Ein Kind zu bekommen bedeutet eine große Umstellung in sämtlichen Lebensbereichen
So, die Halbzeit ist rum. Ich bin nun im 6. Monat schwanger. Nicht mehr lange und mein zukünftiger Mann und ich sind stolze Eltern eines kleinen Jungen. Die Vorfreude ist riesig und wir freuen uns auf den neuen Lebensabschnitt. Doch so eine Schwangerschaft – ein Kind – bedeutet auch eine große Verantwortung und vor allem enorme Umstellung vieler Lebensbereiche. In den verschiedenen Schwangerschaftsabschnitten hatte ich gemischte Gefühle. Ganz zu Beginn freute ich mich zwar über die frohe Botschaft schwanger zu sein, doch mehrere Wochen war ich emotional sehr aufgewühlt. Mir schossen Fragen zu den unterschiedlichsten Sachen durch den Kopf. Vor allem was meine berufliche Karriere betrifft.
Gedanken über meine Karriere
„Was ist mit meiner Karriere?“ „Habe ich umsonst studiert?“ „Werde ich nur noch Teilzeitjobs machen können?“ „Werde ich trotz Studium und Berufserfahrung in der Altersarmut enden?“
Den Gedankengang kennen wohl einige. Zukunftsängste. Obwohl es sicherlich auch viele Frauen gibt, die sich ein „leichtes“ Leben machen und sich sagen „Tja, soll der Mann das Geld für ein paar Jahre verdienen und ich kümmere mich ganz entspannt um das Kind.“
Das ist so gar nicht meine Lebensphilosophie. Wenn es eines ist, was ich hasse, dann ist es Abhängigkeit. Seit ich 14-15 Jahre bin, arbeite ich. Selbst im Studium habe ich bis zu 30 Stunden die Woche gearbeitet. Im Prinzip habe ich hauptsächlich gearbeitet und nebenbei studiert. Doch meine Eigenverantwortlichkeit gab mir auch eine große Sicherheit. Ich kenne es nicht anders und war froh von niemandem abhängig zu sein und mein eigenes Geld zu verdienen. Kein eigenes Geld mehr zu verdienen bzw. nur noch einen Bruchteil zu erhalten, der gerade für das nötigste reicht, machte mir bis vor ein paar Wochen enorme Angst. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, ich habe einen unglaublich tollen Mann an meiner Seite, der gar kein Problem mit der Situation hat und anstandslos für mich und das Baby, bzw. für uns sorgen will. Auf ihn ist immer Verlass und ich habe nichts zu befürchten. Doch trotz allem sind die Gedanken und die Ängste vorhanden, bzw. waren sie. Typische Zukunftsängste eben. Die oben genannten Fragen schossen mir täglich durch den Kopf und ich hatte einfach nur noch Angst. Mein Partner hat mich täglich beruhigt und mir versichert, dass ich mir keine Sorgen machen muss usw. Nun im Verlauf dieser Phase habe ich mich mittlerweile beruhigt und wieder auf mich besonnen. Ich arbeite gerne und habe daher auch studiert um meine Fähigkeiten weiter auszubauen und mir ein größeres Wissen anzueignen. Ich lasse mich nun immer mehr auf den neuen Lebensabschnitt ein. Ich werde vermutlich 2 Jahre zuhause bleiben, zumindest so lange bis unser Kind in den Kindergarten geht. Danach möchte ich unbedingt wieder arbeiten. Vermutlich nur Teilzeit. Den Kompromiss werde ich eingehen, da ich nicht will, dass unser Kind seinen Vater und mich nur abends sieht. Ebenfalls will ich nicht, dass er größtenteils von anderen erzogen wird. Doch nur zuhause zu sein für Jahre und nicht mehr arbeiten?! Nein, das kann und will ich mir nicht vorstellen. Ich war bis kurzum noch für das Marketing in einer IT-Firma tätig. Ein Beruf, der mir sehr viel Spaß macht und ich hoffe, dass ich nach der Babypause wieder in diesem Berufsfeld einsteigen kann.
Frage an euch: Wie war das bei euch? Was hattet ihr für Gedanken? Wie habt ihr diese Situation gelöst?
Meine Figur
Der Babybauch wächst und wächst. Mein Spiegelbild war mir bis vor kurzem noch fremd, noch komisch, noch ungewohnt. Ich war schon immer schlank. Seit ich 16 Jahre bin, hält sich mein Gewicht und schwankt maximal zwischen 3-4 Kilo. Nun bin ich 33 Jahre alt und mein Bauch wächst und wächst 😀 Ich musste nie groß was für meine Figur machen. Was das betrifft, muss ich einfach gestehen, dass ich eine sehr gute Veranlagung habe. Ich esse eher wie ein Mähdrescher und nicht wie ein Spatz 😀 Doch die große Zunahme blieb einfach aus. Jedoch muss ich auch sagen, dass ich seit Jahren Sport mache und dies natürlich auch Einfluss hat. Ich achte auf meine Gesundheit und mein Ziel ist es gesund und fit zu sein. Nun ja, und nun steigt die Zahl auf der Waage stetig an. Ich wiege so viel wie noch nie in meinem Leben. Eine Situation mit der ich mich erst anfreunden musste. DOCH nun … ich muss euch ehrlich sagen, ich mag meinen Körper und vor allem meinen Babybauch. Ich finde den wachsenden Bauch schön und genieße die Tatsache, dass ein kleiner Mensch in mir entsteht und wächst und wächst. Ich liebe jetzt schon unseren Sohn und finde es so schön, dass ich ihn zur Welt bringen werde. Dazu gehört nun mal ein wachsender Babybauch und andere körperliche Veränderungen. Damit kann ich nun, bis jetzt zumindest, gut leben. Verrückt, wie sich das alles ändert. Aber wir brauchen uns nichts vormachen. Ich denke, dass ich im 8. Monat und spätestens im 9. Monat völlig am Ende bin und ich die Schnauze voll habe (um es mal auf gut deutsch zu sagen) 😉 . Doch ich bin gewappnet und ziehe das durch. Die Belohnung wird wunderschön sein und dafür tu ich es gerne 🙂
Der große und berüchtigte Heißhunger in der Schwangerschaft blieb bis jetzt zum Glück aus. Ich habe ein ganz gewohntes und normales Essverhalten. Ich hoffe, dass bleibt auch so. Meine Ängste, dass ich meine Figur völlig verliere sind fast verflogen.
Ich spüre den kleinen Mann übrigens immer intensiver und seine Kräfte nehmen zu. Täglich boxt und tritt er mich. Einerseits anstrengend, weil er mich nicht gerade schont mit seinen dazugewonnen Künsten, doch es ist so ein unglaubliches Gefühl, dass Leben in mir heranwächst, dass ich jede Bewegung als Wunder wahrnehme und noch kaum an mich halten kann, den kleinen Schatz fest im Arm zu halten 🙂
Sport mache ich übrigens immer noch und versuche ich auch so lange wie möglich zu machen. Momentan gehe ich ca. 2 mal die Woche ins Fitnessstudio. Dort mache ich leichtes Training an den Geräten und Cardiotraining. Ich bin zu schnell aus der Puste, somit ist kein hardcore Training mehr drin. Was eh nicht in Frage käme. Zusätzliche mache ich noch Kurse. Bei McFit gibt es Cyberobics -Diese Kurse sind ganz gut. Ich mache meistens Ballet Fit, eine Mischung aus Ballett und Pilates. Ein super Kurs! Doch einige Übungen wie z. B. für den Bauch, lasse ich aus.
Frage an euch: Wie kamt ihr mit der Veränderung klar? Habt ihr viel zugenommen? Wie waren eure Gedanken? Habt ihr Sport betrieben? Wie war das bei euch mit dem Heißhunger?
Partnerschaft
Zwei Menschen treffen sich, verlieben sich, genießen die Zweisamkeit und im Laufe der Zeit entsteht aus dieser Liebe ein Kind. Ein wunderbarer Liebesbeweis, doch auch das Ende der Zweisamkeit. Viele Paare sind irgendwann nur noch Eltern und vergessen, dass sie auch ein Paar sind. Daran scheitern so einige Beziehungen. Ich habe mir darüber viele Gedanken gemacht, denn das ist etwas was ich auf gar keinen Fall will. Ich will nicht, dass mein Partner und ich nur noch Eltern sind und unsere wundervolle Verbundenheit und Intensität als Paar verlieren.
Über dieses Thema haben mein Partner und ich viel gesprochen. Wir haben uns Strategien überlegt, wie wir vorgehen und dass wir vieles beibehalten werden, z. B. unser geliebtes Reisen und auch mal ein Urlaub zu zweit, sobald das Kind größer ist. Doch auch vor allem Aktivitäten zu zweit. Großeltern und Geschwister sind hier eine große Hilfe! Wir wollen sehr wachsam sein um unsere Intimität als Paar zu bewahren. Trotz Gefahren freuen wir uns wahnsinnig auf das Kommende … wir werden gerne Eltern sein und können es kaum erwarten bis unser kleiner Mann da ist. Ich hoffe und wünsche mir, dass wir unser Vorhaben bewahren und uns als Paar nicht verlieren.
Frage an euch: Wie war das bei euch? Was habt ihr getan, damit ihr nicht nur Eltern seid, sondern auch ein Paar?
Aktuelle Bilder vom Babybauch, obwohl ich das Gefühl habe, dass er nun noch größer ist als auf den Bildern 😉
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