Ein Blick hinter die Kulissen der Produktion von Milchlämmern und Mastlämmern (zu Ostern)
Ostern jährt sich auf ein Neues. Traditionell werden an diesen Festtagen vor allem Osterlämmer verzehrt. Zartes Lammfleisch was den Gaumen verwöhnt. Doch hinter dieser Gaumenfreude steckt unvorstellbares Elend, was jegliche Vorstellungen übertrifft und was so gar nicht zu einem angeblich friedlichen Fest passt. Die Haltung von Lämmern, der Transport und die Schlachtung sind alles andere als friedlich. Zu wenige Menschen wissen, was sich für Grausamkeiten hinter dem niedlich klingenden Namen „Osterlamm“ verstecken. Ein Osterlamm ist nichts anderes als ein Säugling bzw. ein Baby.
In Europa ist die Lammfleischproduktion rückläufig und wird nur noch selten betrieben, da der Profit aus der Schafhaltung nicht mehr sonderlich profitabel ist. Somit wird das Lammfleisch, vor allem zu Ostern, aus dem Ausland importiert. Die Lämmer stammen aus Neuseeland, Australien, Großbritannien, Frankreich und Italien. Allein in Deutschland werden jährlich bis zu 900.000 Lämmer getötet!
Was genau ist ein Osterlamm?
Ein Osterlamm ist ein Säugling bzw. ein Baby. Die Lämmer sind häufig noch im Säuglingsalter, wenn sie von ihrer Mutter getrennt und geschlachtet werden. Unterschieden wird zwischen
- Milchlämmern, Alter 2-6 Monate und
- Mastlämmern, Altern 6-12 Monate
Milchlämmer nehmen ausschließlich Muttermilch zu sich.
Somit werden Lämmer bereits mit 8 Wochen von ihrer Mutter getrennt und zur Schlachtbank geführt. Klartext: Ein 8 Wochen alter Säugling wird zur Schlachtbank geführt.
Die Haltung von Osterlämmern
Animal Equality dokumentierte ein Jahr lang die Lammhaltung in Italien und brachte erschreckende und verstörende Fakten ans Tageslicht. Mit versteckter Kamera wurde festgehalten, wie enorm hoch das Leid der Lämmer ist.
Die Mutter-Kind-Bindung von Schafen ist schon kurz nach der Geburt sehr intensiv und hält meist ein ganzes Leben. Die Lämmer, die häufig noch im Säuglingsalter von 8 Wochen sind, und Muttermilch trinken werden viel zu früh von ihren Müttern getrennt. Für Mutter und Lamm ist diese Trennung sehr traumatisierend und verstörend. Die verängstigten Lämmer werden danach in viel zu engen Ställen gehalten und von den Züchtern und Mitarbeitern des Hofes massiv misshandelt, dazu gehören heftige Schläge und Tritte. Die kleinen Lämmer entwickeln dadurch starke Verhaltensstörungen und verletzen sich selbst und andere. Zudem werden die Tiere über mehrere Stunden auf extrem beengten Raum zusammengepfercht, darunter sind kranke, verletzte und sogar tote Tiere. Die kranken Lämmer werden weder medizinisch versorgt noch die Leichen entsorgt. Katastrophale Zustände!
Viele Lämmer sterben bereits durch die nicht artgerechte Haltung. Wer die Haltung überlebt, stirbt entweder beim Transport oder spätestens im Schlachthof. Bereits hier wird eine Verlustrate der Händler berücksichtigt.
Der Transport von Lämmern
Sobald die Tiere „verladen“ werden, wenden einige italienische Betriebe die verbotene Methode „Wiegen“ an. Dabei werden die jungen Lämmer an den Hinterbeinen hoch genommen, was für die Tiere sehr schmerzhaft ist. Sie kugeln sich dabei oft Gelenke aus oder ziehen sich sehr schmerzhafte Gelenkbrüche und Muskel- sowie Bänderdeformationen zu. Diese Verletzungen werden nicht behandelt, so leiden die Tiere unvorstellbare Qualen. Über Stunden!
Das Lammfleisch aus Italien wird auch nach Deutschland exportiert.
Die Osterlämmer werden von Land zu Land transportiert um den Bedarf an Lammfleisch in den Ländern zu decken. Das bedeutet, dass die jungen Lämmer teilweise auf vier Etagen zusammengepfercht werden und bis zu 28 Stunden OHNE Versorgung bis zum Zielort transportiert werden. Genau das deckte erst 2018 die Animal Welfare Foundation auf. Die von ihnen geprüften LKWs hatten teilweise bis zu 850 Lämmer geladen! Vor Enge konnten die Lämmer nicht einmal liegen und standen stundenlang! Die Organisation folgte diesem LKW bis zum Schlachtort und dokumentierten so sehr genau die Transportdauer und die Versorgung die Tiere. Die übrigens absolut nicht stattfand. Weder Essen noch Trinken bekamen die Tiere. Die kleinen Lämmer mussten über 20 Stunden ohne einen Tropfen Wasser auskommen. Der Transporter startete in Rumänien und stoppte erst in der Nähe von Rom. Noch auf der Fahrt zeigte die Animal Welfare Foundation den LKW Fahrer an. Die Polizei stoppte für einige Stunden den Transport, verhängte ein Bußgeld und ließ den Transporter dann leider weiterfahren.
Die Lämmer werden jedoch nicht nur mittels LKWs zu den Schlachtbetrieben gefahren, sondern auch per Transportschiff. Diese Schiffe können bis zu 100.000 Lämmer aufnehmen. So eine Reise kann bis zu 3 Wochen dauern. Die Tiere werden häufig nach Ägypten und Asien verschifft. Die Tiere werden meistens für das muslimische Opferfest getötet. Dafür werden die Tiere nach islamischem Brauch getötet, das bedeutet, dass den Tieren die Kehle durchgeschnitten wird. Dafür müssen die Tiere lebendig am Schlachtort ankommen. Doch da die Lämmer auf dieser Reise unzureichend versorgt werden und einer extrem Enge ausgesetzt sind, überleben viele Tiere den Transport nicht. Die Händler planen dafür eine feste Verlustrate von ca. 2 Prozent ein. Von 100.000 Lämmern schaffen es mindestens 2000 nicht.
Viele Lämmer stammen auch aus Australien und Neuseeland, die aufgrund von EU-Agrarsubventionen und fehlenden Importzöllen in die EU transportiert werden. Der vorgeschriebene Platz für ein Lamm beträgt 0,2m² und für ein trächtiges Mutterschaf gerade einmal 0,5m². Extrem wenig Platz für ein leidensfähiges Lebewesen.
Die Schlachtung von Lämmern
Im Schlachthaus wartet dann nicht die Erlösung, sondern die Qual nimmt noch einmal zu. Die verstörten, verletzten und völlig verängstigten Lämmer werden im Schlachthaus in viel zu kleine Ställe aus Metallgittern gepfercht. Diese sind so klein, dass die Tiere teilweise übereinanderstehen. Die Videoaufnahmen von Animal Equality zeigen schreiende kleine Lämmer, die sich in den Gittern verfangen und dabei verletzen.
Die besuchten Schlachthäuser führten die Elektronarkose durch, wodurch das Tier vor der Schlachtung betäubt wird. Diese wurde sehr häufig nicht korrekt ausgeführt, so, dass die Lämmer ihre Schlachtung bei vollem Bewusstsein mitbekamen. Sie treten während diesem Prozesses vor Panik um sich bis sie qualvoll verbluten.
Lösung: Ostern wirklich friedlich feiern
… und zwar ohne ein gefoltertes Lebewesen. Um genau zu sein, ohne einen qualvoll getöteten Säugling. Schwer zu lesen und zu begreifen, aber es ist genauso. Es sind getötete Säuglinge und Babys.
Die Lösung für dieses Leid ist sehr einfach. Das Fest der Auferstehung wirklich friedlich feiern. Ohne Leid, ohne Qual, ohne ein totes Tier.
Es gibt sehr leckere pflanzliche Alternativen, die perfekt an so einem Fest verzehrt werden können ohne ein Tier dafür leiden und sterben zu lassen.
Wie wahrhaftig können Werte sein, wenn sie mit so einem Elend gefeiert werden? Jeder sollte seine Werte hinterfragen und sich die Frage stellen, wie friedlich er wirklich lebt.
Hier geht es zu einigen leckeren friedlichen Rezepten:
- Rezept: Saftiger Möhrenkuchen mit „wenig“ Zucker – vegan
- Rezept: Veganer Kirsch Streuselkuchen mit nur 4 Zutaten in 35 Minuten
- Rezept: Genialer Russischer Zupfkuchen vegan – Käsiges Schokoträumchen
- Rezept: Vegane Mousse au Chocolat Torte – GRANDIOS
- Rezept: Saftiger Mandel Grieß Apfelkuchen mit wenig Zucker – vegan
- Rezept: Sooo saftiger Schokoladen-Bananen-Kuchen – wenig Zucker
- Rezept: Unschlagbarer veganer Käsekuchen – ohne Margarine in der Füllung
Quellen:
https://www.umweltnetz-schweiz.ch/themen/tierschutz/1033-das-leiden-der-osterl%C3%A4mmer.html
http://www.freiheit-fuer-tiere.de/vorschau/lasst-die-osterlaemmer-leben.html
https://www.aktiontier.org/themen/ostern/osterlamm/
https://www.mdr.de/thueringen/mitte-west-thueringen/erfurt/osterlaemmer-erfurt-tiefthal-100.html