Geburtsbericht: Geplanter Kaiserschnitt – Kritik, Panik und pures Glück

Geburtsbericht: Geplanter Kaiserschnitt – Kritik, Panik und pures Glück

Die Geburt unseres wunderbaren Sohnes – Ein Ereignis von Angst bis Liebe 

Da viele von euch meine vegane Schwangerschaft (alle Berichte sind in der neuen Rubrik vegane Schwangerschaft zu finden) mitverfolgt haben, berichte ich euch nach vielen Fragen nun endlich von der Geburt. Ich entschied mich aus Angst vor einer natürlichen Geburt für einen geplanten Kaiserschnitt. Erfahrt im Folgenden, wie die Geburt ablief und weshalb ich während der OP in Panik geriet.

Die Geburt eines Kindes ist etwas Spektakuläres. Es verändert das Leben schlagartig. Gefühle kommen auf, die man in der Form noch gar nicht bis nicht häufig gefühlt hat. Bendix wurde am 14.8.2017 um 10.10 Uhr geboren. Ein Moment, der sich ganz fest in meinem Herzen eingebrannt hat. Auf ewig. Bendix ist ein Wunschkind. Voller Freude und Neugierde erwarteten wir ganz ungeduldig unseren Sohn. (Den passenden Artikel zur Verkündung der Geburt findet ihr hier: Veganes Baby: Er ist da! Unser Sohn wurde geboren)

Meine Entscheidung für einen geplanten Kaiserschnitt und die Kritik der anderen

Ich stellte mir natürlich schon recht früh die Frage, ob ich mittels einer spontanen Geburt, also einer natürlichen Geburt, entbinden möchte oder per Kaiserschnitt. Die Frage kam deshalb auf, da meine Mutter (Mutter von zwei Kindern) bei jeder Geburt schrecklich gerissen ist. Sie hatte damals die gleiche Figur wie ich. Sehr schmal. Aufgrund ihrer Geschichte und der Tatsache, dass ich wie sie gebaut bin machte mir Angst, das gleiche durchleben zu müssen. Somit entschied ich mich für einen geplanten Kaiserschnitt. Eine Entscheidung, die ich mir gründlich überlegte.

Es ist mein Körper und somit meine alleinige Entscheidung. Ich ließ mir von niemand hereinreden und blieb schlussendlich dabei. Nur anscheinend können viele Mütter, die davon hören, nicht damit umgehen. So kam es dazu, dass ich mich oft rechtfertigen musste und die Entscheidung über meinen eigenen Körper nicht respektiert wurde.

„Wunschkaiserschnitt“ – das Unwort für viele Mütter. Egal, mit welcher Mutter ich darüber redete, bzw. gefragt wurde, kam JEDES MAL die Frage „Bist du sicher?“ oder auch liebend gern folgende Aussagen:  „Mach das auf gar keinen Fall.“ – „Ach du brauchst keine Angst haben, da passiert schon nichts. Du musst dadurch.“ – „Du musst eben die Geburtsschmerzen aushalten.“ usw. Gepaart mit einem vorwurfsvollen Unterton und großem Unverständnis. Es gibt einen Unterschied zwischen „interessiert nachfragen“ und „indirekt Vorwürfe machen“.

Es gab wirklich kaum Frauen, die meine Entscheidung unkommentiert ließen. Jedes Mal gaben sie mir zu verstehen, dass das auf diesem Wege keine richtige Geburt sei.
So ein Blödsinn.

Zum Glück stehe ich immer zu meinen Entscheidungen und vertrete diese  sehr selbstbewusst. Trotz der vielen Kritik ließ ich mich nicht verunsichern. Da es mein Körper ist und ich mit der Entscheidung leben muss und niemand anders. Daher ist es für mich nicht von Relevanz, wie Leute über meine Entscheidungen denken oder urteilen.

Und genau das möchte ich jeder Frau, jeder Schwangeren mit auf den Weg geben: Es ist euer Körper und NUR ihr dürft entscheiden, was mit diesem passieren soll oder eben nicht.

Mein Körper, meine Regeln!

Euer Körper, eure Regeln!

Es ist eure Entscheidung und euer Recht, wie ihr euer Kind auf die Welt bekommen wollt. Eure Empfindungen, Gefühle und Ängste haben Bedeutung und müssen respektiert werden. Von jedem. Lasst euch nicht reinreden und vertraut eurer Intuition! Es bringt rein gar nichts mit wahnsinniger Angst vor Geburtsverletzungen oder –schmerzen eine spontan/natürliche Geburt zu durchleben. Verkrampfungen führen erst recht zu einem unangenehmen Geburtserlebnis. Das Gleiche gilt für einen Kaiserschnitt. Wenn ihr Angst davor habt, dann tut es selbstverständlich nicht. Doch diesen Fall gibt es eigentlich nur bei Komplikationen einer natürlichen Geburt und da hat man leider keine andere Wahl als die Ärzte entscheiden zu lassen. Niemand hat das Recht über euren Körper zu bestimmen. Es ist eine Unverschämtheit und zeugt von Respektlosigkeit, wenn Leute versuchen euch zu Handlungen zu drängen, die bei euch großes Unbehagen und Ängste auslösen.


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Geburtserlebnis per Wunschkaiserschnitt

Unser Sohn wurde eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin geholt. Doch da meine Wehen schon sehr regelmäßig waren und meine Frauenärztin schon vermutete, dass ich sogar früher als dem geplanten Termin entbinde, wusste ich, dass unser Sohn bereit war auf die Welt zu kommen. Das beruhigte mich. Ich wusste durch das Eintreten der Wehen, dass es in Ordnung ist für ihn geholt zu werden und es ist nicht zu früh ist.

Früh morgens fuhren wir ins Krankenhaus. Wir wussten nicht, wann es soweit sein wird, da sie uns bereits beim Beratungsgespräch sagten, dass sämtliche Notfälle vorgezogen werden und sie uns somit keine bestimmte Uhrzeit nennen konnten. Dafür hatten wir natürlich jegliches Verständnis. Als wir im Krankenhaus eintrafen wuchs die Aufregung immer mehr. Bereits am Vorabend konnte ich es kaum noch aushalten und schlief dementsprechend wenig. Ich war voller Aufregung, Neugierde, etwas Angst und Unsicherheit … und etwas traurig. Denn die Zweisamkeit, die mein Mann und ich so genossen, würde am nächsten Tag vorbei sein. Ich war regelrecht wehmütig und wusste nicht genau, was auf uns zukommt. Im nächsten Artikel mehr dazu.

Nach einiger Zeit am CTG wurden ebenfalls wieder regelmäßige Wehen festgestellt. Ich bekam nun mein schickes OP-Hemdchen und wurde an den Tropf gelegt. Wir wurden immer aufgeregter, vor allem weil wir nicht wussten, wann es nun los geht. Ich muss anmerken, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt immer noch keine Angst vor dem Kaiserschnitt hatte.

Nach ca. 3 Stunden warten ging die Tür auf und zwei Schwestern kamen herein …

„So, nun geht es los.“

Mein Mann und ich schauten uns an und ich wurde immer aufgeregter und konnte es kaum erwarten unseren kleinen Sohn in Empfang zu nehmen. Wir machten noch ein letztes Foto als Pärchen und dann ging es los in den Operationssaal.

Im OP – kurz vorm Kaiserschnitt

Ich fing vor Aufregung an zu zittern, doch ich fühlte mich gut und war voller Vorfreude. Es war nun Zeit mir die Betäubung durch den Rücken zu setzen. Ich erinnerte mich an das Versprechen der Ärzte und Schilderungen anderer Mütter, dass ich dadurch absolut nichts spüre. Alles wäre taub und völlig schmerzlos. Als hätte ich keine Beine mehr.

So, da lag ich nun und wartete auf genau dieses Gefühl. Langsam wurden meine Beine schwerer und ich war mir sicher, dass ich gleich gar nichts mehr spüre.

Ich wurde durch den Vorraum in den Hauptsaal geschoben und lernte die anderen Ärzte kennen. Oberhalb meiner Brust wurde zügig der Sichtschutz angebracht. Beim Vorstellen der Ärzte kamen mir bereits die ersten Tränen, da ich immer aufgeregter wurde, aber im positiven Sinne. Die Schwestern führten einen Test an meinen Beinen durch um zu prüfen, ob ich noch etwas spüre. Ein seltsames Gefühl, ganz anders als erwartet. Völlig anders als erwartet um ehrlich zu sein. Ich spürte zwar keinen Schmerz, aber Druck und merkte ganz deutlich, dass Handlungen an meiner unteren Körperhälfte vorgenommen wurden. Das machte mir plötzlich Angst. Große Angst.

Nun sollte noch der Katheter gelegt werden. DAS war das einzige, worüber ich mir vorher viele viele Gedanken machte. Ich stellte mir alles bildlich vor und das löste ein riesiges unangenehmes Gefühl in mir aus. Die Schwestern versuchten mir zu versichern, dass das Legen des Katheters völlig schmerzfrei ist, doch ..tja … ich glaubte es trotzdem nicht und machte das ziemlich deutlich. 😀 Nach dem Legen des Katheters war mir mein Getue sehr peinlich, da ich tatsächlich nichts Schlimmes spürte. Nun ja, das erleben die Schwestern täglich und nahmen es mir nicht übel und lachten einfach nur. Ab da an ging alles ganz schnell …

Die unerwartete Panik

Der Arzt sagte mir nicht, dass er nun beginnt und somit spürte ich plötzlich, dass untenrum noch mehr geschieht. Sie ruckelten an mir. Ich schwank von rechts nach links und spürte ganz deutlich, dass sie an mir herumzerrten. Damit hatte ich absolut nicht gerechnet und geriet in Panik. Ich hatte richtige Angst. Mein Mann saß zum Glück direkt an meinem Kopf und versuchte mich zu beruhigen. Wir hielten ständig Blickkontakt und er sprach beruhigend auf mich ein. Meine Panik wurde immer größer und ich bin fast wahnsinnig geworden. Mir liefen die Tränen, das erste Mal aus Angst. Dieses Herumzerren ist sehr stark und das Schwanken ist ebenfalls sehr intensiv. Trotz der Betäubung, merkt man das alles sehr sehr deutlich! Damit hatte ich partout nicht gerechnet. Sie zogen an mir und ruckartig wurde ich nach links und nach rechts und wieder nach links und rechts gezogen. Schrecklich! Ich spürte den Druck und bekam es immer mehr mit der Angst zu tun. Diese Intensität hatte ich absolut nicht erwartet. Natürlich war mir vorher klar, dass ich irgendetwas spüren werde, aber nicht in DIESEM Ausmaß!

Ich biss die Zähne zusammen und versuchte meine Panik in Zaum zu halten. Die Hebammen hielten meine Hand und gaben ihr Bestes, genau wie mein wundervoller Mann. Er sah mir direkt an, dass ich in Panik geriet und tat alles um mich zu  beruhigen, obwohl es ihm wahnsinnig schwer fiel mich so zu sehen. Wäre er nicht gewesen, wäre ich wohl noch vor lauter Panik vom Tisch gesprungen bzw. gerollt.

Und da! Ein Schrei! Und noch einer!

Alles fiel von mir ab, jegliche Panik und unglaubliches Glück durchströmte mich. Ich hörte zum ersten Mal meinen Sohn. Sie hielten unser kleines Wunder, auf das wir so lange gewartet haben, über den Sichtschutz. Ich sah ihn, zum ersten Mal.

Oh Gott, was für ein wundervoller Moment.

Fassungslosigkeit machte sich bei mir breit. Dieses kleine schöne Wesen wuchs in mir und nun konnte ich es endlich sehen. Dieses schöne Gesicht, diese Bindung. Ich weinte und konnte nicht mehr aufhören. Zunächst sah ich ihn nur für wenige Sekunden, doch die reichten aus, dass ich meine Panik, kurz davor, völlig vergaß und nur noch meinen Sohn sehen wollte. Alles war vergessen. Ich bekam überhaupt nicht mehr mit, wie mich die Ärzte zunähten. Nichts war mehr relevant außer mein Sohn. Nachdem er kurz untersucht wurde, kam die Hebamme mit unserem kleinen Wunder zurück und sie legten Bendix neben mein Gesicht. Es war so weit. Mein Mann, unser Sohn und ich. Unsere Familie. Ich fasste unseren Sohn an und er griff nach meinem Finger und ich weinte vor lauter Dankbarkeit und war überwältigt, dass dieser kleine Mensch so fertig aus mir herauskam. Selbst jetzt, während ich hier sitze und diese Zeilen schreibe, laufen mir lauter Tränen übers Gesicht und ich bin immer noch so ergriffen von diesem Erlebnis.


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Erfahrt alles über meinen geplanten Kaiserschnitt - die unerwartete Panik, die Kritik und das pure Glück! Das Highlight meiner veganen Schwangerschaft.

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Wie es nach der Geburt weiter ging und ob ich mich noch einmal für einen geplanten Kaiserschnitt entscheiden würde, erfahrt ihr in wenigen Tagen im nächsten Artikel auf www.vchangemakers.de

Ich erzähle euch von unserer Kennlernphase, Stillproblemen, Schmerzen,  dem Zwiespalt den neuen Körper anzunehmen und so einiges mehr … seid gespannt!

Frage an euch: Wie war euer Geburtserlebnis?

Erzählt mir doch mal, wie euer Geburtserlebnis war! Hattet ihr eine natürliche Geburt oder auch einen Kaiserschnitt? Wie sind eure Erfahrungen? Wurdet ihr ebenfalls kritisiert, weil ihr euch eventuell für einen geplanten Kaiserschnitt entschieden habt?

Alle bisherigen Artikel zu meiner veganen Schwangerschaft, sowie Ernährungstipps in dieser sensiblen Lebensphase und den Reaktionen der Ärzte bzgl. meiner Ernährungsweise erfahrt ihr in der neuen Rubrik „Vegane Schwangerschaft“. Viel Spaß beim Lesen!

Wie immer gilt: Falls ihr Fragen habt, kontaktiert mich gerne: jessica@vchangemakers.de

Meistgelesen Artikel in der Rubrik vegane Schwangerschaft:

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Mein Statement zu Alena Gerbers Instagram Posting

Mein Statement zu Alena Gerbers Instagram Posting

Alena Gerber ist der Meinung, dass eine vegane Ernährung in der Schwangerschaft schädlich ist

Kennt ihr das Model Alena Gerber? Vor ein paar Tagen hat sie sich über eine vegane Schwangerschaft geäußert. Sie ist der Meinung, dass diese sehr schädlich für die Babys ist. Ihre „Fakten“ hat sie laut eigener Angaben aus der WELT und der Huffington Post. Da wundert es mich nicht, dass sie so flach argumentiert. Ich kann ihre Äußerungen nicht so einfach im Raum stehen lassen und deswegen muss ich mich dazu äußern. Lest ihre Aussagen:

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„Liebe Alena,

dein Wissen bzgl. gesunder und ausgewogener Ernährung benötigt eine Auffrischung! 😉 Nicht schlimm, Wissen kann man sich aneignen. Lies doch mal meine Artikel zu meiner veganen Schwangerschaft: Artikel über vegane Schwangerschaften

Dort kannst du ganz leicht nachlesen, wie gut meine vegane Schwangerschaft verlief.  Dort findest du auch zahlreiche Interviews mit veganen Schwangeren und Müttern. Auch in diesen Interviews wirst du erfahren, dass ihre Schwangerschaft problemlos verlief und ihre Kinder gesund auf die Welt kamen 🙂 Übrigens: Mein Sohn kam vor ein paar Tagen zur Welt. Er ist kerngesund, hat TOP Werte und ist mehr als wohlauf. 

Darüber hinaus hat schon vor 13 Jahren (!) die größte Ernährungsgesellschaft der Welt, die Academy of Nutrition and Dietetics (A.N.D) sich zu diesem Thema positiv geäußert und eine vegane Ernährungsweise in jeder Lebensphase empfohlen.

 

Zum Thema B12:

B12 bekommen übrigens die Nutztiere separat zu gefüttert, weil diese Tiere in ihrem kurzen Leben niemals auf einer Weide standen. Zudem ist es doch viel unproblematischer und ethisch sowie moralisch besser vertretbar, wenn man eine kleine Pille B12 schluckt als ein Tier zu züchten, es zu mästen, dabei Missständen auszusetzen und am Ende brutal zu schlachten.

Wofür B12 wichtig ist und wie du es optimal supplementieren kannst, erfährst du hier: B12: Welches Präparat und warum B12 so wichtig ist

 

Thema Eier und Milch:

Inwiefern soll ein Baby von diesen Lebensmitteln besonders profitieren? Kuhmilch ist für Kälber gedacht und nicht für Menschen. Die Milch ist voller Wachstumshormone und  zudem artenfremde Milch. Wusstest du, dass Menschen, die einzigen Lebewesen sind, die noch im Erwachsenenalter artenfremde Milch zu sich nehmen? Absolut unlogisch und eher darauf zurückzuführen, dass mit diesem Lebensmittel Geld gemacht werden kann und es nicht in erster Linie konsumiert wird, weil die Milch soooo gesund für uns ist.

Hier kannst du nachlesen, was in der Eier- und Milchindustrie vor sich geht:

 

Thema vegane Babys sind gestorben:

Ich gehe stark davon aus, dass du von den Babys sprichst, die nicht vegan sondern rohköstlich UND sehr einseitig ernährt wurden sind. Doch was hat das mit Veganismus zu tun? Veganismus stellt eine gesunde und ausgewogene Ernährung da. Nur von Luft und Liebe kann niemand leben. Die vegane Ernährung sollte bunt aussehen: Gemüsen, Obst, gute Kohlenhydrate, Proteine usw. SCHLECHT ernähren kann man sich mit jeder Ernährungsform. Nur Pommes, Currywurst und Schnitzel stellen auch keine optimale Ernährung da, genauso wenig wie einseitige vegane oder rohköstliche Ernährung. Das sollte aber doch jedem klar sein. Die Eltern, die ihre Kinder so dermaßen falsch ernährt haben, hatten weder Ahnung von Ernährung noch von Kindern.

Hier kannst du nachlesen, wie man sich als vegane Schwangere in dieser sensiblen Phase ernähren sollte: Vegane Ernährung in der Schwangerschaft: Worauf man achten muss – Ernährungstipps

Deine Informationsquellen:

Es ist schön zu wissen, dass du Zeitungen liest, doch lass dir bitte gesagt sein, dass die WELT und die Huffington Post keine seriösen und wissenschaftlich hochwertige Quellen sind. Schon gar nicht die Huffington Post. Das ist alles Bildniveau.

Ich kann dir folgendes Buch empfehlen:

 
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Solltest du noch weitere Vorurteile haben, dann schau dir doch diesen Bereich mal an: Vorurteile gegenüber dem Veganismus

Ich hoffe, du revidierst deine Meinung nachdem du weitere Informationen über Veganismus in der Schwangerschaft gelesen hast. 

Viele Grüße, 
Jessica

Veganes Baby: Er ist da! Unser Sohn wurde geboren

Veganes Baby: Er ist da! Unser Sohn wurde geboren

Der kleine Veganer ist auf der Welt

Es ist passiert!

Das Ergebnis unserer Liebe hat nun endlich das Licht der Welt erblickt ❤️ Ich darf euch überglücklich und unfassbar stolz mitteilen, dass es am 14.8.2017 um 10.10 Uhr soweit war. Unser geliebter und freudig erwarteter Sohn Bendix wurde geboren. Ein unglaubliches Erlebnis und so viele Gefühle voller Glück, Liebe und Dankbarkeit! Der kleine Veganer ist kleine 51 cm groß und wog bei der Geburt 3280gr. Er hat top Werte und ist mehr als wohlauf. Wir sind nun endlich zuhause und können unser neues Familienleben beginnen und in vollen Zügen genießen. Wir sind so überglücklich ❤️❤️❤️ nun beginnt eine neue Lebensphase, auf die wir uns wahnsinnig freuen 

Ihr werdet verstehen, dass der kleine Mann nun im absoluten Mittelpunkt steht und somit höchste Priorität hat. Daher wundert euch bitte nicht, dass auf VCM gerade nicht soviel passiert. Wir genießen gerade in vollen Zügen unser gemeinsames Kennenlernen und unser neues Familienleben. 

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Ein unbeschreibliches Gefühl was uns durchströmt seit der kleine Mann auf der Welt ist. 

Demnächst verfasse ich euch einen Geburtsbericht sowie Informationen zu den Reaktionen der Ärzte und Schwestern auf meine vegane Lebensweise im Krankenhaus. Wie ihr bereits in diesem Artikel gelesen habt, hatte mir eine Frauenärztin direkt ins Gesicht gesagt, dass unser Kind mit großer Wahrscheinlichkeit behindert werden würde, aufgrund meiner veganen Lebensweise. Alle weiteren Berichte zu meiner Schwangerschaft sowie zur großen Interviewreihe veganer Mütter und Schwangeren findet ihr im folgenden. Sehr interessante Berichte! Absolut lesenswert und sehr informativ.

Artikel über meine Schwangerschaft, die dich sicherlich auch interessieren:

Ebenfalls interessiert dich sicherlich die große Interviewreihe mit veganen Schwangeren und Müttern:

Sämtliche Artikel über vegane Schwangerschaften findest du nun auch im neuen Infobereich im Menü unter dem Punkt Vegane Schwangerschaft.

 

 

Schwangerschaftsupdate: Die letzten Tage vor der Geburt + Fotos – 39. SSW

Schwangerschaftsupdate: Die letzten Tage vor der Geburt + Fotos – 39. SSW

Die Aufregung steigt, denn unser Wunder könnte nun jeden Tag das Licht der Welt erblicken

Das wird vermutlich mein letzter Post zum Thema vegane Schwangerschaft sein. Es sind nur noch wenige Tage bis unser kleines Wunder zur Welt kommt. Der Geburtstermin steht und ich fühle wie mein Körper immer erschöpfter ist und schon lange an seine Grenzen gestoßen ist.

Ich kann mich kaum noch bewegen, ich bin froh, wenn ich es bis zur Toilette schaffe und zurück. Sobald wir einkaufen gehen oder etwas längere Laufwege zurücklegen, watschel ich wie ein stark übergewichtiger Pinguin von rechts nach links und mache 15 Kreuze, wenn wir wieder beim Auto angekommen sind. Kurz gesagt: Es geht körperlich kaum noch etwas. Dazu kommt noch Sodbrennen, Restless Leg Syndrom, obwohl das schon zum Glück schon besser geworden ist, Schwindel, Übelkeit und starke Müdigkeit. Schlafen ist kaum noch erholsam. Bei jeder Drehung wache ich auf, weil es ein Akt ist, sich mit so einer riesen Kugel zu drehen. Dazu muss ich nachts zigmal aufstehen um auf Toilette zu gehen.

Phase – Ich will nicht mehr schwanger sein- ist erreicht

Seit einigen Wochen ist die Phase ziemlich ausgeprägt, dass ich absolut nicht mehr schwanger sein will. Die ständigen Wehwehchen und die stark eingeschränkte Bewegungsfreiheit stören mich massiv. Ich muss dazu sagen, dass ich immer ein aktiver Mensch war. Viele Aktivitäten, unter anderem Sport mehrmals die Woche. Tja und nun lebe ich fast nur noch in der Wohnung, weil das Bewegen immer schwieriger wird. Der Bauch ist einfach so schwer und groß, dass es nur noch anstrengend ist. Ich laufe seit Monaten nur noch in bequemen Klamotten rum. Nichts mehr mit schick zurecht machen oder ähnliches. Leggings sind zur Standardhose geworden und darüber ein längeres Shirt, was noch über den Bauch reicht, dazu Turnschuh. Klar, bequeme Kleidung ist super, aber wenn man fast täglich das gleiche anzieht, nur in verschiedenen Farben, dann bekommt man irgendwann die Krise. Ich sah es auch nicht ein für diese „kurze“ Phase der Schwangerschaft, so viel Umstandskleidung zu kaufen. Die ist auch nicht gerade günstig und meistens wirklich hässlich. Ist euch mal aufgefallen, dass zig Umstandsshirts Herzchen abgebildet haben? Also nein sorry, ich bin 33 Jahre alt und keine 15 mehr.

Meine Figur hat sich verändert. Mein Bauch ist riesig. Ich bin mittlerweile tatsächlich bei einem Bauchumfang von 105 cm angekommen. Hilfe! 105cm! Gigantisch. Ich war immer sehr schlank und daher sind so Ausmaße für mich enorm. Dazu ist mein Bindegewebe sehr weich geworden und meine Brüste größer. Ich war immer durchtrainiert und hatte straffe Beine und nun zeichnen sich immer mehr Dellen ab und alles ist so weich. Das sind Veränderungen, die ich niemals hatte. Ich hoffe, dass sich meine gedehnte Haut gut zurückbildet. Natürlich nehme ich das alles für dieses Wunder in Kauf, aber glaubt mir, ich freu mich schon auf die Zeit, wenn ich meinen Körper wieder habe und mich wohlfühlen kann. Es ist einfach Wahnsinn, wie sehr so eine Schwangerschaft schlauchen kann. Aber na klar, für die Entstehung dieses Wunders tut der weibliche Körper unglaubliches. Das erfordert nun mal diese ganzen Dinge.

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Übrigens musste ich mittlerweile auch mein Bauchnabelpiercing entfernen. Ich hatte mir früh genug ein Schwangerschaftspiercing gekauft und es 8 Monate drin behalten, aber irgendwann spannte die Haut so sehr und es tat wirklich weh. So musste ich es leider entfernen. Ich werde es mir aber auf jeden Fall nach stechen lassen.

Kurz gesagt: Eine Schwangerschaft ist kein Spaziergang und mir wurde mal gesagt, dass Mütter die größten Lügner sind 😀

Ich bin da ganz authentisch und habe kein Problem damit ehrlich zu sein. So schön eine Schwangerschaft auch ist, aber sie kann auch ganz schön ätzend sein. Zumindest ist das mein Empfinden. Und ich bin froh, wenn ich es geschafft habe!

Doch nichtsdestotrotz bin ich tief beeindruckt von meinem Körper. Es ist unglaublich was mein Körper (er)schafft. Mein Körper hat einen neuen Menschen geschaffen. Dafür liebe ich ihn! 🙂

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 Meine Gewichtszunahme während der Schwangerschaft

Ich startete mit 55/56 Kilo und bin nun bei 68 Kilo angelangt. Also eine Gewichtszunahme von 12-13 Kilo. Alles im Rahmen. Eine Schwangere nimmt im Durchschnitt 13 Kilo zu. Ich falle also genau in diesen Rahmen. Das Baby wiegt etwas, die Gebärmutter, das Fruchtwasser usw. Da kommt einiges zusammen, daher verliert man auch einiges an Gewicht, sobald das Kind auf der Welt ist. Die restlichen Kilo verschwinden hoffentlich ruck zuck und ich komme zur alten Form zurück.

Ich hatte übrigens nie wirklichen Heißhunger während der Schwangerschaft, auch keine großartigen „Fressanfälle“. Es blieb alles gleich, außer, dass ich eine Phase hatte, in der ich keine großen Portionen essen konnte. Was selbstverständlich ist, da der Magen ziemlich zusammengedrückt wird. Auch hatte ich keine komischen Gelüste auf seltsame Kombinationen. Alles völlig langweilig und unspektakulär. Ich bin darüber sehr froh, denn ich kenne auch andere Fälle, in denen die Frauen ohne Ende zugenommen haben. Eine Schwangerschaft ist einfach eine Ausnahmesituation und da passieren so einige Dinge, die man vorher oft nicht hervor sieht.

 

Letzte Vorbereitungen bevor es in die Klinik geht

Da es nun jeden Tag soweit sein könnte, haben wir natürlich vorgesorgt und als erstes die Kliniktasche gepackt. Ich habe mir extra noch ein paar Sachen gekauft, wie vernünftige Schlafkleidung für normale und heiße Tage. Doch da der Sommer dieses Jahr anscheinend ausbleibt, muss ich mir um unangenehme Hitze wohl keine Sorgen mehr machen. Dazu kaufte ich noch Slips, Stillbhs, vernünftige Hausschuhe etc. Dazu noch Handtücher, Artikel des täglichen Bedarfs und was man halt noch so braucht.

Einige Naschereien haben natürlich auch den Weg in meine Tasche gefunden. Hach, ich sag euch, gar nicht so leicht, die kleinen Sünden nicht schon vorher zu vernaschen 😀

Da ich vor einigen Jahren einen sehr schweren Autounfall hatte und mir zwei Rückenwirbel brach, habe ich auch noch diese Unterlagen herausgesucht, da diese wichtig sind für die spätere Betäubung, die durch den Rücken vollzogen wird.

Bei uns zuhause hat sich natürlich auch einiges verändert. Wir haben nun die Wickelauflage auf der Kommode angebracht, die Babykleidung sortiert und eingeräumt, den Kinderwagen startklar gemacht und den Stubenwagen hübsch ausgestattet. Es ist alles bereit für unseren Sohn 🙂

Übrigens haben wir uns einige verschiedene Windelmarken besorgt. Jede Familie sagt etwas anderes über die besten Windeln, sowie haben wir einfach einige gekauft und werden sie testen, sobald es soweit ist.

Zudem habe ich nun einige bio-zertifizierte Babyartikel aus dem Onlineshop boutique-vegan.com

Mir ist es wichtig, dass unser Baby  nicht mit schädlichen Stoffen in Verbindung kommt und mit hochwertigen Produkten versorgt wird. Hier eine kleine Auswahl:

Bio-Windeln von Naty

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Bio-Feuchttücher von Naty

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Baby Bio-Kosmetikset von Pure Beginnings

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Babypuder von Argital

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Baby-Bio-Tee von Neuner’s

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Ich werde euch natürlich darüber informieren, wie die Produkte sind, sobald sie zum Einsatz kommen. Ich bin wirklich sehr gespannt auf die Wirkung und Qualität.

Schaut mal im Onlineshop Boutique vegan vorbei (www.boutique-vegan.com), denn dort gibt es eine eigene Kategorie mit Bio-Babyartikeln: Zur Baby-Bio-Kategorie

Eine tolle Auswahl! Ich finde es wirklich wichtig, dass vor allem Babys mit hochwertigen Bio-zertifizierten Produkten versorgt werden. Natürlich kann man nicht immer Bioprodukte kaufen ,denn wer hat schon dauerhaft das Geld?! Aber ein paar Bioprodukte sind immer noch besser als gar keine 🙂

 

Aktion: Babybauch bemalen

Mein Mann kam vor einiger Zeit auf die Idee meinen Babybauch zu bemalen. So kauften wir am Wochenende endlich Fingermalfarbe und legten los. Mein Mann war somit für ein paar Stunden Picasso. Zumindest mehr oder weniger. Es war eine sehr lustige Aktion. Schaut euch das Ergebnis an:

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Eine ganz süße Erinnerung. Wir haben noch einige Bilder gemacht, diese werden wir dann entwickeln lassen und im Kinderzimmer aufhängen 🙂

 

Unser Leben wird sich in wenigen Tagen endgültig ändern – was macht das mit uns?

Ganz viel macht das mit uns. Unser gesamtes bisheriges Leben wird sich von Grund auf ändern. Wir werden in wenigen Tagen ein gemeinsames Kind haben für das wir unser Leben lang verantwortlich sein werden.

Wir freuen uns wahnsinnig auf diese „Aufgabe“. Wir können es bis heute kaum glauben, dass in mir unser Kind heranwächst und wir es in wenigen Tagen in den Armen halten können. Vorfreude pur. Das Ergebnis unserer Liebe. Wir haben gemeinsam Leben erschaffen, aus vollster Liebe. Kein Unfall, kein Missgeschick, kein Versehen, sondern wirklich gewollt. 10 Monate waren eine lange Zeit und trotzdem kann ich mich noch bestens an den Moment erinnern als der Schwangerschaftstest ein positives Symbol erschienen ließ. Ach was war das für ein emotionaler Moment. Angst, Freude, Ungewissheit, Glück. Alles auf einmal. Die darauffolgenden Wochen und Monate waren für mich eine große Herausforderung. Viele Sorgen, unendliche Gedanken, Ängste, Freude begleiteten mich. Unser Kind war absolut gewünscht, doch nie im Leben hätten wir gedacht, dass es sooo schnell geht. Wir haben während der Schwangerschaft alle Herausforderungen gemeistert, zueinander gehalten und das Beste aus allem herausgeholt. Eine wahnsinnige Zeit voller Emotionen, Erinnerungen und Eindrücken. Und nun ist auch demnächst diese Phase abgeschlossen und wir beginnen wieder eine Neue. In diesem Jahr ist so viel passiert, wir haben geheiratet, ein Haus gefunden, private Angelegenheiten gemeistert und vor allem gemeinsam die Schwangerschaft durchgestanden. Wir sind nun bereit Eltern zu werden und uns allen Herausforderungen zu stellen, die auf uns zukommen werden. Wir wollen dieses Wunder endlich in den Armen halten und ihm die Welt zeigen und unsere Werte vermitteln.

Übrigens sind alle meine Bedenken was meine berufliche Karriere und die anderweitigen Veränderungen betreffen endgültig verschwunden. Wir werden alles meistern, egal was kommt. Ein gutes sicheres Gefühl! 🙂

Unsere Familie wird wachsen und wir mit ihr.

 

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REMINDER:

Vergisst nicht beim aktuellen Gewinnspiel mitzumachen!!!

Veggie Special Onlineshop: Schnäppchentipp + Interview + Gewinnspiel

 

Interview mit Vanessa: Selbstsicher steht sie zu ihrer veganen Schwangerschaft

Interview mit Vanessa: Selbstsicher steht sie zu ihrer veganen Schwangerschaft

„Ich bemühe mich stets mit allen Themen verantwortungsbewusst umzugehen. Kritik wäre für mich jedoch auch kein Grund zur Besorgnis gewesen. Schließlich haben die wenigsten Kinderärzte tatsächlich fundiertes Wissen über gesunde Ernährung, das dem aktuellen Forschungsstand entspricht.“

Vanessa beantwortet heute ausführlich meine Interviewfragen. Sie lässt sich weder von Ärzten noch Kritikern verunsichern. Erfahrt nun wie sie das schafft.

  1. Wie lange lebst du vegan? Was war dein Auslöser?
    Ich lebe seit 2011 vegan. Ich war zu diesem Zeitpunkt bereits seit etwa sieben Jahren Vegetarierin. Zur Vegetarierin wurde ich durch eine Freundin, die mich darauf aufmerksam machte, woraus Wurst und Co eigentlich so bestehen – aus toten Tieren. Und auch den Schritt zum Veganismus ging ich durch einen anderen Menschen, der mich inspirierte. Ich saß in der Ethikvorlesung in der Uni. Das Thema war Tierethik. Ich kam mit einem Kommilitonen ins Gespräch, der neben mir saß und erfuhr, dass er seit Jahren vegan lebe. Er erzählte mir ein bisschen davon und die Idee auf vegan umzuschwenken war geboren.
  2. Du bist momentan/warst schwanger und ernährst dich vegan. Hattest du zu Beginn der Schwangerschaft Bedenken, weil du dich vegan ernährst?
    Nein, ich war 2014/2015 schwanger. Ich hatte mich im Vorfeld sehr intensiv mit vollwertiger veganer Ernährung auseinander gesetzt und hatte daher keinerlei Bedenken bzgl. meiner veganen Schwangerschaft.
  3. Wie sind und waren die Reaktionen deines Umfelds auf diese Ernährungsweise? Falls du Kritik erhältst, wie gehst du damit um?

    Ein paar Personen haben mich gefragt, ob ich mich jetzt vegetarisch oder wieder „normal“ ernähren würde. Ich sagte ihnen, dass ich mich auch weiterhin vegan ernähre. Damit war es gut. Die mir nahestehenden Personen waren völlig unbesorgt, aber auch bei Freunden und Bekannten hatte ich zumeist das Gefühl, dass sie mir vertrauten, wenn ich ihnen sagte, dass eine vegane Ernährung auch in der Schwangerschaft und Stillzeit problemlos möglich sei. Böse Kritik habe ich aus keiner Richtung in Erinnerung. Aber auch dann hätte es mich nicht beunruhigt, da viele Menschen sich noch nicht hinreichend mit wirklich gesunder Ernährung beschäftigt haben. Ich hingegen habe mich intensiv belesen und auch mein Gesundheitszustand gab mir recht. Daher konnte sich auch niemand negativ äußern.
  4. War es schwer für dich vegan-freundliche Ärzte und Hebammen zu finden?

    Ich habe zwei freiberufliche Hebammen gehabt, die meine Vorsorge machten und die Hausgeburt betreuten. Eine davon war zufälligerweise auch vegan, die andere war diesbezüglich völlig entspannt und stets interessiert daran, was ich zum Thema gesunde Ernährung so alles zu erzählen hatte.
  5. Wie war bzw. sind die Reaktionen der Ärzte auf deine Ernährungsweise?
    Mein Hausarzt hat nie ein negatives Wort über meine Ernährung verloren. Jedoch hat er beide Besuche, die ich in den ganzen Jahren bei ihm nötig hatte, auf einen zu niedrigen Eisenwert geschoben. Beide Male bestätigte sich dies jedoch nach einer Blutuntersuchung nicht. Meine Frauenärztin wusste von meiner veganen Ernährung nichts. Zu ihr ging ich jedoch auch nur für den zweiten Ultraschall. Alles weitere haben meine Hebammen übernommen.
  6. Hattest du während der Schwangerschaft Gelüste auf tierische Produkte? Falls ja, wie hast du das für dich interpretiert und was hast du dagegen unternommen?
    Nein, zu keiner Zeit. Hätte ich dieses Verlangen verspürt, so hätte ich mir eine vegane Alternative besorgt und diese selbst gemacht.
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  7. Besonders in der Schwangerschaft müssen Frauen darauf achten, die richtigen Nährstoffe zu sich zu nehmen. Viele supplementieren daher Schwangerschaftspräparate. Hast du diese genommen und worauf hast du noch besonders geachtet bzw. achtest du?
    Ich habe Vitamin B12 und Vitamin D supplementiert. Das habe ich jedoch auch vor der Schwangerschaft schon getan.
  8. Hast bzw. Hattest du generell das Gefühl, dass dir was fehlt?
    Nein, das hatte und habe ich nicht.
  9. Lebt dein Partner auch vegan? Falls nicht, wie reagierte er auf deinen Entschluss, den Veganismus auch in der Schwangerschaft fortzuführen.
    Ja, mein Mann lebt auch vegan. Wir haben uns in der Universität kennengelernt. Beim gemeinsamen Essen in der Mensa kam meine vegane Lebensweise als Thema auf. Er war sehr interessiert und stieg in den folgenden Monaten selbst auf diese um.
  10. Gab es Schwierigkeiten während der Schwangerschaft, weil du dich vegan ernährst?
    Ich hatte zum Glück keine der typischen Schwangerschaftsbeschwerden
  11. Was ist dein Tipp an vegan lebende Schwangere? Auf was sollen sie besonders achten?
    Ich fand es wichtig mich vorher bereits mit gesunder, vollwertiger Ernährung befasst zu haben, sodass ich mir das Wissen nicht erst in der Schwangerschaft aneignen musste. Allgemein würde ich mir jedoch nicht all zu viele Sorgen machen. Man sollte sich und seinen Körper gut beobachten und auf sein Befinden achten. Das gilt jedoch nicht nur für vegane Schwangere, sondern für alle.
  12. Was ist dein Rat an vegan lebende Schwangere, wenn das Umfeld ständig Diskussionen beginnt und Kritik äußert?

    Ich habe gelernt zu unterscheiden, ob jemand nur diskutieren möchte, auf seinem Standpunkt beharrt und sich eigentlich nur streiten will oder ob jemand wirklich interessiert und offen für ein Gespräch ist. Nur mit zweiterem Personenkreis habe ich über dieses Thema gesprochen. Alles andere ist verschwendete Energie.
  13. Falls dein Kind schon auf der Welt ist: Hattest du nach der Geburt Schwierigkeiten einen vegan-freundlichen Kinderarzt zu finden? Wie waren die Reaktionen und wie bist du damit umgegangen?
    Nein, ich habe eine anthroposophische Kinderärztin gefunden, die unsere Ernährungsweise sogar unterstützt. Sie hat schnell gemerkt, dass ich mich mit vielen Themen sehr intensiv beschäftigt habe und, das bei mir eine richtige Lebenseinstellung und kein Trend dahinter steht. Ich bemühe mich stets mit allen Themen verantwortungsbewusst umzugehen. Kritik wäre für mich jedoch auch kein Grund zur Besorgnis gewesen. Schließlich haben die wenigsten Kinderärzte tatsächlich fundiertes Wissen über gesunde Ernährung, das dem aktuellen Forschungsstand entspricht.interview-vegane-schwangerschaft-vanessa-2
  14. Wirst du dein Kind weiterhin vegan ernähren?
    Ja, das tue und werde ich.
  15. Wie sind deine Erfahrungen mit deinem Umfeld auf deine Entscheidung dein Kind vegan zu ernähren?
    Da alle sehen können, dass meine Tochter sich in allen Bereichen prächtig entwickelte, hat es von keiner Seite aus Probleme gegeben. Das es ihr sehr gut geht und sie sich ebenso gut entwickelt, konnte mir auch die Kinderärztin stets bestätigen.
  16. Kannst du Vergleiche ziehen, indem du schon einmal eine unvegane Schwangerschaft vollzogen hast?
    Ich habe nur eine Freundin, die einen solchen Vergleich ziehen konnte. Die vegane Schwangerschaft war für sie sehr viel angenehmer. Sie hat weniger zugenommen, hatte weniger Schwangerschaftsleiden und auch die Geburt war viel schöner und unproblematisch. Die vegane Ernährung hat, ihrer Meinung nach, einen wesentlichen Teil dazu beigetragen.
  17. Jede Schwangerschaft ist anders. Somit hat auch jede Frau mit unterschiedlichen Beschwerden zu kämpfen. Welche traten bei dir auf und was hast du dagegen getan?
    Am Anfang hatte ich ein paar Mal ein Übelkeits- und Schwindelgefühl. Dagegen hilf bei mir, mich viel an der frischen Luft zu bewegen. Ich ging so oft ich konnte im Wald spazieren und aß, worauf ich Lust hatte. Das waren in meinem Fall Orangen. Am Ende der Schwangerschaft hatte ich nachts manchmal Wadenkrämpfe. Um diesen entgegen zu wirken, aß ich vermehrt Wildkräuter, grünes Blattgemüse und Nüsse um mehr Magnesium zu mir zu nehmen. Ansonsten hatte ich eine sehr angenehme und und problematische Schwangerschaft.
  18. Möchtest du den Lesern noch etwas mitteilen? Dann lass deinen Gedanken freien Lauf.
    Die veganen Menschen in meinem Umfeld waren stets sehr bedächtige und achtsame Menschen. Das zog sich durch viele Lebensbereiche, so auch in der Ernährung. Im Schnitt aßen sie sehr viel mehr frisches Obst und Gemüse, aßen weniger verarbeitete Lebensmittel und tranken sehr viel öfter stilles Wasser. Das ist schon einmal eine gute Basis, die viele Menschen leider nicht erfüllen. Ist das bei einer veganen Schwangeren auch der Fall, muss sie sich in den seltensten Fällen Sorgen um eine Unterversorgung ihres Kindes machen. Das Kind zieht sich alles, was es braucht, aus den Reserven der Mutter. Bevor das Kind einen Mangel erleidet, ist dieser bei der Mutter bereits vorhanden. Achtet man auf seinen Körper, wird man dies schnell merken und kann dem entgegen wirken. Hat man ein ängstliches Naturell, so kann man regelmäßig seine Blutwerte überprüfen lassen. So hat man für sich die Sicherheit, dass alles in Ordnung ist. Allerdings arbeitet der schwangere Körper auch effektiver und nimmt mehr Vitamine und Mineralstoffe aus der Nahrung auf, als im nicht schwangeren Zustand. Allgemein würde ich jedoch darauf achten, mir nicht all zu viele Sorgen zu machen. Die Schwangerschaft ist eine wunderschöne und kraftvolle Zeit, die man genießen sollte. Man sollte für möglichst viel Entspannung sorgen und sich mit positiver Energie aufladen damit man voller Freunde in das neue Abenteuer starten kann.

 

Liebe Vanessa, vielen lieben Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast, die Interviewfragen ausführlich zu beantworten! Es ist beeindruckend, wie selbstsicher du mit dem Veganismus umgehst. Man liest klar heraus, dass (falsche) Kritik an die abprallt und du selbstbewusst zu deinen Überzeugungen und Einstellungen stehst! Toll! Ich bin davon überzeugt, dass du einigen Müttern Unsicherheit bzgl. Veganismus in der Schwangerschaft und auch darüber hinaus genommen hast. DANKE! Alles Gute für dich und deine Familie!

 

Hintergrundinformationen zur Interviewreihe gibt es im folgenden Artikel, dort erfährst du auch, wie du teilnehmen kannst, falls du ebenfalls schwanger bist oder Mutter und zudem vegan lebst. Ich freue mich auf euer Feedback und auf weitere Teilnehmerinnen! Lasst uns gemeinsam zeigen, dass vegan tatsächlich ohne Probleme in jeder Lebensphase möglich ist, so lange man sich ausgewogen und bewusst ernährt. ?

 

Bisherige Interviews mit vegan lebenden Schwangeren bzw. Müttern:

 

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