sehr schädlich für die Babys ist. Ihre „Fakten“ hat sie laut eigener Angaben aus der WELT und der Huffington Post. Da wundert es mich nicht, dass sie so flach argumentiert. Ich kann ihre Äußerungen nicht so einfach im Raum stehen lassen und deswegen muss ich mich dazu äußern. Lest ihre Aussagen:
„Liebe Alena,
dein Wissen bzgl. gesunder und ausgewogener Ernährung benötigt eine Auffrischung! 😉 Nicht schlimm, Wissen kann man sich aneignen. Lies doch mal meine Artikel zu meiner veganen Schwangerschaft: Artikel über vegane Schwangerschaften
Dort kannst du ganz leicht nachlesen, wie gut meine vegane Schwangerschaft verlief. Dort findest du auch zahlreiche Interviews mit veganen Schwangeren und Müttern. Auch in diesen Interviews wirst du erfahren, dass ihre Schwangerschaft problemlos verlief und ihre Kinder gesund auf die Welt kamen 🙂 Übrigens: Mein Sohn kam vor ein paar Tagen zur Welt. Er ist kerngesund, hat TOP Werte und ist mehr als wohlauf.
Darüber hinaus hat schon vor 13 Jahren (!) die größte Ernährungsgesellschaft der Welt, die Academy of Nutrition and Dietetics (A.N.D) sich zu diesem Thema positiv geäußert und eine vegane Ernährungsweise in jeder Lebensphase empfohlen.
Zum Thema B12:
B12 bekommen übrigens die Nutztiere separat zu gefüttert, weil diese Tiere in ihrem kurzen Leben niemals auf einer Weide standen. Zudem ist es doch viel unproblematischer und ethisch sowie moralisch besser vertretbar, wenn man eine kleine Pille B12 schluckt als ein Tier zu züchten, es zu mästen, dabei Missständen auszusetzen und am Ende brutal zu schlachten.
Wofür B12 wichtig ist und wie du es optimal supplementieren kannst, erfährst du hier: B12: Welches Präparat und warum B12 so wichtig ist
Thema Eier und Milch:
Inwiefern soll ein Baby von diesen Lebensmitteln besonders profitieren? Kuhmilch ist für Kälber gedacht und nicht für Menschen. Die Milch ist voller Wachstumshormone und zudem artenfremde Milch. Wusstest du, dass Menschen, die einzigen Lebewesen sind, die noch im Erwachsenenalter artenfremde Milch zu sich nehmen? Absolut unlogisch und eher darauf zurückzuführen, dass mit diesem Lebensmittel Geld gemacht werden kann und es nicht in erster Linie konsumiert wird, weil die Milch soooo gesund für uns ist.
Hier kannst du nachlesen, was in der Eier- und Milchindustrie vor sich geht:
Thema vegane Babys sind gestorben:
Ich gehe stark davon aus, dass du von den Babys sprichst, die nicht vegan sondern rohköstlich UND sehr einseitig ernährt wurden sind. Doch was hat das mit Veganismus zu tun? Veganismus stellt eine gesunde und ausgewogene Ernährung da. Nur von Luft und Liebe kann niemand leben. Die vegane Ernährung sollte bunt aussehen: Gemüsen, Obst, gute Kohlenhydrate, Proteine usw. SCHLECHT ernähren kann man sich mit jeder Ernährungsform. Nur Pommes, Currywurst und Schnitzel stellen auch keine optimale Ernährung da, genauso wenig wie einseitige vegane oder rohköstliche Ernährung. Das sollte aber doch jedem klar sein. Die Eltern, die ihre Kinder so dermaßen falsch ernährt haben, hatten weder Ahnung von Ernährung noch von Kindern.
Hier kannst du nachlesen, wie man sich als vegane Schwangere in dieser sensiblen Phase ernähren sollte: Vegane Ernährung in der Schwangerschaft: Worauf man achten muss – Ernährungstipps
Deine Informationsquellen:
Es ist schön zu wissen, dass du Zeitungen liest, doch lass dir bitte gesagt sein, dass die WELT und die Huffington Post keine seriösen und wissenschaftlich hochwertige Quellen sind. Schon gar nicht die Huffington Post. Das ist alles Bildniveau.
Ich kann dir folgendes Buch empfehlen:
Klick: Jetzt kaufen!
Solltest du noch weitere Vorurteile haben, dann schau dir doch diesen Bereich mal an: Vorurteile gegenüber dem Veganismus
Ich hoffe, du revidierst deine Meinung nachdem du weitere Informationen über Veganismus in der Schwangerschaft gelesen hast.
Viele Grüße,
Jessica